Kracher zwischen Eisenach und Nußloch – Das Duell zweier Handball-Weltstars

Es ist das Duell, auf das die ganze 3. Liga Ost schaut. Heute Abend empfängt Zweitliga-Absteiger und Meisterschaftskandidat ThSV Eisenach die SG Nußloch. Es ist das Spitzenspiel der beiden noch einzigen verlustpunktfreien Teams in dieser Staffel.

Die Gäste, vor zwei Jahren süddeutscher Meister und in der Saison 2017/18 Vizemeister im Süden haben glänzend in die Saison gefunden. Der neue Trainer Christian Müller, der auf Christian Job folgte, hat eine schlagkräftige Einheit geformt. Die besticht durch Ausgewogenheit und der nötigen Brise Extraklasse. Mit Christian Zeitz lotste man einen 2007er-Weltmeister nach Nußloch. Und die Zielsetzungen der einzelnen Spieler lassen eigentlich nur einen Rückschluss zu: Die SGN will vier Jahre nach dem Aufstieg in die 3. Liga in die 2. Handball-Bundesliga.

Und beim Saisonstart untermauerten die Müller-Sieben diesen Anspruch eindrucksvoll. Sechs Siege aus sechs Spielen lautet die Bilanz. Trotzdem scheint auch festzustehen, dass der Aufstieg im Osten kein Selbstläufer wird. Zweimal taten sich die Süddeutschen mächtig schwer. Gegen die SG Leipzig II tat man sich beim 31:30-Heimsieg mächtig schwer, gleiches gilt für den 26:25-Heimsieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Ansonsten wurden die weiteren vier Partien mit mindestens zehn Treffern Unterschied gewonnen. Ein Indiz, wie hochtourig der SGN-Motor laufen kann. Häufigster Nutznießer ist bisher Nicolas Herrmann mit 48 Toren, davon aber auch 26 Siebenmeter.

Beim Auswärtsspiel in Eisenach sieht sich die SG erstmals in dieser Spielzeit nicht als Favorit. „Das nimmt ein wenig den Druck raus und kommt uns ganz gelegen“, weiß SGN-Trainer Christian Müller die Situation clever einzuschätzen und erhofft sich daraus den entscheidenden Vorteil.

Der Nußlocher Verfolger heißt ThSV Eisenach – aber nur aufgrund des um acht Treffer schlechteren Torverhältnisses. Und auch die Thüringer haben ein Weltstar des Handballs zu bieten. An der Seitenlinie führt nach dem Zweitliga-Abstieg niemand geringeres das Regiment als Sead Hasanenfendic. „Der Gegner ist nicht nur Christian Zeitz“, betont der 70-Jährige vor dem Ligagipfel gegenüber der Thüringer Allgemeine. Zeitz sei zwar „nicht mehr in der Form seines Lebens“, aber immer noch „unberechenbar“. Und der Trainerfuchs kündigt vor dem Gipfel, den sein Team ohne Mladan Jovanovic bestreiten wird, an: „Meine Sieben wird ihr Maximum abliefern.

Es ist also alles angerichtet zum Drittliga-Kracher zwischen dem ThSV Eisenach und der SG Nußloch. Das Spiel wird über einen Livestream live übertragen. Anwurf in der altehrwürdigen Werner-Assmann-Halle ist am heutigen Samstag um 19.30 Uhr.