Dormagen holt gegen Krefeld sieben Tore auf
08.02.2018 3. Liga

Dormagen holt gegen Krefeld sieben Tore auf

08.02.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

Dormagen holt gegen Krefeld sieben Tore auf

Die letzten drei Spiele zwischen Dormagen und Krefeld waren jeweils echte Handball-Krimis. Das sollte sich im Mittwoch-Spiel nicht ändern: Am Ende gab es wie vor einem Jahr (27:27) erneut ein Remis, mit dem beide Mannschaften gut leben konnten. Vor 948 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter war das 30:30 der Tabellennachbarn allerdings ein immenser Kraftakt für die Gastgeber - die Dormagener mussten in der zweiten Halbzeit einen Rückstand von sieben Toren (12:19) aufholen.

Der Start gefiel den Anhängern des Tabellenzweiten: KC Brüren sorgte für die beiden ersten Treffer, das 3:0 verpasste Sebastian Linnemannstöns mit dem Wurf an die Latte. Dann aber schlichen sich die ersten Fehler ein, die von den ausgebufften Gästen zur eigenen Führung genutzt wurden. Dabei zeichnete sich Henrik Schiffmann mit drei Treffern in Folge aus. "Unser erster Defensivplan hat nicht funktioniert, in der Abwehr fehlte einfach die Emotion", stellte Trainer Ulli Kriebel später fest. So kamen neben Schiffmann auch immer wieder Marcel Görden und Jens-Peter Reinarz zum Abschluss. Einmal noch glich der TSV zum 7:7 nach einem Konterlauf von Brüren aus. Nach einer Viertelstunde übernahm aber die HSG erneut die Führung und gab sie vorerst nicht mehr ab. Max Zimmermann erhöhte kurz vor der Pause sogar auf 16:11, ehe der mit acht Treffern erfolgreichste Werfer Lukas Stutzke, um den sich mitunter drei Krefelder kümmerten, den 12:16-Halbzeitstand herstellte.

Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst nicht nach einer Wende aus: Der Krefelder Anhang bejubelte drei weitere Tore hintereinander. Anschließend machte sich bezahlt, dass der TSV eine weitere defensive Variante spielen kann und auf die offensive Deckung umschalten konnte. Damit wurde die HSG vor große Probleme gestellt. Jetzt klappte auch die Zusammenarbeit mit Torwart Matthias Broy besser. Und vorne wurden die Außen stärker ins Spiel gebracht. Da steuerte zudem Tim Wieling trotz Erkältung wichtige Tore bei. Sein Einsatz war ebenso gefährdet gewesen wie der von Daniel Eggert, der noch am Morgen über Rückenprobleme klagte. Doch der Däne biss auf die Zähne und überzeugte mit sieben Toren. Er war auch für den ersten Ausgleich der zweiten Hälfte zum 21:21 nach einer Dreiviertelstunde verantwortlich - nach einem Kempa-Anspiel von Alexander Kübler.

Ian Hüter brachte den TSV erstmals wieder zum 23:22 in Front, anschließend wechselte die Führung mehrfach, wobei für Krefeld zumeist der schnelle Zimmermann erfolgreich war. Die Spannung steigerte sich in der Schlussphase zur puren Dramatik: Eggert traf zum letzten Mal für den TSV zum 30:29, Zimmermann ließ den Ausgleich folgen. In der Schlussminute nahmen beide Trainer die Auszeit. Darauf lief das Spiel über die linke Seite, Linnemannstöns scheiterte mit seinem Wurf an Krefelds Schlussmann Philipp Ruch. Acht Sekunden hatte die HSG dann noch Zeit, um sogar beide Zähler mitzunehmen. Doch Reinarz warf den Ball klar über das Tor. "Nach den Niederlagen gegen Schalksmühle und Minden und unserer schwierigen personellen Situation bin ich super zufrieden mit dem einen Punkt", sagte Krefelds Trainer Dusko Bilanovic. Und Ulli Kriebel konnte letztlich auch mit dem Remis leben: "Nach dem klaren Rückstand geht das Ergebnis in Ordnung."

Die Spieler können jetzt ein wenig Karneval feiern. Weiter geht es mit dem Gastspiel in Minden am Samstag, 17. Februar.

TSV Bayer Dormagen - HSG Krefeld 30:30 (12:16).

Dormagen: Boieck (2 Paraden), Broy (ab 21., 8 Paraden); Linnemannstoens (2), Eggert (7), I. Hüter (1), Kübler (1), P. Hüter, Pyszora (n.e.), Brüren (7/4), Jagieniak, Stutzke (8), Hüfken, Wieling (4).

Krefeld: Ruch (11 Paraden), Nippes (bei einem 7m); Schiffmann (7), Wirtz (n.e.), Görden (5), Schneider (2), Vonnahme, Reinarz (7/2), Kuhfuss, Zimmermann (7), Ciupinski (2), Janus.

Schiedsrichter: Hannes/Hannes.

Zuschauer: 948.

Zeitstrafen: 8:8 Minuten. Siebenmeter: 4/5:2/2 (Ruch hält gegen Brüren).

Spielfilm: 2:0, 3:5 (10.), 7:7 (13.), 7:9, 9:10 (20.), 9:13 (24.), 11:16, 12:16 - 12:19, 17:19 (40.), 21:21 (45.), 23:22 (46.), 26:27 (53.), 30:29, 30:30.