Drittliga-Preview #Spieltag21
17.02.2018 3. Liga

Drittliga-Preview #Spieltag21

17.02.2018 · 3. Liga · Von: cb

Drittliga-Preview #Spieltag21

Je länger die Saison andauert und je länger die Negativserienserien werden, desto dunkler wird es für die Teams im Tabellenkeller. Am anstehenden Spieltag stehen wieder einmal mehrere direkte Abstiegsduelle im Fokus.

Staffel Nord: Duell der Krisenklubs

Der MTV Braunschweig hat seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen. Empor Rostock gelangen zwischendurch immer einmal wichtige Siege. Doch der verheißungsvolle Saisonauftakt mit drei Siegen ist schon lange vergessen. Beide Teams stecken mitten im Abstiegskamp und treffen in der Rostocker OSPA-Arena aufeinander. Und die „Roten Löwen“ werden noch einmal verstärkt in die Endpsiele um den Klassenerhalt gehen. Vor wenigen Tagen angelte man sich den kroatischen Rückraumspieler Marko Karaula. Über den 1,90 Meter großen Rechtshänder sagte MTV-Trainer Volker Mudrow gegenüber dem Portal regionalsport.de: „Es ist kein Spieler mit integrierter Zehn-Tore-Grarantie, sondern einfach ein guter Handballer.“ Karaula durchlief alle Nachwuchsnationalmannschaften seines Landes.

In Hamburg treffen sich Aufsteiger Hamburg-Barmbeck und der VfL Fredenbeck zum Rückspiel. In Fredenbeck behielt seinerzeit der Aufsteiger die Oberhand. Für Trainer Holger Bockelmann Schnee von gestern: „Unser Hinspielsieg in Fredenbeck ist heute nur so viel wert wie die Zeitung von gestern. Wir mussten die wirklich unnötige Niederlage in Burgwedel erstmal verdauen und haben uns in der Trainingswoche zusammengesetzt, um uns auf die letzten zehn Spiele der Saison einzuschwören. Wir wollen unbedingt punkten um einen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen. Das sollte jedem klar sein.“

Staffel Ost: Prickelnde Spiele

Die Gemeinde Hirschberg zählt 9700 Einwohner, aber zwei Drittligisten. Und die beiden treffen sich an diesem Wochenende zum immer wieder mit Spannung erwarteten Derby. Favorit ist die SG Leutershausen. Die gewann auch das Hinspiel gegen den TV Germania Großsachsen in eigener Halle mit 26:20. „Die Stimmung im Team ist echt gut, alle freuen sich auf das Derby und mal wieder vor einer vollen Halle zu spielen. Wir wollen einfach ein schönes Spiel sehen, der Bessere soll am Ende gewinnen — wir wollen aber natürlich auch unbedingt die Punkte. Das wird ein ganz enges Spiel. Großsachsen ist sicher ein bisschen mehr unter Druck. Sie sind nur noch vier Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt und sollten mal wieder punkten. Im Derby können die Saasemer immer besondere Kräfte freisetzen — das ist ja bekannt. Das wird deshalb eine ganz schwere Aufgabe“, erklärt der Sportliche Leiter der SGL, Mark Wetzel die Lage der Dinge.

Sein Team lieferte sich eine lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TV Großwallstadt. Der ist an der Tabellenspitze der Konkurrenz inzwischen weit enteilt und zieht unbeirrt seine Kreise. Nun gastiert am Wochenende die HSG Rodgau Nieder-Roden in Elsenfeld. Das Hinspiel gewannen die baggerseepiraten durch einen Treffer von Henrik Schopper in allerletzter Sekunde mit 24:23. Das war am sechsten Spieltag. Seitdem hat der TVG keinen Punkt mehr abgegeben. „Es gibt sicherlich ein schönes Spiel, und wir haben ja auch noch etwas gutzumachen“, verspricht sich TVG-Trainer Manfred Hofmann vom Aufeinandertreffen der beiden lokalen Platzhirsche einiges. In der Tat waren bislang alle fünf Duelle beider Mannschaften um Pflichtspielpunkte packend, spannend und vor allem sehenswert. So ist es kein Wunder, dass auch die Gegenseite im Vorfeld durchaus erwartungsfroh ist, wie deren Übungsleiter Jan Redmann es zum Ausdruck bringt: „Wir hoffen, dass viele den kurzen Weg zum TVG mitfahren. Wir wollen schon versuchen, die Punkte zu klauen, zumal wir ohnehin die Letzten waren, die sie Großwallstadt abgenommen haben.“ Aggressiv und motiviert war der Tabellendritte zuletzt in der Abwehr aufgetreten, geduldig zudem im Angriff. Ob das auch Mittel sind, die gegen den TVG ein zweites Mal in dieser Saison zu Trumpfkarten werden können? Manfred Hofmann hat darauf eine unmissverständliche Antwort parat: „Wir wollen bis Rundende alle Spiele gewinnen!“

