Patrick Groetzki: Der Teamspirit ist unser Erfolgsfaktor
21.01.2018 A-Nationalmannschaft Männer

Patrick Groetzki: Der Teamspirit ist unser Erfolgsfaktor

21.01.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: bp

Patrick Groetzki: Der Teamspirit ist unser Erfolgsfaktor

Das wird ein ganz besonderes Spiel für Patrick Groetzki am Sonntagabend: Denn der Rechtsaußen der Bad Boys und der Rhein-Neckar Löwen trifft im zweiten EM-Hauptrundenspiel gegen Dänemark auf seinen Vereinstrainer Nikolaj Jacobsen, gleichzeitig Trainer des aktuellen Olympiasiegers (18.15 Uhr/live in der ARD). Wie er mit dieser Situation umgeht, und warum sich Silvio Heinevetter und Andreas Wolff wegen dem Pforzheimer warm anziehen müssen, verrät der 28-Jährige in diesem Interview.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch!
Patrick Groetzki: Zum Hauptrundensieg gegen Tschechien?

Nein, zu einer ganz besonderen Auszeichnung: Die User der offiziellen EM Website der EHF haben entschieden, dass Ihre Aktion im Auftaktspiel gegen Montenegro die „beste Parade der Vorrunde“ war…
Patrick Groetzki: Ja, da habe ich schon einige Resonanz drauf bekommen. Andreas Wolff meinte nach seiner Quote von über 75 Prozent gehaltener Bälle gegen Tschechien, dass er damit knapp an meinen 100 Prozent war. Dennoch müssen sich Heine und Andy keine Gedanken um ihre Stammplätze machen. Im Endeffekt ist es doch lustig, dass gerade meine Parade gewählt wurde. Ich habe gehört, unser schwedischer Löwen-Torwart Mikael Appelgren hat auch gute Werbung gemacht, damit ich gewinne. An dieser Stelle auch ein Dank an ihn!

Generell und speziell im Moment bei der EURO ist auf die regulären deutschen Torhüter aber Verlass?
Patrick Groetzki: Ja klar. Schon als ich als junger Spieler ins Nationalteam kam, waren Johannes Bitter, Carsten Lichtlein und Silvio Heinevetter ganz klare Erfolgsgaranten. Nun sind Heine und Andy ein tolles Gespann, das uns in der Defensive enorme Sicherheit gibt. Da kann man schon mal einen Schritt rausgehen, weil man weiß, die machen das schon. Da habe ich immer ein gutes Gefühl. Ich denke, beide waren Tschechien auch die Sieggaranten.

Apropos Sieggaranten: Bundestrainer Christian Prokop betont stets, dass die deutsche Mannschaft nur über den Mannschaftsgeist kommen kann. Wie steht es um das Team?
Patrick Groetzki: Der Teamspirit war schon immer unser Erfolgsfaktor und wird es auch immer sein. Auch wenn wir derzeit selber als Spieler nicht ganz zufrieden mit unseren eigenen Leistungen sind, am Teamspirit liegt das sicher nicht. Das hat man, denke ich, gegen Tschechien gesehen: Auch wenn wir zurücklagen, haben wir immer an uns geglaubt. Das war am Ende entscheidend. Gerade in einem Turnier geht es immer um Mannschaftsgeist.

… auch, weil Deutschland nicht DEN Superstar hat, wie andere Nationen?
Patrick Groetzki: Ich sehe das etwas differenziert. Wir haben nicht einen Ausnahmekönner, aber in der Breite sind alle unsere 16, 17 Spieler Weltklasse. Ich denke, da brauchen wir uns nicht zu verstecken.

Am Sonntagabend um 18.15 Uhr treffen Sie im zweiten Hauptrundenspiel auf Ihren Klubtrainer Nikolaj Jacobsen. Haben Sie sich schon intensiv mit ihm ausgetauscht?
Patrick Groetzki: Natürlich haben wir uns im Mannschaftshotel schon gesehen und miteinander geredet, aber groß austauschen werden wir uns sicher nach dem Spiel.

Angesichts der Tatsache, dass fast alle Dänen inklusive Ihrem Trainer in der Bundesliga spielen – kann man den Gegner überhaupt noch überraschen?
Patrick Groetzki: Nikolaj Jacobsen denkt sich immer überraschende Taktiken aus, er wird sich sicher auch gegen uns etwas Neues einfallen lassen. Er ist ein sehr kreativer Stratege.

Bundestrainer Christian Prokop sieht den aktuellen Olympiasieger leicht in der Favoritenrolle – teilen Sie diese Meinung?
Patrick Groetzki: Leichter Favorit ja, aber wir wissen auch, was wir können. Beide Mannschaften wollen gewinnen, denn beide wissen über die große Bedeutung, die diese Partie in Sachen Halbfinaleinzug hat. Wir gehen die Aufgabe als Team an. Ich hoffe, dass es klappt.