Den Favoriten „nur“ geärgert - HG O/S hat Spitzenreiter Eisenach fast in die Niederlage getrieben
20.11.2018 3. Liga

Den Favoriten „nur“ geärgert - HG O/S hat Spitzenreiter Eisenach fast in die Niederlage getrieben

20.11.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Den Favoriten „nur“ geärgert - HG O/S hat Spitzenreiter Eisenach fast in die Niederlage getrieben

Mächtig geärgert? Ja. Gewonnen? Nein, knapp daneben. Die HG Oftersheim/Schwetzingen hatte bei 30:29 und einer Restspielzeit von viereinhalb Minuten die Profi-Handballer von Drittliga-Spitzenreiter ThSV Eisenach am Rande einer Niederlage – und verloren dann selber 30:33 (16:16). „Da haben sich die Eisenacher abgezockter gezeigt“, musste HG-Trainer Holger Löhr einräumen.

Er hatte aber zuvor gemeinsam mit seinem Team alles in die Waagschale geworfen, damit es nicht so kommen muss. Und Trainer-Legende Sead Hasanefendic (Löhr: „Uns verbindet Kontakt und Respekt. Es ist ein ganz besonderer Moment für mich, jetzt hier mit ihm zu stehen.“), nun in Diensten des wiederaufstiegswilligen ThSV, erkannte an: „Die HG war gut auf uns eingestellt, brachte mehrere taktische interessante Sachen. Aber auch wir waren darauf vorbereitet. Das hat uns geholfen, zu gewinnen.“ Er räumte aber auch ein. „Es hätte auch anders sein können. Unser Sieg war nicht selbstverständlich. Das mit dem Aufstieg ist leichter gesagt, als gemacht. Es wird noch ein langer Weg.“

Dieser Route wollte die HG möglichst viele Stein in den Weg legen, stolperte teilweise aber selber darüber. So wurden nach dem 11:8 gleich der Strafwürfe vergeben. (Hasanefendic: „Die von Lars Kremmer vor der Pause gehaltenen Siebenmeter waren wichtig für uns.“ Oder eine Serie von Treffern ins leere HG-Tore, als die sonst gelungene Nummer mit dem siebten Feldspieler plötzlich nach hinten losging. „Wir hätten diese Situationen mit dem siebten Mann besser ausspielen müssen, besser antizipieren müssen, es dafür aber heute zu schlecht gemacht“, war Löhr ein wenig enttäuscht. Aus einem 24:23 wurde ein 24:27 (49.), später gar das 25:29 (52.) und jeder in der gut besetzten Halle war der Meinung, das Spiel sei gelaufen.

Doch „Spikys“ (Löhrs früherer Spitzname) Jungs bäumten sich erneut auf. Erst Kapitän Simon Förch, eine Soloeinlage von Jerrit Jungmann (Ball raus gefangen und zum Kontertreffer getragen) und ein Dreier-Pack von Kevin Suschlik – es stand wie erwähnt 30:29, die ganze Nordstadthalle Kopf und der Favorit eigentlich vor dem Aus. „Aber dann haben wir die letzte Konsequenz missen lassen. Kleinigkeiten haben das entschieden. Eisenach war da abgezockter“, ärgerte sich Löhr. „Klar, das da die Enttäuschung überwiegt, egal wie vorher die Karten verteilt sind.“ Letztlich ging eben nur ein Vorhaben auf, jenes, den Favoriten möglichst lange zu ärgern. Aber dessen Missbehagen war nach 59 Minuten verraucht.

Gemischte Stimmungslagen

So sah es auch Torhüter Maximilian Herb: „Wir haben bis zum Schluss super mitgehalten. Kleine Fehler haben uns dann den Sieg gekostet. Trotz allem können wir stolz auf uns sein. Dies sieht man schon daran, dass sich die Eisenacher nach Abpfiff gefreut haben, als ob sie schon Meister wären.“

Begeisterung und Mitgefühl äußerte auch Oftersheims 400-Meter-Sprint-Star Hannah Mergenthaler, die mit Julian Zipf in einer Fahrgemeinschaft zu Uni sitzt: „Das war ein sehr gutes und interessantes Spiel. Die HG-Jungs hatten nicht zu verlieren und das kann auch helfen, so aufzuspielen. Da haben sie eine sehr gute Einstellung gezeigt, aber der Ausgang ist Schade.“

Ähnlich war von Daniel Hideg zu hören, der mit Außenbanddehnung auf der Tribüne bei anderen verletzten Kollegen (Niklas Krämer, Lukas und Alexander Sauer, Lucas Bauer) saß: „Es war ein geiles Spiel, aber sauschlecht, dass wir verlieren und ich zuschauen muss.“

HG Oftersheim/Schwetzingen (9) – ThSV Eisenach (1) 30:33 (16:16).

HG: Herb, Gabel; Barthelmeß (3), Messerschmidt (3), Jansen (5/1), Förch (1), Zipf (4), Jungmann (7), Suschlik (5), Demel, Mehl (1), Polifka (1), Kubitschek.

ThSV: Gorobtschuk, Kremmer (2); Iffert (1), Wöhler (7), Luther (5/4), Miljak, Schliedermann (3), Richardt, A. Alaj (2), Jovanovic, Mürköster, Obranovic (6), Weyhrauch (3), Saul (4).

Siebenmeter: HG 5/1 – THSV 4/4

Zeitstrafen: HG 1 x 2 Min. – ThSV 4 x 2 Min.

Schiedsrichter: Jung/Schmack

Zuschauer: 700.