Drittliga-Review #Spieltag16
16.01.2018 3. Liga

Drittliga-Review #Spieltag16

16.01.2018 · 3. Liga · Von: cb

Drittliga-Review #Spieltag16

Die erste Runde nach der Winterpause ist absolviert. Welche Teams diese gut genutzt haben und welchen die Unterbrechung nicht so gut bekommen ist, wird man aber wohl erst in einigen Spieltag ablesen können. Fakt ist: Im Norden läuft nun alles auf einen Zweikampf um den Zweitliga-Aufstieg hinaus. Im Süden spitzt sich die Abstiegsfrage immer weiter zu.

Staffel Nord: Es bleibt wie es ist

Aus der anvisierten Revanche wurde nichts. Die Handballfreunde Springe mussten sich zwar nur mit 30:33 dem Spitzenreiter HSV Hamburg beugen. Doch über die wahren Kräfteverhältnisse täuscht das Endergebnis hinweg. Die Gäste führten bisweilen mit zehn Treffern Unterscheid und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, welches Team als Top-Favorit auf die Meisterschaft in die restlichen Spiele geht.

Dahinter spüren die Hamburger aber weiterhin den heißen Atem es Verfolgers TSV Altenholz. Weitaus dramatischer ging es in Schwerin zu. Vor der tollen Kulisse von 1654 Zuschauern entführte das Wolfrudel beim 32:31-Sieg beide Punkte mit nach Altenholz. Die Gäste lagen dabei Mitte des zweiten Durchgangs mit bis zu fünf Treffern zurück, schafften den Ausgleich und in der Schlussphase durch insgesamt vier Treffer von Michael Nicolaisen sogar eine Zwei-Tore-Führung. Die konnten die Schützlinge von Trainer Mirko Baltic behaupten. „Am Ende haben Altenholz fünf Minuten gereicht, um das Spiel zu drehen. Vielleicht wäre ein Remis gerecht gewesen, dafür waren wir aber zum Schluss in der Abwehr nicht mehr konzentriert genug. Schade, im letzten Spiel als Trainer hätte ich gern gepunktet“, resümierte Dirk Schimmler kurz und knapp, der nun an Mannhard Bech abgibt. Am kommenden Spieltag empfängt Altenholz die Handballfreunde Springe zum nächsten Top-Spiel.

Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie dem Druck standgehalten und dieses Spiel gewonnen hat. Es ist verdammt eng in dieser Liga, aber wir haben alles selbst in der Hand und das ist ein gutes Gefühl“, so HG Hamburg-Barmbeck-Coach Holger Bockelmann nach dem 28:27-Heimsieg gegen den MTV Braunschweig. Sein Team stand zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte enorm unter Zugzwang. Und im Lager des Aufsteigers hofft man nun, dass man passend zum Sponsor des Tages, dem Hamburger Flughafen, nun in den verbleibenden 14 Partien sportlich abhebt und im Abstiegskampf besteht.

Denn in diesem punktete auch die Konkurrenz fleißig. Der HC Empor Rostock siegte deutlich mit 30:24 gegen den VfL Fredenbeck und sendete ein Lebenszeichen. Genauso wie Hannover-Burgwedel. Die schossen den DHK Flensborg mit 27:17 förmlich aus der Halle.

Staffel Ost: Erster Erfolg für Gelnhäuser Trainer-Quartett

Während die beiden Spitzenteams TV Großwallstadt und SG Leutershausen an diesem Wochenende noch die Füße hochlegen konnten, spitzt sich der Kampf um Platz drei immer weiter zu. Von Platz drei bis sechs liegen alle vier Team punktemäßig gleichauf. „Es wird nicht einmal der Kopf runter gehen, sondern wir wollen 60 Minuten Vollgas geben.“ Diese Worte stammen von Philipp Deinet, Mitglied des vierköpfigen Trainerteams des TV Gelnhausen. Und tatsächlich. Nach vier Pleiten in Serie schaffte der TVG mit dem 33:26 beim Aufsteiger HC Northeim wieder einen Sieg und reichte die Rote Laterne wieder an den HSV Bad Blankenburg weiter. Vor 330 Zuschauern lag das Team, das letztmalig zu Hause gegen Anhalt Bernburg gewonnen hatte, nicht ein einziges Mal in Rückstand. Zudem spielte die Niederlage der SG Bruchköbel beim HC Erlangen II Gelnhausen voll in die Karten. Der erste Nichtabstiegsplatz, den derzeit Anhalt Bernburg inne hat, ist somit nur noch zwei Zähler entfernt.

