Drittliga Preview #Spieltag13
18.11.2017 3. Liga

Drittliga Preview #Spieltag13

18.11.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga · Von: cb/pm vereine

Drittliga Preview #Spieltag13

Vor allem in Norden treffen die derzeitigen Krisen-Klubs aufeinander. Alle Vier haben in den vergangenen Wochen nicht gewinnen können – trotz zum Teil guter Leistungen. Es gilt, den oft zitierten Bock umzustoßen. Das trifft im Osten auf Aufsteiger SG Bruchköbel zu, im Westen vor allem auf den ATSV Habenhausen. Dem Team mit der aktuell schlechtesten Bilanz aller Drittligisten. Im Süden treffen einige Akteure auf ihren Ausbildungsverein.

Staffel Nord: Die Pleitenserien stoppen

Der Oranienburger HV hat es derzeit nicht leicht. Satte sieben Spiele konnten nicht gewonnen werden, zweimal verließ man immerhin mit einem Punkt das Parkett. Nun gilt es, gegen die ebenfalls kriselnde SG Flensburg-Handewitt II, den Bock umzustoßen. Das wird sicher nicht leicht. Denn die Ergebnisse des Nachwuchses des früheren Champions-League-Gewinners gegen die Handballfreunde Springe und die Mecklenburger Stiere waren trotz der Niederlagen respektabel. „Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen“, sagt der 23-Jährige Per Kohnagel der Märkischen Allgemeinen Zeitung vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub. Und weiter: „Es haben alle begriffen, worum es geht.“ Nach den 2:12-Punkten in Reihe will OHC-Coach Christian Pahl die Karte „Druck auf die Mannschaft“ nicht spielen. Die Leistungen hätten in drei der letzten vier Spiele durchaus gestimmt.

Anders trat da schon Jürgen Bätjer auf. Wie berichtet nahm der Trainer von Handball Hannover-Burgwedel sein Team nach der 27:30-Derbyniederlage in Springe deutlich in die Pflicht. Für das Team um den früheren Bundesligaspieler GWD Mindens, Florian Freitag, ist die Situation brenzlig. Jede weitere Niederlage erhöht die Drucksituation beim Schlusslicht. Das empfängt mit Empor Rostock ein Team, das derzeit auch mit einer heftigen Negativserie zu kämpfen hat. Nach drei Spieltagen noch mit drei Siegen auf dem Konto, ging es für die Nordlichter abwärts. Es setzte fünf Niederlagen. Zuletzt konnte im Kellerduell mit einem Unentschieden gegen die SG Hamburg-Barmbeck der Trend zart aufgehalten werden (22:22). Wobei die Gegner mit dem HSV Hamburg, dem MTV Braunschweig und dem TSV Altenholz in den vergangenen Wochen nicht von Pappe waren und die Ergebnisse zum Teil knapp waren.

Staffel Ost: Bruchköbel will Rückenwind aus Leutershausen mitnehmen

Vor einer Woche verließ Aufsteiger SG Bruchköbel zum fünften Mal in Folge als Verlierer die Platte. Aber mit etwas Zählbarem in Leutershausen hatte im SGB-Lager ohnehin niemand so richtig gerechnet. Dementsprechend war man auf Bruchköbler Seite sehr zufrieden mit der couragieren Vorstellung beim Meisterschaftsfavoriten. Die will und muss man gegen den HSC Coburg wiederholen, um in der trotz allem immer noch sehr ausgeglichenen Ost—Staffel nicht den Anschluss an das rettende Ufer zu verlieren. Der Gast hat aber das gleiche Ziel und hat sich einiges vorgenommen. Mit elf Pluspunkten beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz lediglich drei Punkte. Den will man mindestens halten. Und die Vorzeichen stehen für die Zweitliga-Reserve nicht schlecht. Die Profis sind spielfrei und die Bundesliga-Jugend spielt bereits am Samstag.

Nicht wenige hoffen an diesem Spieltag auf eine Überraschung durch den TV Germania Großsachsen. Personell im Saisonverlauf arg gebeutelt, empfangen die Hirschberger nach ihrem Auswärtssieg beim heimstarken HSC Bad Neustadt auf den Coup gegen Tabellenführer TV Großwallstadt. TVG-Trainer Stefan Pohl geht zwar von einer kaum zu lösenden Aufgabe aus, hofft aber auf Fans. Gegenüber der Rhein-Neckar Zeitung sagte Pohl: „Unschlagbar ist auch Großwallstadt nicht. Unser Vorteil ist, dass wir befreit aufspielen können." Und die Handballer des Traditionsvereins kommen mit einer großen Portion Respekt nach Hirschberg. „Großsachsen wird eine schwierige Aufgabe“, sagt Rückraumspieler Mario Stark, „schon beim Freundschaftsspiel in der Vorbereitung ging es vor nur zehn Zuschauern ziemlich zur Sache. Ich denke allerdings, dass wir auch dort durchaus gewinnen können.“

