Deaflympics: Trotz Niederlage gegen Kroatien das Halbfinale im Visier

Die Befürchtungen von Sven Lauckner, Kapitän der Handball-Nationalmannschaft des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes, im Vorfeld der Deaflympics im türkischen Samsun haben sich bewahrheitet: Das Team Kroatien wurde seiner Favoritenrolle gerecht und bezwang Sonnabendmittag die deutsche Mannschaft in ihrem zweiten Spiel der Vorrundengruppe B mit 25:16 (11:6). Ihre Auftaktbegegnung gegen Dänemark hatte Deutschland mit 26:12 für sich entschieden. Ob sich Deutschland tatsächlich für die Halbfinal-Runde qualifiziert, ist vom Ergebnis der Begegnung zwischen Dänemark und Kroatien am Montag abhängig. Gewinnt Kroatien auch gegen die Dänen, steht dem Einzug der Deutschen in die Runde der letzten vier Mannschaften nichts mehr im Weg.

Bei den Deaflympics qualifizieren sich die jeweils zwei Erstplatzierten der beiden Vorrundengruppen für die Halbfinalspiele. In der Vorrundengruppe A spielen Gastgeber Türkei, Brasilien und Russland.

Das erste Tor am ersten Spiel des Turniersonnabends warfen die Kroaten. Sonke Petersen glich für Deutschland in der dritten Minute zwar aus (1:1). 30 Sekunden später legte der Favorit erneut vor, benötigte dann aber gut vier weitere Minuten, um auf 3:1 zu erhöhen. Bis Mitte der ersten Halbzeit blieben die Deutschen im Spiel (5:7, 16.), um dann mit anzusehen, wie der Gegner den Abstand Tor um Tor erhöhte. Trainer Wolfgang Koch: „Durch Zeitstrafen haben wir den Faden verloren.“ Halbzeitstand 6:11.

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte Kroatien, setzte bis zu Spielminute 34 14:6 ab. Wolfgang Koch: „Der Gegner hat uns mit seiner konsequenten 3-2-1-Abwehr zu schaffen gemacht. Bei uns fehlte die Durchschlagkraft.“ Deutschland brachte in den ersten 15 Minuten der zweiten Spielhälfte gerade mal zwei Würfe im gegnerischen Gehäuse unter (8:16, 46.). Bis zur 55. Minute konnte Deutschland zwar noch mal den Abstand auf sechs Tore verkürzen (15:21, 56.), was den Gegner nur wenig irritierte. Kroatien drehte den Spieß noch einmal um und setzte sich bis zum Schlusssignal auf 25:16 ab.

Wolfgang Koch: „Mögliche Halbfinalgegner sind die Russen. Ein sehr schwerer Gegner, der bei der EM 2016 in Berlin die Silbermedaille holte.“ Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung sei ein Erreichen des Finales möglich.

Deutschland vs. Kroatien 16:25 (06:11)
Deutschland: Lauckner, Kinnback, Petersen (3), Erdmann, Götz (4), Bayer (4), Werling (1), Everding (1), Carstens, Mc Guigan, Möller, Daungauer (1), Mitschke, Klein (2), Ruf

Ergebnisse
Vorrundengruppe A
Türkei - Brasilien 35:16
Russland - Serbien 23:17
Serbien - Türkei 26:21
Brasilien Russland 14:36
Vorrundengruppe B
Dänemark - Deutschland 26:12
Deutschland -Kroatien 16:25

Die nächsten Spiele (alle Zeitangaben Ortszeit)
Montag, 24. Juli
Gruppe A - 11 Uhr Serbien - Brasilien
Gruppe A - 14 Uhr Türkei - Russland
Gruppe B - 17 Uhr Dänemark - Kroatien