Staffel West: Rennen um Platz zwei könnte noch einmal spannend werden

Teams, die bei GWD Minden II gastieren, tun sich immer schwer. Oftmals heißt es nach den Spielen, vor jener kleinen Kulisse könne man keine Stimmung in der Mannschaft aufbauen. Selten kommen mehr als 100 Zuschauer nach Dakersen. Der kommende Gegner, Bayer Dormagen, begrüßt in seinem Sportcentrum regelmäßig an die 1000 Zuschauer. Wie der Tabellenzweite mit der Kulisse klar kommen wird, bleibt abzuwarten. Sportlich ist der Ausgang auch ungewiss. So sagt Mindens Trainer Moritz Schäpsmeier: „Vom Torfestival bis zur Abwehrschlacht ist alles drin.“ Denn beide Teams verfügen über solide Abwehrreihen. Das bewies GWD II zuletzt gegen Krefeld und Schalksmühle Halver. Dormagen Defenisve gehört mit ca. 25 Gegentoren ohnehin zu den besten der Liga. GWD II über die beste Offensivreihe. Sollten die Weserstädter den dritten Sieg in Folge landen, würde zwischen Dormagen und dem gestern über den OHV Aurich 32:19 siegereichen Leichlinger TV der Platz um die Vizemeisterschaft so richtig entbrennen.

Bestplatzierter Aufsteiger im Westen sind nach wie vor die Bergischen Panther. Die empfangen an diesem Spieltag den TuS Volmetal, der am vergangenen Wochenende nach einem kuriosen und dramatischen Match in Menden verlor. „Chancenlos sind wir nicht. Wir müssen konzentriert spielen, so wie in der ersten Halbzeit in Menden“, ließ Volmetals Trainer Michael Wolf die Westfalenpost wissen und hofft auf die saisonpunkte 16 und 17. Dann würde sich sein Team bei einer gleichzeitigen Heimniederlage Lemgos gegen Krefeld deutlich von unten absetzen.

Staffel Süd: Wer ist die Neuhäuser Nummer eins?

Zwei Neuhäuser Teams kämpfen in der 3. Liga um Punkte. Aufsteiger TSV Neuhausen/Filder hat derzeit gegenüber dem Zweitliga-Absteiger TV 1893 Neuhausen die Nase vorn und rangiert zwar nur drei Plätze über dem abstiegsbedrohten Namensvetter, hat aber bereits sieben Punkte Vorsprung und hält Kontakt zum oberen Mittelfeld. „Ich weiß nicht, wie die Situation gesehen wird“, sagt TSV-Coach Ralf Bader zur Lage bei seinem früheren Arbeitgeber, „es werden sicherlich keine großen Pläne mehr geschmiedet, und mit Spielertrainern werden sie sicher ‚Back to the Roots‘ gehen.“ Für ihn heißt das, dass vor allem der kämpferische Aspekt im Vordergrund steht. Im Vorteil sieht er sein Team aufgrund der Breite des Kaders. „Unsere Bank ist voll, deshalb können wir das Niveau halten“, ist der 37-Jährige überzeugt, „da hat Neuhausen/Erms Probleme, deshalb müssen wir schauen, dass das Spiel hochintensiv wird.“ Sein Gegenüber, der neue Spielertrainer Ferdinand Michalik will mit seinem Team unbedingt ein Abrutschen auf einen Abstiegsplatz verhindern. Der Tabellenletzte TV Hochdorf empfängt den Tabellenvorletzten SG Köndringen/Teningen, der Tabellendrittletzte TuS Dansenberg gastiert in Haßloch. Der Viertletzte HC Oppenweiler/Backnang bekommt es mit dem TSB Heilbronn-Horkheim zu tun. Das heißt: Am Samstagabend werden die Karten im Abstiegskampf garantiert neu gemischt.

Den ersten Platz am rettenden Ufer hat derzeit der HC Oppenweiler Backnang inne. Der empfängt den TSB Horkheim, der im Meisterschaftsrennen noch ein gewichtiges Wort mitspricht. Für die TSB ist es die kürzeste Auswärtsfahrt. Die lediglich 35 Kilometer werden sicher auch viele Fans mitmachen. Eine hitzige Atmosphäre wird erwartet und im Lager der Gastgeber hofft man nach zwei knappen Heim-Niederlagen hintereinander gegen den amtierenden Meister SG Nußloch (23:25) und Pfullingen (29:30) wieder auf Zählbares. „In beiden Spielen hätte bei den letzten drei Entscheidungen im Angriff wie auch in der Abwehr eine richtige Entscheidung mehr schon zu wenigstens einem Punkt geführt“, erinnert sich Trainer Matthias Heinecke vor dem ewig jungen Duell. Beide Vereine stehen sich bereits zum 39. Mal in einem Pflichtspiel gegenüber.