Groener will mit DHB-Frauen die Wende einleiten
20.03.2018 A-Nationalmannschaft Frauen

Groener will mit DHB-Frauen die Wende einleiten

20.03.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: sid

Groener will mit DHB-Frauen die Wende einleiten

Gold bei EM, WM oder Olympia? Nein, Henk Groener lässt sich nicht drängen. Der neue Trainer der deutschen Handballerinnen hat keine konkreten Ziele - allenfalls Visionen. Eine wäre, so der Niederländer, "den Frauen-Handball in Deutschland strukturell in die Weltspitze zu führen". Der Rest komme dann von selbst. "Dann wird auch die ein oder andere Medaille 'rausspringen, dann kann es auch mal Gold sein", sagte der neue Hoffnungsträger auf der Bank.

Groener sieht da noch einen langen Weg vor sich und der Mannschaft. Doch nichts sei unmöglich. "Ziel ist es immer, bei Olympia, WM und EM zu gewinnen. Die Frage ist: wann? Das hängt davon ab, wie wir das, was wir umsetzen wollen, auch umsetzen werden", sagte der 57-Jährige. Groener weiß, wie Erfolg funktioniert. Die Oranje-Frauen führte er 2015 zu WM-Silber.

Substanz sieht er im deutschen Frauen-Handball genügend, trotz der herben Enttäuschung bei der Heim-WM im vergangenen Dezember mit dem Aus im Achtelfinale. Der Frust aber ist vergessen, der Umbruch vollzogen und die Teilnahme an der EM Ende des Jahres in Frankreich das neue Ziel. Der nächste Schritt dorthin wäre ein Sieg der nach zahlreichen Rücktritten neuformierten Mannschaft am Mittwoch (19.00 Uhr) in Stuttgart gegen Spitzenreiter Spanien (Karten unter dhb.de/tickets/live auf der Facebook-Seite von Mitsubishi Deutschland).

Zwei Punkte sind dringend nötig, nachdem die Auswahl des Deutschen Handballbundes im ersten Heimspiel gegen das schwächer eingeschätzte Litauen nur zu einem 26:26 gekommen war. "Damit hat man sich keinen Gefallen getan", sagte Groener, der 25 Tage nach der WM-Pleite das Amt Anfang Januar von Michael Biegler übernommen hatte.

In den folgenden Wochen musste Groener zunächst zahlreiche Rücktritte hinnehmen. Svenja Huber, Clara Woltering, Nadja Mansson und Kerstin Wohlbold hatten den neuen Chef über ihren Abschied informiert, dann folgten die Rückraumspielerinnen Friederike Gubernatis und Isabell Klein. "Ich musste das akzeptieren und kann es auch verstehen, dass eine Spielerin nach einem Highlight eine Zäsur macht", sagte Groener.

Die freien Plätze füllte Groener auch mit den Debütantinnen Isabell Roch, Ina Großmann, Alina Grijseels und Maren Weigel. Da einige Routiniers weitermachen, ergibt sich daraus ein guter Mix. An Bord blieb auch Anna Loerper, die erklärte: "Ich habe beim Lehrgang im Februar in Kaiserau extrem gute, junge und talentierte Spielerinnen gesehen."

Der Mix soll es nun richten, hat aber eine hohe Hürde vor sich. "Spanien ist der stärkste Gegner in unserer Gruppe", sagte Groener, "aber mit Freude, Einsatz und Leidenschaft wird das Ergebnis für uns gut sein." Wert legt er besonders auf eines: "Ich will der Lockerheit Raum geben, dann kommt auch die Kreativität." Und genau an der hatte es der deutschen Mannschaft bei der WM gemangelt.

Das Rückspiel gegen Spanien findet drei Tage später in San Sebastian statt. In der Qualifikationsgruppe 6 spielen die DHB-Frauen gegen Spanien, Litauen und die Türkei um zwei Direkttickets. Neben dem Remis gegen Litauen hat die Mannschaft ein 30:16 in der Türkei auf dem Konto.