Jung, wild und Badenstedt
17.09.2018 3. Liga

Jung, wild und Badenstedt

17.09.2018 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Nord ·

Jung, wild und Badenstedt

Am Ende war es ein Auftakt nach Maß in der 3. Liga Nord für die Jungen Wilden aus Hannover-Badenstedt, die nach starker zweiter Spielhälfte die HSG Joerl DE Vioel mit 33:24 (15:15) in die Schranken verwiesen.

„Ich bin ziemlich aufgeregt“, verriet „Neuzugang“ Saskia Rast, die nach ihrem einjährigen Kanadaaufenthalt zum ersten Mal wieder in einem Pflichtspiel für Hannover-Badenstedt zum Ball griff. Rast schien nicht die einzige Nervöse gewesen zu sein, denn die Gäste – immerhin der Vizemeister der vergangenen Spielzeit – setzten durch die starke Elisa Schütz und Lena Schulz mit dem 1:3 (4.) die erste Duftmarke. Schütz, die ihrem Namen mit insgesamt 10 Treffern alle Ehre machte, stellte die Badenstedterinnen aber nicht nur mit Distanzwürfen, sondern auch mit ihren Kreisanspielen vor Probleme. Die 140 Zuschauer in der Salzweg-Arena sahen bis zur Pause dennoch ein kurzweiliges Spiel auf Augenhöhe. Jana Pollmer egalisierte mit einem Doppelerfolg innerhalb von 60 Sekunden die erste Gästeführung. Frauke Kemmer zwischen den Badenstedter Pfosten mit sieben Paraden unterstützte ihr Team nach Kräften, Hanna Belgardt zeigte wieder ihre Killerqualität bei einem Strafwurf von Elisa Schütz. Echte Absetzbewegungen gelangen aber beiden Teams in den ersten 30 Minuten nicht. Selbst die mögliche Halbzeitführung nach einer schönen Einzelleistung von Anabel Heitefuß konnte Badenstedt nicht mit in die Kabine nehmen. Elisa Schütz nutzte den Leichtsinn der Jungen Wilden und glich Sekunden vor dem Pausensignal noch zum 15:15 aus. „Die erste Hälfte war ein typisches Saisonauftaktspiel“, sah Badenstedts Coach Christian Hungerecker noch Luft nach oben.

Hungerecker schien aber in der Pause an den richtigen Knöpfen gedreht zu haben. Seine Mannschaft begann konzentrierter und Natasha Ahrens, Ivonne Krängel und Jana Pollmer brachten Badenstedt auf 18:16 in Front, Anabel Heitefuß legte abgezockt vom Siebenmeterpunkt das 19:16 nach. Auf einmal war Sicherheit im Badenstedter Spiel. Gästetrainer Thomas Blasczyk schien das nach dem 21:17 von Natasha Ahrens auch zu spüren und bat schon nach 36. Minuten seine Riege zu einer Zwischenbesprechung. Lena Seehausen und Jana Pollmer ließen sich nicht beeindrucken und legten nach der Gästeauszeit zum 23:17 nach. Aber Viöl kämpfte sich in dieser Phase nochmals in die Partie, nach dem 24:18 von Badenstedts Denise Friebe schafften es Lena Schulz und Rafaela Steffek für Viöl mit 3 Treffern in Folge, dass auch Badenstedts Christian Hungerecker zur grünen Karte greifen musste. Der Badenstedter Coach, der genauso wie die Fans in der Salzwegarena ein wenig mit den Schiedsrichterentscheidungen haderte, konnte sich aber schon bald wieder entspannen. Als Mia Lakenmacher nicht nur das 26:21 erzielte, sondern auch noch eine Zeitstrafe gegen Viöls Rafaela Steffek herausholte, riss Hungerecker schon jubelnd die Arme hoch und hatte damit den richtigen Riecher. Lakenmacher und Saskia Rast legten auf 28:21 nach (50.), die Messe in der Salzweg-Arena war gelesen. Leonie Neuendorf setzte mit dem 33. Treffer für Badenstedt einen zufriedenstellenden Schlusspunkt unter den Saisonbeginn, der Appetit auf mehr macht.

„Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Aber in der zweiten Spielhälfte haben wir eindeutig gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, war Christian Hungerecker mit dem Spiel seiner Truppe zufrieden.