A-Jugend DM: Gummersbach stürmt mit überragendem Kollektiv ins Halbfinale
24.04.2018 Jugend-Bundesligen

A-Jugend DM: Gummersbach stürmt mit überragendem Kollektiv ins Halbfinale

24.04.2018 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich · Von: pm verein

A-Jugend DM: Gummersbach stürmt mit überragendem Kollektiv ins Halbfinale

Nach einem intensiven und hochklassigen Viertelfinalrückspiel in Leipzig und dem dort errungenen 35:29 (17:19)-Sieg steht der Bundesliganachwuchs des VfL Gummersbach im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft der U19.

Die Partie in Leipzig begann für den VfL zunächst überhaupt nicht nach Plan: Nach dem Anwurf folgte im ersten Angriff gleich der erste Fehlwurf, was der Gastgeber dazu nutzte, 1:0 in Führung zu gehen. Doch obwohl auch der nächste Angriff des VfL nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte und Leipzig mit 2:0 in Führung ging, kam zu keiner Zeit Unruhe im Blau-Weißen Lager auf. Jonas Stüber erzielte dann auch nach etwas mehr als dreieinhalb Minuten Spielzeit den ersten Treffer für den VfL, der jedoch zunächst noch keine Initialzündung für die Mannschaft von Maik Pallach sein sollte um den Vorsprung der Leipziger weiter einzudampfen. Dem 1:3 folgte schnell das 1:4 aus blau-weißer Sicht, auch bedingt durch die frühe erste 2-Minuten-Strafe gegen Innenblocker Paul Borisch. Zwar konnte der VfL schnell auf 2:4 verkürzen, doch die nächste 2 Minuten Strafe, nun gegen Yonatan Dayan, bedeutete den vermeintlich nächsten Rückschlag. Aufbauend auf den 3:4 Anschluss durch Jonas Stüber folgte nun die erste richtig Starke Phase der Gäste: Eingeleitet von einem parierten 7-Meter von Julian Malek gegen Stefan Remke, erzielten Pierre Busch (7 Meter), Yonatan Dayan und Damian Toromanovic die Tore vier bis sechs für den VfL und hatten somit das Momentum ganz klar auf Gummersbacher Seite geholt.

Grund genug für Gästetrainer Oliver Stockmar die erste Auszeit zu nehmen. Der VfL konnte vorerst weiter vorlegen, musste dann aber nach 18 gespielten Minuten erstmals wieder einen Rückstand hinnehmen (10:9). In der Folge entwickelte sich dann wieder der Schlagabtausch, den die Zuschauer bereits vor einer Woche in Gummersbach hatten erleben können: Tor um Tor auf beiden Seiten sorgten für einen 16:15 Zwischenstand in der 25. Minute. Also weiterhin alles offen für beide Teams. Da der VfL in den letzten fünf Minuten nochmal richtig Beton anrühren konnte und Leipzig lediglich noch ein Tor erzielen konnte, ging man bei eigenem Erfolg im Angriffsspiel mit einer positiven Stimmung und einer 19:17-Führung in die Kabine.

Und mit genau dieser Stimmung ging es dann auch nach der Pause für den VfL weiter. Lautstark von mitgereisten Eltern und Fanclubmitgliedern unterstützt, gelang Yonatan Dayan per 7-Meter die erste 3-Tore-Führung des VfL. Da Leipzig aber nicht gewillt war, die Partie so früh abzugeben, setzten sie noch einmal nach und konnten bis zur 39. Minute wieder auf 21:21 stellen. Und damit nicht genug: Leipzig ging weiter ein hohes Tempo, versuchte dem VfL den Schneid abzukaufen und profitierte zusätzlich von einigen Schiedsrichterentscheidungen gegen den VfL, sodass urplötzlich das 21:24 aus VfL-Sicht auf der Anzeigentafel stand.

Maik Pallach tat nun das einzig Richtige und legte die grüne Karte zum Teamtimeout auf den Tisch. Diese Maßnahme sollte Wirkung zeigen, denn nach nicht einmal einer Minute war der Rückstand auf -1 verkürzt (23:24, 44.) und Leipzig fühlte sich gezwungen, seinerseits die nächste Auszeit zu nehmen. Doch dem Gastgeber schienen so langsam Ideen und Alternativen auszugehen. Immer wieder gelang zwar die Führung für die in grün gekleideten Leipziger, doch selbst eine 2-Tore-Führung 14 Minuten vor Schluss sorgte weiterhin nicht für Hektik beim VfL. Zu souverän und abgezockt präsentierten sich die Spieler um Spielmacher Yonatan Dayan und Torhüter Julian Malek, die in dieser Phase aus einem sehr starken Kollektiv noch einmal leicht herausragten. Knackpunkt der Partie sollte dann die zweite Zeitstrafe für den SC DHfK in der Partie sein. Julius Meyer-Siebert musste auf die Bank und der VfL startete nun richtig durch: Julian Malek verriegelte sein Tor, fing sogar zwei Bälle und leitete die Tempogegenstöße ein, und im Angriffsspiel schlich sich kein Fehler mehr ein, sodass die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt genutzt werden konnten. Mit einem extrem starken Finish (9:1 in den letzten zehn Spielminuten) wurde der Sieg dann final eingetütet, sodass der Jubel bei Spielern, Trainern, Betreuer und Zuschauer keine Grenzen mehr kannte. Daran konnte auch der finale Treffer der Leipziger nichts ändern. Überglücklich und stolz auf die eigene Leistung lagen sich die Beteiligten in den Armen und jubelten ausgelassen.

„Das war die mit Abstand beste Saisonleistung bisher unserer Jungs“, so Trainer Maik Pallach nach dem deutlichen Triumph in Leipzig. „Wie sich die Jungs von dem frühen Rückstand nicht haben beirren lassen, weiter unseren Plan gespielt haben, war überragend. Auch nach dem wir selber in Führung waren und Leipzig mit einem 5:0-Lauf noch einmal Oberwasser bekommt, bleiben wir ruhig und besonnen und drehen das Spiel als Kollektiv“, so Pallach weiter. „Jetzt werden wir uns in den kommenden Tagen intensiv mit Magdeburg beschäftigen und dann für Samstag wieder eine tolle Mannschaft sehen“ blickt Pallach der Partie gegen den Zweitplatzierten der Nordstaffel fokussiert, aber alles andere als Bange entgegen.

Die lange Heimreise trat der Tross dann nach einem letzten Leipziger Mittagessen an und erreichte kurz vor halb 10 Uhr abends die heimischen Gefilde an der Gummersbacher SCHWALBEarena.

Folge dieses Sieges sind nun die Paarungen an den beiden folgenden Wochenenden gegen den Nachwuchs des SC Magdeburg, der sich nach einem 25:25-Remis im Rückspiel und dem 28:25-Sieg im Hinspiel ebenfalls für die Vorschlussrunde qualifiziert hat. Dort genießt der VfL dann zunächst das Heimrecht (28.04.18, 15 Uhr, Eugen-Haas-Halle) und muss das Rückspiel in Sachsen-Anhalt bestreiten.

VfL Gummersbach: Malek (16/2 Paraden); Dayan (12/4 Tore), Toromanovic (9), Stüber (4), Busch (3/2), Kiesler, Gonschor, Molz (je 2), Bisten (1/1)