Fortbildung in Hamburg: „Bei uns wird inklusiver Handball gelebt“
18.03.2017 Engagement

Fortbildung in Hamburg: „Bei uns wird inklusiver Handball gelebt“

18.03.2017 · Landesverbände, Home, Verband, Engagement · Von: oti

Fortbildung in Hamburg: „Bei uns wird inklusiver Handball gelebt“

„Loslegen und nicht zu viel darüber reden“ – Erkenntnis, die Erik Hogreve stellvertretender Nationaler Koordinator von Special Olympics Deutschland, am Samstagmorgen bei der Weiterbildungsveranstaltung im Rahmen des „Tags des inklusiven Handballs“ in Hamburg gewann. Hogreve war einer von weit über 40 Teilnehmern, die der Einladung des Deutschen Handballbundes (DHB) zu der von der Aktion Mensch geförderten Veranstaltung gefolgt waren. Doris Birkenbach, stellvertretende Vorsitzender der DHB-Jugendkommission, führte gemeinsam mit Tim Nimmesgern, Referent für Mitgliederentwicklung und Engagementförderung, und Martin Wild von Freiwurf Hamburg durch das Programm. Die Gastgeber des Handball-Verbandes Hamburg (HHV) vertraten Präsident Rolf Reincke und Ralf Martini, Vizepräsident Spieltechnik des HHV.

Melanie Popp und Annika Blum, Trainerinnen der inklusiven Handballgruppe des FC St. Pauli, gestalteten die Demonstrationseinheit in der Sporthalle an der Thedestraße – und halfen, Schwellenängste abzubauen. Karen Achtermann aus Hannover: „Das Training, das wir gesehen haben, unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was man Jugendmannschaften anbietet; mal abgesehen davon, dass man mehr auf die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer eingehen muss.“

Achtermann gehört zu der Trainergruppe, die für Vereine Hannoverscher SC und TuS Bothfeld 04 ein inklusive Handballgruppe ins Leben rufen will.

Während die beiden Trainerinnen die 18 Aktiven mit und ohne Beeinträchtigungen anleiteten, erläuterte Martin Wild in Kleingruppen die Zielsetzung der an Freiwurf Hamburg beteiligten Vereine und damit der ersten inklusiven Handballliga Deutschlands.

„Freiwurf“ geht im Sommer dieses Jahres in die fünfte Saison. Martin Wild: „Jahr für Jahr werden es mehr Mannschaften.“ Acht Mannschaften aus fünf Vereinen nehmen aktuell am offiziellen vom Hamburger Handball-Verband organisierten Spielbetrieb teil. Dass der Deutsche Handballbund 2013 Zusatzbestimmungen für den inklusiven Handballsport auf den Weg gebracht hatte, bezeichnete der Wahl-Hamburger Wild als „wichtigen Meilenstein“: „Wir sehen uns nicht als Behindertensportler, sondern als Teil der Handballfamilie. Die Bestimmungen haben uns Türen geöffnet.“ Die Trainer kommen alle vier Wochen zusammen, um Training und Spielbetrieb zu evaluieren; aktuell begleitet von Studierenden der Universität Hamburg und der Leuphana Universität Lüneburg.

Freiwurf Hamburg gilt als Vorzeigeprojekt auf der Landkarte der Inklusion des deutschen Handballs, die Doris Birkenbach als einen Teil der Förderung des inklusiven Handballs durch den Spitzenverband vorstellte. „Im Deutschen Handballbund wird Inklusion gelebt und gearbeitet“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Jugendkommission, „in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern“.

An die Fortbildung am Samstagmorgen schloss sich am Nachmittag ein Austausch von Trainern, Lehrern, Betreuern und Interessierten an.