Franziska Müller: Riesige Vorfreude und immer gut gelaunt
30.11.2018 A-Nationalmannschaft Frauen

Franziska Müller: Riesige Vorfreude und immer gut gelaunt

30.11.2018 · Nationalteams, Frauen Nationalteam, Home, Slider · Von: BP

Franziska Müller: Riesige Vorfreude und immer gut gelaunt

Sie ist eine von fünf Spielerinnen aus dem Jahrgang 1990 im aktuellen deutschen EM-Kader, sie ist die drittälteste Spielerin, sie spielt ihre zweite EM und sie blickt lieber nach vorne als zurück: Franziska Müller geht immer mit einem Lächeln durchs Leben - und das will die Linksaußen von der HSG Blomberg-Lippe auch möglichst lange in Frankreich zeigen. Vor dem EM-Auftakt gegen Norwegen am Samstag (15 Uhr, live auf Eurosport und Sportdeutschland.TV via dhb.de/live) spricht Müller über die Neuerungen im Kader und dem Trainerstab, Druck und gute Laune.

Bei der WM 2015 spielten Sie Ihr erstes großes Turnier, dann folgte die EM 2016 mit Rang sechs in Schweden. Waren Sie enttäuscht, dass Sie bei der Heim-WM nicht dabei waren?
Franziska Müller: Ich schaue nicht zurück, das war ein anderer Abschnitt. Nun ist alles neu: die Mannschaft, der Bundestrainer, der Trainerstab, das Umfeld, einfach alles.

Und wie ist die Atmosphäre in diesem neuen Umfeld?
Franziska Müller: Ich finde es besonders toll, wie man mit Henk Groener, Debbie Kljin oder Heike Horstmann über alles sprechen kann. Man ist toll eingebunden, man hat einfach ein gutes Gefühl. Gleichzeitig haben uns alle mit sehr viel Selbstvertrauen ausgestattet, das tut gut.

Als WM-Teilnehmerin 2015 gehören Sie ja schon zu den Routiniers…
Franziska Müller: Ja, das stimmt auf den ersten Blick. Obwohl das Turnier ja erst drei Jahre her ist, sind wir nur noch fünf, die heute noch dabei sind. Aber mit 26 Länderspielen bin ich ja eigentlich kein Routinier.

Was hat sich im Spielsystem unter Henk Groener verändert?
Franziska Müller: Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie, und bei Henk ist einfach der Fokus auf hoher Geschwindigkeit. Wir legen viel mehr Wert aufs Tempospiel, das kommt mir als Außen natürlich entgegen. Wir laufen mehr, entweder erste oder zweite Welle und wir als Gegenstoßspezialistinnen können so unseren Rückraum mehr in Szene setzen, der dann mit richtig Wucht ankommen kann.

Sie teilen sich die Linksaußenposition mit Ina Großmann. Wie sind da die Rollen verteilt?
Franziska Müller: Ina und ich verstehen uns blendend, wir teilen uns die Einsatzzeiten, wir feuern uns gegenseitig an. Ich denke, wir sind ein perfektes Duo (lacht).

Mit welchen Zielen sind Sie nach Frankreich gereist - und wie groß ist der Druck?
Franziska Müller: Druck macht man sich nur selber. Ich denke, angesichts des großen Umbruchs schauen wir erst einmal nur auf uns. Wir haben interne Ziele, das steht zum Beispiel die Weiterentwicklung der Mannschaft ganz oben. Erstes sportliches Ziel ist der Einzug in die Hauptrunde. Wenn wir das geschafft haben, nehmen wir es, wie es kommt. Dann haben wir definitiv drei weitere EM-Spiele - und jedes Spiel bei einem solchen Turnier bringt uns weiter. Traumziel in der Ferne ist natürlich Olympia 2020.

Heute ist Norwegen der erste Gegner. Wie groß ist die Vorfreude auf das Duell mit dem Titelverteidiger?
Franziska Müller: Riesig! Wir freuen uns, dass es losgeht. Wenn man Norwegen schlagen kann, dann gleich am Anfang eines Turniers. Das Spiel ist doch ein Riesenansporn. Zudem bin ich gespannt, wie die Stimmung in dieser tollen Halle sein wird. Brest ist ja eine Handballstadt - und ich freue mich auf die Atmosphäre.

Gibt es eine besondere Aufgabe, die Sie in der Mannschaft haben? Musikwart oder Ähnliches?
Franziska Müller (lacht): Nö, das machen andere. Angie Geschke ist da sehr aktiv, aber manchmal bringt auch Henk seine Musik mit, das ist dann schon etwas seltsam. Ich bin für die gute Laune zuständig. Ich versuche, immer gut gelaunt sein - und damit auch den Rest des Teams anzustecken.