Drittliga-Preview #Spieltag20
10.02.2018 3. Liga

Drittliga-Preview #Spieltag20

10.02.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga · Von: cb

Drittliga-Preview #Spieltag20

Besondere Anlässe erfordern besondere Maßnahmen. Deswegen lösen wir uns von dem klassischen Preview-Schema und werfen einen kleinen Blick auf die Freitagsspiele. Den Nord-Gipfel TSV Altenholz gegen den HSV Hamburg haben wir bereits ausführlich beleuchtet. Aber immerhin standen noch drei weitere Derbies am gestrigen Tag an und wir werfen im Süden einen Blick auf die beiden Teams der Stunde.

Staffel Nord: Abstiegsgipfel in Großburgwedel

Nach zwei einkalkulierten Niederlagen gegen die beiden Spitzenteams Hamburg und Altenholz empfängt HB Hannover-Burgwedel heute die HG Hamburg-Barmbeck zum Abstiegskrimi. Beide Teams weisen zehn Pluspunkte auf und sind eigentlich zum Siegen verdammt. Im Lager der Gastgeber hat man die Begegnung bereits zum ersten Endspiel ausgerufen. Als Maßstab setzt man sich selbst die überzeugenden Leistungen gegen den DHK Flensborg und dem MTV Braunschweig. Im Lager der Gäste sieht man die Begegnung weniger als ein Endspiel an, vielmehr will das Team von Trainer Holger Bockelmann einen Start nach Maß in der „zweiten Start in die Rückrunde“ hinlegen und die 23:30-Hinspiel-Schmach vergessen machen. „Im Hinspiel haben wir mit Sicherheit unser schlechtestes Saisonspiel abgeliefert und auch in der Höhe völlig verdient verloren. Das war ärgerlich und da sich ärgern keinen Spaß macht, werden wir in diesem Spiel alles daran setzen, das besser zu machen und uns hinterher über unsere Leistung freuen zu können“, blickt HGHB-Coach Holger Bockelmann voraus.

Dritter im Bunde des akut abstiegsbedrohten Teams ist Empor Rostock. Der Zweitliga-Absteiger, der zuletzt die Verpflichtung von Rückraumspieler Tim Völzke (vorher SV Henstedt-Ulzburg) vermeldete, empfängt den HSV Hannover. Für den HSV ist es das dritte Auswärtsspiel in Serie. Der Schwere der Aufgabe ist sich HSV-Trainer Stephan Lux, dessen Team im gesicherten Mittelfeld auf Platz sieben liegt, bewusst: „Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen.“

Für das zweite Team aus der Region Hannover ging gestern Abend eine beeindruckende Serie zu Ende. Erstmals seit dem 28. Oktober ging die TSV Burgdorf bei der 30:35-Heimniederlage gegen den 1. VfL Potsdam leer aus. „So ein Spiel gibt es. Das müssen wir ganz schnell abhaken und uns auf die nächste schwere Aufgabe vorbereiten“, blickte Felixson kurz nach dem Abpfiff bereits auf das Spiel gegen den HSV Hamburg am nächsten Samstag voraus. Das Spiel wird am Sonntag ab 16.30 Uhr im Livestream bei handball-deutschland.tv übertragen.

Staffel Ost: Falken landen Befreiungsschlag

Was für ein Befreiungsschlag für die MSG Falken. Mit 24:19 gewannen sie ein hart umkämpftes Derby gegen die HSG Hanau. Beide Teams standen sich im Derby bereits am Freitag gegenüber. Nach 17 Spielminuten stand es aufgrund zweier agressiver Abwehrreihen und starker Keeper nur 4:4. Die Torarmut sollte sich auch über die weitere Spielzeit fortsetzen, auch weil der HSG vor 650 Zuschauern in Groß Bieberau die Gastgeber nach Aussage des Sportlichen Leiters der HSG, reiner Kegelmann „zehn Prozent mehr Kampf und Wille gezeigt haben“. Die MSG befindet sich trotz des eminent wichtigen Sieges trotzdem noch voll im Abstiegskampf.

Das zweite Derby des Abends stieg in Bruchköbel. Die gastgebende SG empfing den TV Gelnhausen. Kurzfristig hatten die Hausherren auf den Ausfall von Maximilian Krausharr reagiert und den 2,06 Meter großen Tschechen daniel Zourek verpflichtet, der bei seinem Debüt gegen den Northeimer HC einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Gestern gelangen dem Linkshänder vor annähernd 1000 Zuschauern lediglich zwei Treffer. Zu wenig, um den direkten Abstiegsmitkonkurrenten in Schach zu halten. Der entführte durch das 33:27 beide Punkte.

Morgen steigt der nächste Abstiegskrimi. Der Tabellenletzte HSV Bad Blankenburg, der drei Spiele weniger als die Konkurrenz ausgetragen hat, (11:23 Punkte) hat Anhalt Bernburg (15:23) zu Gast. Beim letzten Auftritt von Gregor Pulay im Anhalt-Dress will der Linkshänder noch einmal alles in die Waagschale werfen und sich vor seinem Wechsel zum Zweitligisten HC Elbflorenz mit einem Auswärtssieg und wichtigen Punkten im Kampf gegen den Abstieg verabschieden.

