Festvortrag 100 Jahre Handball: „Die humane Ressource ist die Zukunftsaktie des Handballsports“
28.10.2017 Der DHB

Festvortrag 100 Jahre Handball: „Die humane Ressource ist die Zukunftsaktie des Handballsports“

28.10.2017 · Home, Verband · Von: oti

Festvortrag 100 Jahre Handball: „Die humane Ressource ist die Zukunftsaktie des Handballsports“

„Zukunft braucht Tradition“ – weniger Floskel, mehr Bindedraht eines bunten Straußes an Empfehlungen, die Professor Dr. Detlef Kuhlmann am Sonnabend während des Bundestages des Deutschen Handballbundes in Berlin den Delegierten aushändigte. Detlef Kuhlmann, Sportpädagoge und Professor am Institut für Sportwissenschaft an der Leibniz Universität Hannover, Autor des Buches „100 Jahre Handball: 50 handverlesene Texte“, übernahm den Festvortrag des Jubiläums-Bundestages. „100 Jahre Handball in Deutschland – darauf können wir alle ein wenig stolz sein“, sagte Detlef Kuhlmann.

Der Niedersachse nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise, verzichtete dabei darauf, jedes historische Detail akribisch zu würdigen. „Wir müssen uns auch der Zukunftsfähigkeit des Handballs für das nächste Jahrhundert vergewissern.“

Die Basis der Fortentwicklung „unseres Sports“ könne besser kaum sein. Der Jubilar strotze vor Gesundheit und jugendlicher Frische. „Geht das jetzt automatisch die nächsten 100 Jahre so weiter? Wir können heute schon einige Meilensteine auf dem Weg in das nächste Jahrhundert setzen, um die Zukunft des Handballspiels sicherer zu machen.“

Kuhlmann erinnerte an die Tagung des „Ausschusses für das Frauen- und Mädchenturnen des Berliner Turnraths“ vor (fast) auf den Tag genau 100 Jahren, während derer die ersten Handballregeln beschlossen wurden. „Der Männer-Handball in Deutschland wurde erst zwei Jahre später erfunden: Im Frühjahr 1919 erhielt der Berliner Sportlehrer Carl Schelenz vom Generalsekretär des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen den Auftrag, das Damen-Handballspiel zu einem ‚Kampfspiel‘ für Männer zu erweitern.“

Detlef Kuhlmann beschrieb am Sonnabend in Berlin Meilensteine, die der (Handball-)Sport in Deutschland genommen hatte, forderte aber auch, die Weiterentwicklung ein, „dem demografischen Wandel zu trotzen und jene Menschen zu erreichen, die uns bisher fern stehen“.

Er wagte einen Exkurs in den Sportstättenbau („Wir müssen heute dafür sorgen, dass Handball morgen weiterhin in attraktiven Sportstätten stattfinden kann“) und mahnte, weiter die Förderung des Ehrenamtes im Blick zu halten („Die humane Ressource ist die Zukunftsaktie des Handballsports“).

 „Zukunft braucht Tradition“, erinnerte der Sportpädagoge. „In der Zukunft brauchen wir immer mehr auch junge Menschen, die sich aus Tradition dafür einsetzen, um Handball als ein ‚Kulturgut unserer Zeit‘ zu pflegen und zu fördern.“