Groetzki: Ich will wieder ein Fahnenmeer auf Deutschlands Straßen sehen
20.11.2018 A-Nationalmannschaft Männer

Groetzki: Ich will wieder ein Fahnenmeer auf Deutschlands Straßen sehen

20.11.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam, WM 2019 · Von: bp

Groetzki: Ich will wieder ein Fahnenmeer auf Deutschlands Straßen sehen

Aus dem aktuellen Kader von Bundestrainer Christian Prokop haben nur Silvio Heinevetter (177) und Uwe Gensheimer (158) mehr Länderspiele als Patrick Groetzki, der derzeit mit 130 internationalen Einsätzen gelistet ist. Der Olympiadritte von 2016, EHF-Pokal-Sieger und zweifache deutsche Meister mit den Rhein-Neckar Löwen sowie Junioren-Weltmeister gehört seit rund neun Jahren zum Stamm der DHB-Auswahl auf der rechten Außenbahn.

Am Montag stand der Linkshänder im Bundesliga-Spitzenspiel in Flensburg (20:27 aus Sicht der Löwen) auf der Platte, bereits am morgigen Mittwoch geht es in der Champions mit dem Knüller gegen Vezsprem weiter. Trotz der stressigen Wochen mit dem Verein hat der 29-Jährige ein Datum immer im Blick: den 10. Januar 2019, wenn in Berlin das Eröffnungsspiel der Heim-WM gegen Korea angepfiffen wird. In diesem Interview erläutert Groetzki, was für ihn Vorfreude und Begeisterung bedeuten und wo das DHB-Team bis zur Weltmeisterschaft noch Hausaufgaben zu bewältigen hat.

Wie oft denken Sie aktuell an die Heim-WM?
Patrick Groetzki: Momentan ist der Fokus natürlich noch auf den Spielen mit dem Verein in der Bundesliga und der Champions League, aber zum Beispiel beim Oktober-Lehrgang rund um die EM-Qualifikationsspiele gegen Israel und den Kosovo war das ganz anders. Wenn man sich mit dem Nationalteam trifft, geht es natürlich nur um das Thema WM. Deswegen freue ich mich auch schon auf unseren Kurzlehrgang Mitte Dezember inklusive des Testspiels gegen Polen in Rostock. Und ab dann wird die Vorfreude auch Tag für Tag steigen.

Apropos Vorfreude und Begeisterung: Wie haben Sie die vergangene Heim-WM 2007 erlebt?
Patrick Groetzki: Ich hatte das Glück, einen WM-Tag in der Arena in Köln zu erleben. Wir waren dort bei einem Trainersymposium mit der Jugend-Nationalmannschaft als Trainingspartner eingeladen und waren dann auch in der Halle. Das war eine Riesenbegeisterung, ich hoffe, dass wir im Januar auch wieder so etwas entfachen können. Das ganze Land war im Handballfieber, das war überragend. Ich hatte mir dann noch ein paar Mal den Film Projekt Gold angeschaut, das war gigantisch. Auf den Straßen war ein Fahnenmeer, wenn das Nationalteam vorbei fuhr. Ich denke, es gab noch nie eine größere Handball-Begeisterung in Deutschland. Ich hoffe, dass so etwas auch im Januar wieder möglich ist.

Spüren Sie denn auch außerhalb der eigentlichen Handballfamilie schon diese WM-Begeisterung?
Patrick Groetzki: Momentan geht es noch, auch wenn wir natürlich oft nach der WM gefragt werden. Ich denke, dass wird kommen, wenn die WM losgeht, aber alles hängt natürlich davon ab, dass wir auch erfolgreich starten. Wenn wir gut drauf sind und viele Menschen unsere Spiele im Fernsehen sehen und ihr Herz für den Handball entdecken, kann einiges passieren.

Woran muss denn aktuell die DHB-Auswahl noch arbeiten, um erfolgreich in die WM zu starten?
Patrick Groetzki: Wir haben nach der EM in Kroatien vieles angesprochen und aufgearbeitet, was dort nicht so gut gelaufen ist. Ich denke, im Spielaufbau haben wir mit Martin Strobel eine neue Alternative dazubekommen, er war auch schnell integriert worden und kann uns weiterbringen. Das Wichtigste, was wir noch verbessern müssen, ist die Chancenverwertung. Wir müssen die Bälle reinmachen, egal ob aus dem Rückraum, von Außen oder bei Gegenstößen. In der Abwehr arbeiten wir intensiv an unserem zweiten System, das sieht schon gut aus. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg.

Und wie lautet Ihr persönliches WM-Ziel?
Patrick Groetzki: Ich habe immer das Motto: Man muss sich hohe Ziele setzen, aber zum Beispiel zu sagen: Das Finale wäre mein Traum - dafür ist der Weg noch zu weit.

 

Karten für die Heim-WM sind via handball19.com.