Staffel West: SG Menden dreht kurioses Derby gegen Volmetal

Bitter für den TuS Volmetal, überragend für die SG Menden Sauerland Wölfe. Das Rudel schien beim 10:16 ganz weit von Beute entfernt zu sein. Doch Moral und die Kulisse trugen die Gastgeber erst zum 20:20-Ausgleich (41.) und dann zu einer 29:25-Führung. In der Summe legte das Team von Sascha Simec einen 19:9-Lauf hin. Die Halle mit 960 Zuschauern kochte. Doch die Gäste gaben sich nicht auf und kamen zum 28:29. Zu mehr reichte es trotz der Unterstützung von zwei Busladungen voller TuS-Fans nicht mehr.

Im zweiten Freitagabend-Spiel kam der TV Korschenbroich beim Leichlinger TV mit 24:35 unter die Räder. Schon nach dem 4:10-Rückstand wurde deutlich, dass der Abstiegskandidat vom Niederrhein nicht Zählbares aus der Blütenstadt mitbringen würde. „Das war ein ganz normales Ergebnis. Ein Spiel, wie man es erwarten konnte und musste. Ich bin sicherlich nicht zufrieden, weil wir den guten Trend der letzten Wochen nicht bestätigt haben und vor allem in der Deckung nicht so stark agiert haben. Ich hatte gehofft, dass wir hier mehr zeigen. Eine Überraschung war mit dieser Leistung nicht möglich, da hätte natürlich alles passen und wir hätten uns ganz anders präsentieren müssen“, sagte TVK-Trainer Ronny Rogawska.

Mit dem OHV Aurich ist heute ein weiterer Abstiegskandidat im Einsatz. Das Team von Trainer Arek Blacha scheint den Negativstrudel entkommen zu sein und empfängt den Longericher SC. Der ist von einem größeren Kaliber als die letzten Auricher Kontrahenten Lemgo II und Korschenbroich. Diese Big Points wurden eingefahren und die Abstiegsränge verlassen. Sollte ein Überraschungssieg gegen den Tabellensechsten gelingen und Lemgo II beim Überteam TuS Ferndorf (38:0) verlieren, hätte der OHV den Vorspung auf den ersten Abstiegsrang auf vier Zähler vergrößert. LSC-Kapitän Christopher Wolf: „Wir bedauern es natürlich, weil auch unser traditionelle Fete am Karnevalsfreitag ausfallen muss, sehen es aber wie am 11.11: jetzt erst Recht! Wir wollen historisches schaffen und unseren ersten Drittligasieg an Karneval holen,“ sagt der Pechvogel der Vorwoche (Platzwunde) mit einem Augenzwinkern (es ist das erst Spiel in der 3. Liga für den LSC an Karneval).

Staffel Süd: Jung-Gallier wollen sich im Panther-Käfig nicht beißen lassen

Am vergangenen Wochenende kehrte der HBW balingen-Weilstetten II mit einem 37:25-Kantersieg von der Auswärtsreise zum Tabellenführer SG Nußloch zurück. Nun stehen für das Team von Trainer André Doster 10:0 Punkte in Folge zu Buche. Die Gastgeber mussten am letzten Spieltag erstmals nach sieben Spielen die Waffen strecken. Trotz einiger Personalsorgen werden sich die Panther in diesem Hochgeschwindigkeits-Duell nicht kampflos ergeben. Das Duell 13:3- gegen 10:0-Lauf wird heute ab 19.30 Uhr im Livestream bei sportdeutschland.tv übertragen.

Die letzte Niederlage mussten die Fürstenfeldbrucker #WildBoys beim TV 1893 Neuhausen einstecken. Der wandelt seit einiger Zeit an der Schwelle zur Abstiegszone und hat in der laufenden Saison bereits einige Trainerwechsel hinter sich gebracht. Der heutige Gast, der TuS 04 Dansenberg war als Aufsteiger von Saisonbeginn an auf Abstiegskampf eingestellt. Es wird spannend, ob nun der Zweitliga-Absteiger oder der Drittliga-Neuling die Nerven besser im Griff haben wird. „Fakt ist, dass der TuS als klarer Außenseiter die Fahrt ins Ermstal antritt. „Neuhausen hat eine unglaubliche Qualität in seinem Kader, ist auf jeder Position doppelt gut besetzt und geht ungeachtet des Tabellenplatzes als Favorit ins Rennen“, weiß TuS-Coach Marco Sliwa um die Schwere der Aufgabe. „Wir werden versuchen wieder einen Schritt nach vorne zu machen und unsere zuletzt gezeigten Leistungen zu bestätigen und zu stabilisieren“, traut er seinem Team dennoch einiges zu. Mithelfen dabei soll Neuzugang Loic Laurent. Der 25-jährige Franzose ist auf allen Rückraumpositionen flexibel einsetzbar und soll für mehr Variabilität im Angriffsspiel sorgen.

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