Staffel West: Duell der personell gebeutelten

Zwölf Spiele, zehn Niederlagen, zwei Remis. Die Bilanz des ATSV Habenhausen nach dem Wiederaufstieg in die 3. Liga ist ernüchternd. Nun soll im Heimspiel gegen den TuS Volmetal der Knoten endlich platzen. Doch von den bisher acht errungenen Punkten holte der TuS vier in der Fremde in den Schlüsselspielen gegen Korschenbroich und Lemgo. Das Team, das ohne den kurzfristig von der SG Schalksmühle-Halver zurückgekehrten Niklas Polakovs (Mittelhandbruch) auskommen muss, wird alles dafür tun, das Punktekonto zweistellig werden zu lassen.

Olaf Mast und Arek Blacha sind derzeit nicht zu beneiden. Beide haben erhebliche Personalsorgen. Mast und die HSG Krefeld, mit großen Ambitionen und erheblich verbreiterten und qualitativ aufgewerteten Kader in die Saison gegangen, mussten aufgrund der verletztenmisere den Kontakt nach ganz oben abreißen lassen. Die jüngste Niederlage in Longerich wollte Mast dementsprechend auch nicht zu hoch hängen und sagte der Rhenischen Post: „Longerich hat derzeit einen Lauf, bei uns war mit den Ausfällen nicht mehr drin. Das noch zu sehr aufzuarbeiten hätte keinen Sinn gemacht. Wir wollen nach vorn schauen.“ Also gen Aurich. Die kommen ebenfalls arg gerupft an den Niederrhein. Mehr als ein verstärktes Krafttraining war für Trainer Arek Blacha unter Woche nicht drin. „Und wir haben viele Gespräche geführt“, so der Pole, der irgendwie das beste aus der Situation mit acht Feldspielern machen muss.

Staffel Süd: Wiedersehen

Im Revier der Rhein-Neckar Löwen II erinnert man sich noch gern an das letztjährige Nußlocher Gastspiel, als der Bundesligaunterbau überraschend mit 29:24 gewann. „Es warten in diesem Jahr noch vier schwere Spiele auf uns, Nußloch macht den Auftakt“, erklärt Löwen-Coach Michel Abt, der zusammen mit André Bechtold die Niederlage aus der Vorwoche im Training aufgearbeitet hat. „Wir haben kräftig Zug reingebracht und das Team auf die große Herausforderung gegen die SG eingestellt.“ Der Gast hat großen Respektvor der jüngsten Mannschaft der Liga und hofft, dass das Auf und Ab, bei dem es derzeit mehr nach oben geht, nicht wieder in Ab gleitet. Für einige Spieler im blauen Dress ist es ein ganz besonderes Spiel. Nicht weniger als fünf Spieler trugen bereits das Trikot der Junglöwen. Nico Herrmann war der letzte der die Seiten gewechselt hat. Er kam vor dieser Saison von den Junglöwen zur SGN. Davor trugen bereits David Ganshorn, Gianluca Pauli und die Bitz-Brüder das gelbe Trikot mit dem Löwen auf der Brust. Aber auch auf Seiten der Gastgeber gibt es zwei Spieler welche Nußlocher Wurzeln haben und das Handballeinmaleins bei der SG Nußloch erlernten. Mit Maximilian und Sebastian Trost spielen zwei waschechte Nußlocher bei den Junglöwen.

Vor einer Woche musste Tabellenführer SV Kornwestheim die zweite Saisonniederlage hinnehmen. Ein großes Fass machte Coach Alexander Schur aber nicht auf. „Wir freuen uns immer noch darüber, wo wir gerade stehen“, meinte Schurr gegenüber der Kornwestheimer Zeitung und wird auch bei einer eventuellen Niederlage bei den Panthern noch Grund zur Frede über die Tabellensituation ahben. Denn der Vorsprung auf Verfolger HG Oftersheim/Schwetzingen beträgt drei Zähler. Ganz so komfortbaole sieht es bei den Gastgebern nicht aus. Die haben sich zwar ein kleines Polster auf die Abstiegsplätz erarbeiet, wollen sich aber sicher die fest eingeplanten heimpunkte, die man gegen den VfL Pfullingen nicht eingefahren hatte, gegen das Spitzenteam wiederholen. TuS-Coach Martin Wild: „Wir sind geistig und körperlich wieder voll da und können auch den SV Kornwestheim schlagen. Wir brauchen aber viel Herzblut, kühlen Kopf und unsere Fans im Rücken."

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