Podiumsdiskussion beim Bundesjugendtag: Pluspunkte des Sports gegenüber Schulen offensiv kommunizieren
01.07.2017 Jugend

Podiumsdiskussion beim Bundesjugendtag: Pluspunkte des Sports gegenüber Schulen offensiv kommunizieren

01.07.2017 · Engagement, Home, Slider, Jugend · Von: oti

Podiumsdiskussion beim Bundesjugendtag: Pluspunkte des Sports gegenüber Schulen offensiv kommunizieren

„Schule, Verein und Verband – eine gute Partnerschaft“ – Motto des Bundesjugendtages 2017 in Saarbrücken, zugleich aber auch Frage- und Aufgabenstellung. Moderator Christian Krull, Vizepräsident des Handball-Verbandes Berlin, erörterte am Freitagabend in der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken mit seinen Gesprächspartnern den Status quo, aber auch das, „was der DHB und die Landesverbände noch tun können“, um diese Partnerschaft zu intensivieren. Auf dem Podium nahmen neben Krull und Doris Birkennach, stellvertretende Vorsitzende der DHB-Jugendkommission, Susanne Schu, Vizepräsidentin des Handball-Verbandes Saar, Jan Holze, Vorsitzender der Deutsche Sportjugend, Carsten Bauer als Geschäftsführer der Sportjugend Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Stefan König von der Pädagogischen Hochschule Weingarten und Sascha Zollinger, Vizepräsident Jugend des Handball-Verbandes Schleswig-Holstein, Platz.

Dass der Schulhandball für den Spitzenverband und seine Landesverbände zentrales Thema ist und bleiben muss, verdeutlichte Susanne Schu. Die Vizepräsidentin des Handball-Verbandes Saar will Schulaktivitäten mit „Persönlichkeit und Verstand“ besetzen. „Dann merken wir schnell, dass wir auch Erfolge erzielen.“ Die Verknüpfung der Zuständigkeiten für Kinder- und Jugendhandball und Handball in der Schule, Lehrerfortbildungen, der Einsatz von Schülermentoren: „Alles Instrumente, die fest in die Verbandsarbeit verankert werden müssen“, so Schu. „Die Chancen, über Schule Nachwuchs zu akquirieren, sind noch nicht in allen Köpfen.“

Sascha Zollinger, Vizepräsident Jugend des Handball-Verbandes Schleswig-Holstein, zugleich Geschäftsführer Sport bei der SG Flensburg-Handewitt, unterstützt die Forderungen aus dem Saarland: „Wir sind da in der Pflicht. Wir merken an der Entwicklung der Mitgliederzahlen, dass in den Kreis-Handball-Verbänden, wo etwas gemacht wird, sich das auch auswirkt.“

Doris Birkenbach für den DHB: „Wir haben die große Hoffnung, dass Leuchtturm-Projekte wie das AOK Star-Training und die Grundschulaktionstage Impulse setzen. Natürlich kommt es darauf an, dass wir in den Vereinen und Verbänden Leute haben, die sich dieses Thema annehmen. Das ist unabdingbar. Ich weiß, dass viele Verbände auf dem Weg sind, viele aber eben auch nicht.“

Carsten Bauer als Geschäftsführer der Sportjugend Schleswig-Holstein zur Zusammenarbeit mit den Fachverbänden: „Sport und Schule ist nicht nur Thema des Handballs.“ Kooperationen von Verbänden und Vereinen müssten nachhaltig angelegt sein. Schule erneuert sich permanent, handelnde Personen wechseln: „Deshalb ist es wichtig, Strukturen aufzubauen, die diesen Prozess am Leben halten.“ Wichtig sei die Ausstattung der Vereine mit Kommunikationsinstrumenten und mit qualifizierten Kräften: „Wie kann ich mit Schule kommunizieren? Wie gewinne und qualifiziere ich Mitarbeiter für die Kooperationen? Da ist sicherlich noch viel Luft nach oben.“

Professor Dr. Stefan König hatte schon in seinem Impulsreferat zur Eröffnung des Bundesjugendtages gemahnt, Kommunikationsstrategien zu überdenken. Was oftmals fehle, seien Systematik und Professionalität; etwa in der Vermittlung von Angeboten der Lehreraus- und der Lehrerfortbildung. „Ich habe oftmals den Eindruck, dass wir die Pluspunkte unserer Sportart nicht offensiv genug verkaufen.“

Wohl nicht nur gegenüber den handelnden Personen an den Schulen selbst. dsj-Vorsitzender Jan Holze will auch die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung in die Kommunikation mit eingebunden wissen: „Wir müssen zeigen, was wir im Sport im Allgemeinen und Handball im Speziellen leisten.“