Nach überragender Aufholjagd: Weibliche U18 im WM-Viertelfinale
15.08.2018 U17 weiblich

Nach überragender Aufholjagd: Weibliche U18 im WM-Viertelfinale

15.08.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Jugend weiblich Nationalteam · Von: tk

Nach überragender Aufholjagd: Weibliche U18 im WM-Viertelfinale

Viertelfinale, wir kommen! Nach einer überragenden Aufholjagd und Energieleistung in der zweiten Halbzeit gegen starke Kroatinnen hat die weibliche U18-Nationalmannschaft bei der WM in Polen den Einzug in die Runde der letzten Acht perfekt gemacht. In einer dramatischen Schlussphase behielt die Mannschaft von Jugend-Bundestrainer weiblich Maik Nowak in der letzten Verteidigungssequenz einen kühlen Kopf und rettete den 25:24-Vorsprung mit einer starken Abwehr über die Zeit. Beste Werferin im deutschen Team war Ndidi Agwunedu mit sechs Treffern.

"Wir sind überglücklich, dass wir im Viertelfinale stehen. Es war ein sehr nervenaufreibendes Spiel, in dem wir viel Kraft gelassen haben. Es war ein starkes Comeback von der gesamten Mannschaft und am Ende auch ein völlig verdienter, wenn auch knapper Sieg", sagte Nowak. "Auch das heutige Spiel hat wieder gezeigt, dass die anderen Nationen gegen uns als amtierenden Europameister noch einmal zehn bis 15 Prozent mehr reinwerfen. Wie die Mannschaft sich da bisher aus der Affäre und diese Aufgabe annimmt, ist bemerkenswert." 

Im Viertelfinale wartet am morgigen Donnerstag um 20.45 Uhr Korea, die sich im rein asiatischen Duell gegen Japan mit 36:30 durchsetzten - das sechste Spiel bei dieser WM, in dem die Koreanerinnen über 30 Treffer erzielten. Das Spiel wird auch im Livestream via dhb.de/u18wlive zu sehen sein. "Korea wird eine riesen Herausforderung für uns. Wir müssen jetzt Kräfte sammeln und uns schnell auf das Spiel fokussieren", sagte Nowak. 

Die DHB-Auswahl kam im polnischen Kielce nicht gut in den Tritt und tat sich gegen aggressive und in der Offensive bewegliche Kroatinnen schwer. Trotz drei schnellen Zeitstrafen kam Kroatien zu guten Gelegenheiten, die auch gut genutzt wurden. Folgerichtig lief die deutsche Mannschaft von Beginn an einem Rückstand hinterher, der bis auf fünf Tore anstieg (4:9, 14. Minute). Nowak reagierte zunächst mit einem Torwartwechsel - Laura Waldenmaier ersetzte Charley Zenner -, später mit seiner ersten Auszeit. 

Diese zeigte eine kurzzeitig positive Wirkung, zwei schnelle Tore verkürzten den Rückstand auf drei, doch die Südeuropäerinnen blieben am Drücker, da die DHB-Auswahl weiterhin keinen Zugriff in der eigenen Defensive fand und in der Offensive ließ man einige Chancen ungenutzt. Die Folge war eine mehrminütige Torflaute, in der der Rückstand auf sieben Tore anwuchs (6:13, 23. Minute). Marie Michalczik vom Siebenmeterpunkt erlöste die deutschen Anhänger, ein weiterer Treffer von Agwunedu zwang die Kroatinnen zur ersten Auszeit. Die deutsche Mannschaft war jetzt besser im Spiel, musste dennoch mit einem 9:14-Rückstand in die Pause gehen.

Nach der Pause kam die Mannschaft von Nowak wie verwandelt aus der Kabine und bestimmte nun die Partie. Auch personell stellte Nowak um: Am Kreis agierte jetzt Tamara Andreas, im rechten Rückraum startete Laetitia Quist. Drei Treffer in weniger als zwei Minuten sorgte für eine Blitz-Auszeit Kroatiens (12:14, 33. Minute). Die deutsche Mannschaft war jetzt im Spiel angekommen, viel griffiger in der Abwehr und auch konsequenter im eigenen Angriff.

Auf kurze Läufe der Kroatinnen fand die DHB-Auswahl immer eine Antwort, sodass folgerichtig Michalczik nach 45. Minuten für den Ausgleich sorgte, was eine weitere kroatische Auszeit nach sich zog. Die deutsche Mannschaft blieb dennoch am Drücker und ein Doppelschlag von der starken Agwunedu bescherte den deutschen Farben die erste Führung im Achtelfinale (20:18, 50. Minute). 

In der Schlussphase wurde es ein Schlagabtausch, bei dem die deutsche Mannschaft immer die Nase vorne hatte. Eine Unterzahlsituation (Maxi Mühlner saß auf der Bank) überstand Deutschland ohne größere Probleme, ehe die Zuschauer in Kielce dramatische letzte 90 Sekunden sahen: 80 Sekunden vor dem Ende schlug ein abgefälschter Quist-Wurf im kroatischen Gehäuse zum 25:24 ein, sodass Kroatien den letzten Angriff hatte. Diesen verteidigte die DHB-Auswahl stark, sodass die Gegner zu keiner nennenswerten Wurfchancen kam und das Viertelfinalticket gelöst war - das überragende Comeback in der zweiten Halbzeit war perfekt! Jetzt wartet in der Runde der letzten Acht Korea.   

"Wir sind schwierig ins Spiel gekommen, aber wie die Mannschaft sich nach der Pause noch einmal fokussiert hat und in der zweiten Hälfte das umgesetzt hat, was wir ihnen mit auf den Weg gegeben haben, war überragend. Wir haben sehr viel Herz gezeigt, viel Leidenschaft, das ist vorbildlich. Außerdem haben heute Spielerinnen, die bisher noch nicht so im Turnier waren, geliefert. Es war eine riesen Leistung der Mannschaft", lobte Nowak abschließend.

 

Kroatien – Deutschland in Kielce 24:25 (14:9) 
Deutschland: Laura Waldenmaier (FSG Waiblingen/Korb), Charley Zenner (BSV Sachsen Zwickau); Pauline Uhlmann (HC Leipzig), Lena Hausherr (BVB 09 Dortmund), Leonie Kockel (BVB 09 Dortmund), Julia Weise (HC Leipzig/5), Tamara Andreas (TV Nellingen/1), Maxi Mühlner (HSG Bad Wildungen/1), Laetitia Quist (SG Kappelwindek-Steinbach/2), Aimée von Pereira (TSV Bayer Leverkusen/1/1), Niddi Agwunedu (HSG Blomberg-Lippe/6), Mariel Wulf (BVB 09 Dortmund), Lea Neubrander (SG H2 Ku Herrenberg), Paulina Golla (1. FSV Mainz 05), Marie Michalzcik (BVB 09 Dortmund/5/1) Dana Bleckmann (BVB 09 Dortmund/4) - Beste Werferin Kroatiens: Ema Guskic (sieben Tore)
Schiedsrichter: Gasmi/Gasmi (Frankreich) - Zeitstrafen: Kroatien 10 Minuten/Deutschland 6 Minuten - Siebenmeter: Kroatien 3/3 – Deutschland 2/2

 

Alle deutschen Spiele werden als Livestream unter dhb.de/u18wlive übertragen.