Innovative Methoden, erfolgreiches Spiel: DHB-Jugend schlägt Niederlande erneut deutlich
Die deutsche U18-Nationalmannschaft männlich hat auch ihr zweites Testspiel gegen die Niederlande deutlich gewonnen. Am Samstagabend setzte sich das Team von Erik Wudtke und Alexander Koke im hessischen Langgöns mit 35:20 (18:7) durch. Einen Tag zuvor hatten die DHB-Jungs einen 42:16 (20:6)-Kantersieg gegen den gleichen Gegner gefeiert. Erfolgreichste deutsche Werfer am Samstag waren Loris Kotte mit sechs Treffern und Juri Knorr mit fünf Toren.
Die Länderspiele sind Teil des bis Dienstag dauernden Lehrgangs in der Nähe von Gießen, mit dem die heiße Phase der Vorbereitung auf die U18-Europameisterschaft in Kroatien (9. bis 19. August in Varadin und Koprivnica) eingeläutet wird.
Vor der Pause war es vor allem der überragende Torwart Finn Zecher, der mit einer Quote von 50 Prozent gehaltenen Bällen für die deutsche Führung zuständig war, sowie die nach anfänglichen Problemen dann sattelfeste Defensive. „Aufgrund einiger Umstellungen hat es etwas gedauert, bis wir im Spiel waren“, sagte Bundestrainer Erik Wudtke: „Dann haben wir so flexibel und variabel wie am Freitag gedeckt und viele Gegenstoßtreffer erzielt.“
Obwohl Wudtke allen Spielern viele Spielanteile gab, wurde die Führung konsequent und sukzessive ausgebaut. „Siege sind immer gut fürs Selbstvertrauen, und Länderspiele sind für diese jungen Spieler immer etwas Besonderes. Deswegen sind wir sehr zufrieden, wie wir uns präsentiert haben und wie wir erneut die Trainingsinhalte im Spiel umgesetzt haben. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut.“ Bis Dienstag stehen noch fünf Trainingseinheiten an.
Im zweiten Spiel setzte der Trainerstab auch auf zwei Innovationen: Erstens wurde mit Hilfe von Messbändern von DHB-Partner Polar kontinuierlich die Belastung aller Spieler gemessen und in Echtzeit auf das Tablet von Trainer Wudtke übertragen. „So konnte ich genau sehen, wann ein Spieler an der Grenze ist und konnte durchwechseln. Zudem haben wir durch dieses Tracking viele Informationen über Laufwege und Geschwindigkeit erhalten. Diese Daten können wir nun im Training nutzen.“
Zweitens erhielt jeder Spieler vor dem Anwurf eine Karte mit zwei speziellen Aufgaben, die er während der Partie erfüllen musste - zum Beispiel als Außen einen Pass zu antizipieren oder als Torwart per „Bauerntrick“ den Angreifer zu verwirren. Nach dem Spiel wurde dann individuell abgefragt, ob und wie die Aufgaben gelöst wurden. „Das ist ein neuer Weg, um gewisse Abläufe ins Bewusstsein der Spieler zu bringen - und es hat funktioniert. Natürlich muss man das situationsbezogen sehen, aber die Spieler haben das gut aufgenommen“, sagte Wudtke.
Die DHB-Jugend trifft bei der EM in Kroatien in der Vorrunde auf Spanien, Russland und Ungarn. Die ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für die Hauptrunde. Der nächste Lehrgang mit Länderspielen findet Ende Juni in Lübeck statt.
Deutschland - Niederlande in Langgöns 35:20 (18:7))
Deutschland: Johannes Jepsen (SG Flensburg-Handewitt), Finn Zecher (TV Großwallstadt); Axel Goller (VfL Pfullingen/3), Alexander Reimann (SC Magdeburg/2), Juri Knorr (HSG Ostsee/5), Veit Mävers (TSV Burgdorf/3), Benedikt Damm (Rhein Neckar Löwen/2), Loris Kotte (Füchse Berlin/6), Julian Köster (TSV Bayer Dormagen/4), Yannick Danneberg (SC Magdeburg), Ian Weber (HSG Dutenhofen/Münchholzhausen/1), Alexander Weck (Bergischer HC/2), Lukas Wichmann (Rhein Neckar Löwen/1), Torben Matzken (Füchse Berlin/4), Malvin Werth (TV Hüttenberg), Merlin Fuß (TV Hüttenberg/2)