Die Erlanger Erstliga-Reserve brachte sich mit dem 21:18-Heimsieg gegen Bruchköbel wieder in Lauerstellung auf Platz drei, weil die HSG Rodgau Nieder-Roden beim SC Magdeburg II Federn ließ. Die Magdeburger feierten den sechsten Heimsieg am Stück. Der 30:26-Erfolg gegen die Baggerseepiraten war eigentlich nie gefährdet. Die SCM-Youngsters lagen stets sicher in Front. Ärgerlich. Es war nicht notwendig, hier zu verlieren“, spielte Jan Redmann gegenüber dem Portal op-online auf die schlechte Chancenverwertung an.

Staffel West: Habenhausen wohl nicht mehr zu retten

Für beide Teams war es die wahrscheinlich letzte Möglichkeit, einen Befreiungsschlag zu landen. Es gelang dem TV Korschenbroich, der im Kellerduell der beiden Schlusslichter gegen den ATSV Habenhausen mit 30:27 die Oberhand behielt. „Wir leben noch und werden weiter um den Klassenerhalt kämpfen“, sagte Kai Faltin, Manager und Sportlicher Leiter des TVK. „Wir haben trotz der zweiten Halbzeit, die wir nicht mehr so souverän gespielt haben, wie in der ersten, verdient gewonnen.“

Für den OHV Aurich, der inzwischen auf dem drittletzten Tabellenplatz abgerutscht ist, wird die Luft ebenfalls zunehmend dünner. Bei der 30:44-Schlappe bei GWD Minden II kassierte man so viele Gegentore wie noch nie. Trotz des reaktivierten Torben Lemke ging man in der Weserstadt völlig unter. „Die Mannschaft ist über sich enttäuscht. Die Spieler arbeiten im Training und der Erfolg bleibt aus“, ging OHV-Coach Arek Blacha gegenüber den Ostfriesischen Nachrichten mit seinen Jungs aber nicht zu hart ins Gericht.

An der Tabellenspitze änderte sich auch am 16. Spieltag nichts. Der TuS Ferndorf hatte im Südwestfalen-Derby gegen den TuS Volmetal keinerlei Probleme und siegte 34:22. Im Verfolgerduell hielt die SG Schalksmühle-Halver den Longericher SC auf Abstand und die HSG Krefeld siegte bei der Ahlener SG locker mit 39:28.

Staffel Süd: Neuhausen ohne Einstellung im Derby

Während Schlusslicht TV Hochdorf gegen den Tabellenzweiten SG Nußloch mit 29:33 die Waffen strecken musste, nutzte der HC Oppenweiler Backnang die Vorlage, um den Abstand auf die Pfalzbiber auf drei Punkte zu vergrößern und um außerdem durch den eigenen 36:26-Kantersieg gegen den TuS 04 Dansenberg in der Tabelle vorbeizuziehen. Der HCOB befindet sich nun auf dem ersten Abstiegsplatz, hat aber nur noch einen Zähler Rückstand zum rettenden Ufer.

An der Spitze hätte es beinahe den TV Kornwestheim erwischt. Denn die personell geschwächte TGS Pforzheim lieferte einen großen Kampf und musste sich mit 28:29 nur knapp geschlagen geben. Ausgerechnet der 13-fache Torschütze Florian Taafel verpasste in der Schlussphase bei seinem fünften Siebenmeter den Ausgleich. Kornwestheim zog wieder auf zwei Treffer weg und rettete den knappen Vorsprung über die Zeit.

Silvester feierten einige Spieler noch gemeinsam, wie der Pfullinger Rückraumspieler Micha Thiemamn der Südwestpresse vor dem Derby seines VfL gegen den TV Neuhausen verriet. 15 Tage später war aber Schluss mit lustig. Und so hatten vor allem die Neuhauser Akteure nach dem Derby wenig zu lachen und enttäuschten nicht nur die eigenen Anhänger, sondern auch die Führungsriege. Der neue Trainer Sinisa Mitranic wetterte in der Pressekonferenz, dass seine Mannschaft nach der Pause nicht mehr motiviert gewesen sei. So hatten die Gastgeber, die sich für die 17:19-Niederlage erfolgreich revanchierten, leichtes Spiel und strebten sich vor 1150 Zuschauern über die Stationen 18:13 und 23:17 dem 31:24-Sieg entgegen. Durch die Niederlage beträgt der Vorsprung des Zweitliga-Absteigers auf den ersten Abstiegsplatz weiterhin nur drei Punkte.