Europameisterinnen schnuppern WM-Luft: Weibliche U18 trainiert in Leipzig
14.12.2017 U17 weiblich

Europameisterinnen schnuppern WM-Luft: Weibliche U18 trainiert in Leipzig

14.12.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Jugend weiblich Nationalteam, WM 2017 Frauen · Von: al

Europameisterinnen schnuppern WM-Luft: Weibliche U18 trainiert in Leipzig

Am Montag fand sich die weibliche U18 in Leipzig zum letzten Lehrgang des Jahres zusammen. Bis zum 14. Dezember steht hier laut Maik Nowak, Chef-Bundestrainer weiblich, ein „kontrastreiches Programm“ auf dem Plan, das neben „Athletik draußen und in der Halle“, handballspezifische Einheiten oder im Schwimmbad mit Sprungturm zudem das Besuchen einiger Spiele der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen umfasst.

„Dass wir die deutsche Mannschaft in Leipzig nicht sehen konnten, ist natürlich mehr als bedauerlich“, so Nowak über das Achtelfinal-Ausscheiden der Ladies, „jedoch geben die gewonnen Eindrücke der WM den jungen Spielerinnen einen Motivations-Schub.“ Das Ziel einer jeden Nachwuchs-Spielerin ist, selber einmal solch ein Highlight miterleben zu dürfen. Bei Aimée von Pereira, die zurzeit an einem Mittelhandbruch laboriert und daher nur von der Seitenlinie zuschauen kann, weckt die Heim-WM Erinnerungen an die vergangene U17-Europameisterschaft im Sommer. „Man sieht natürlich den Unterschied zwischen Jugend- und Seniorenbereich. Der Gedanke, da selber später mal stehen zu können, spornt mich definitiv an." Besonders der Spielstil der Norwegerinnen hat es der MVP der EM angetan: „Das ist schon inspirierend, wie dynamisch und emotional die Norwegerinnen spielen.“ Etwa eine Woche muss die Hand der Spielerin des Buxtehuder SV noch im Gips ruhen, ehe sie wieder mit leichtem Training beginnen kann.

Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter der Mannschaft von Maik Nowak und Zuzana Porvaznikova. Mit dem Titelgewinn bei der U17-Europameisterschaft in der Slowakei blickt Nowak zuversichtlich in die sportliche Zukunft des deutschen Frauenhandballs. Ende November gelang dem Team in drei Spielen gegen die französische Auswahl im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks drei Siege.

Das große Ziel ist der Medaillengewinn bei den Olympischen Spielen 2024 in Frankreich. Die „Perspektive 2020+“ ist die interne Zielsetzung, auf die mit den Nachwuchsmannschaften akribisch und geduldig hingearbeitet wird. „Wir haben den Spielerinnen mal vorgerechnet, wie alt sie bei dem angestrebten Ziel Olympia 2024 sein werden. Zu diesem Zeitpunkt werden sie in ihrem besten Handballalter sein.“ Der letzte Lehrgang wurde demnach ganz bewusst nach Leipzig verlegt, obwohl an anderen Sportschulen praktischere Bedingungen für einen Trainings-Lehrgang herrschen. „Wir möchten die Spielerinnen so zum Nachdenken über ihre sportliche Zielsetzung anregen. Das Verfolgen einer Heim-WM war demnach ein guter Anlass“, resümiert Nowak den Bezug der Maßnahme zur Frauen-WM. Die Spielerinnen haben sich nicht nur die Spiele angeguckt, sondern auch Beobachtungsaufgaben bekommen, da laut Nowak „über das bewusste Beobachten der in der internationalen Spitze notwendigen individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten und Erkennen von Spielstrukturen und –situationen viel für die eigene Spielpraxis angewandt werden kann“.

Neben alledem stand wie auch in den vergangenen Monaten die individuell technisch-taktische Entwicklung im Vordergrund. Neben Gewinnern der Europameistermannschaft sind weitere Spielerinnen zum Lehrgang eingeladen worden. Der Trainerstab nutzte diese Maßnahme, um Neulinge zu testen, die sie bereits „über die gesamte Förderphase des DHB beobachtet haben.“ Dieser Lehrgang ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur U18-Weltmeisterschaft, die im Sommer 2018 in Polen stattfinden wird.