„Kleinigkeiten waren entscheidend“ – die Stimmen nach der ersten Turnierniederlage
21.01.2018 A-Nationalmannschaft Männer

„Kleinigkeiten waren entscheidend“ – die Stimmen nach der ersten Turnierniederlage

21.01.2018 · Home, Slider, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: bp/tk

„Kleinigkeiten waren entscheidend“ – die Stimmen nach der ersten Turnierniederlage

Die Enttäuschung war groß bei den Bad Boys nach dem Spiel gegen Dänemark: Trotz der besten Turnierleistung verlor die DHB-Auswahl gegen Olympiasieger Dänemark mit 25:26 und verpassen damit auch eine gute Ausgangsposition für das EM-Halbfinale vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen Spanien (Mittwoch, 20.30 Uhr/live im ZDF). Die Stimmen zur ersten Turnierniederlage:

Christian Prokop (Bundestrainer): „Glückwunsch an die Dänen, für die es ein richtig wichtiger Sieg war. Wir sind enttäuscht, denn wir haben eine starke kämpferische Leistung und Abwehrleistung geboten. Dieser Kampf wurde nicht belohnt. Der Schlüssel für Dänemark war der siebte Feldspieler. Wir sind zum Beispiel gegen Mikkel Hansen nicht mehr aggressiv genug herausgetreten. Wir haben allerdings nie aufgesteckt, machen aber in der entscheidenden Phase zu viele leichte technische Fehler. Der Teamgeist stimmt auf jeden Fall, entscheidend waren Kleinigkeiten. Das müssen wir verarbeiten, dann geht es weiter. Es ist nur bitter, dass wir das Halbfinale nicht mehr in den eigenen Händen haben.“

Nikolaj Jacobsen (Nationaltrainer Dänemark): „Dieses enge Spiel war bis zum Schluss absolut ausgeglichen und hochspannend. In der ersten Hälfte hatten beide Seiten Probleme im Angriff. Weil sich zudem alle so gut kennen, war die Partie immer auf Messers Schneide. Am Ende machen wir zwei Fehler weniger als Deutschland und freuen uns über zwei Punkte.“

Steffen Weinhold (Rückraum rechts): „Es war ein hartes Spiel, in dem wir die bessere Abwehr hatten. Der Grund für die Niederlage waren die vielen technischen Fehler in der zweiten Halbzeit. Ich hoffe, dass Dänemark nun auch Mazedonien schlägt, das wäre gut für uns.“

Rune Dahmke (Linksaußen): „Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen sprachlos. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass wir es wirklich packen können. Wir haben alles reingelegt und viel richtig gemacht. Ich finde, wir waren wieder auch schwer auszurechnen, jeder Part wurde erfüllt. Nur wenn es einfach wie es leider das gesamte Turnier über schon war, nicht so richtig läuft, dann fehlt einem im Spiel auch ein bisschen dieses Quäntchen Glück. Eine Überzahlsituation verlieren wir 0:2 und gehen so in den Rückstand. Trotz Aufholjagd konnten wir das Spiel leider nicht mehr drehen. Aber jeder hat das Kämpferherz am richtigen Fleck, das hat man heute auch gesehen. Auf der anderen Seite stand heute der Olympiasieger, das darf man auch nicht vergessen, die mit Weltklassespielern gespickt sind und das haben sie auch in den entscheidenden Situationen gezeigt und hatten dann am Ende auch das Quäntchen Glück.“

Julius Kühn (mit sechs Treffern bester DHB-Torschütze): „Die Enttäuschung ist riesig. Wir wollten heute einfach das Spiel gewinnen, haben es aber nicht geschafft, weil wir uns in der zweiten Halbzeit nicht clever genug angestellt haben. Wir hatten in der Defensive nicht mehr so den Zugriff wie in der ersten Halbzeit. Vorne haben wir leider in den entscheidenden Situationen die falschen Entscheidungen getroffen. So haben wir die Dänen zu leichten Toren eingeladen. Wir waren in den letzten Minuten einfach nicht konsequent genug. Wir haben sie in der Abwehr zu nah rankommen lassen, dann macht Mikkel Hansen ein paar entscheidende Tore, weil wir nicht wir nicht genug Druck ausgeübt haben. So war es schwierig, den Rückstand aufzuholen und das Spiel zu drehen.“