Frauen-Bundestrainer Henk Groener beim Länderpokal: „Sind näher an der Weltspitze, als es sich vielleicht andeutet“
13.01.2018 Jugend

Frauen-Bundestrainer Henk Groener beim Länderpokal: „Sind näher an der Weltspitze, als es sich vielleicht andeutet“

13.01.2018 · Landesverbände, Slider, Home, Jugend · Von: oti

Frauen-Bundestrainer Henk Groener beim Länderpokal: „Sind näher an der Weltspitze, als es sich vielleicht andeutet“

Als Frauen-Bundestrainer Henk Groener und Chef-Bundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler Freitagabend die Bühne in der Aula des Schulzentrums in Böblingen betraten, hätte man das Fallen einer Stecknadel hören können. Leichtes Spiel für Moderator Hans-Jörg Zürn, der gemeinsam mit Groener und Beppler den zweiten Teil des DHB-Abends für die Teilnehmerinnen des Wettbewerbs um den DHB-Länderpokal beim Handballverband Württemberg in und um Sindelfingen gestaltete.

Groener, der unter anderem auf Referenzen als Handball-Nationaltrainer der Frauen und der Männer der Niederlande verweist und seit dem 1. Januar für den DHB tätig ist, gab sich offen. „Der Mann weiß, wie Erfolg geht“, verriet Moderator Zürn mit Blick in den Lebenslauf des Nachfolgers von Frauen-Bundestrainer Michael Biegler und Erfolge wie dem zweiten Platz der Niederlande bei der Frauen-WM 2015 sowie den vierten Platz bei den Olympischen Spielen 2016.

Der 57-jährige Groener sprach über seine ersten Besuche bei Frauen-Bundesligisten, unter anderem in Dortmund, Blomberg, Oldenburg und Buxtehude, sowie ersten Kontakten auch zu den DHB-Juniorinnen. Schon seit Mitte vergangenen Jahres habe er sich auf seine neue Tätigkeit vorbereitet. „Man muss schnell und kernig arbeiten, dann gibt es auch den Erfolg.“ Jochen Beppler zu den Herausforderungen Groeners, aber auch zu den eigenen: „Man fängt sicherlich nicht bei Null an. Man kann nicht immer alles auf den Punkt genau bestimmen, man muss aber bereit sein, zu investieren.“ Das gelte für die Trainerinnen und Trainer, aber genauso für die Spieler. Der Chef-Bundestrainer Nachwuchs zu seinem persönlichen Verständnis des eigenen Verantwortungsbereichs: „Ich möchte den Bundestrainern möglichst viele Spielerinnen und Spieler liefern, mit denen sie arbeiten können; auch aus dem Kreis der Teilnehmerinnen des Länderpokals.“ Beppler: „Wir müssen wissen, dass Dinge, die wir heute anstoßen, vielleicht erst in zwei oder drei Jahren wirken, aber auch kurz- und mittelfristig etwas bewegen.“ Das gelte im Übrigen auch für die Karriereplanungen der einzelnen Teilnehmerinnen am Länderpokal .

Beppler und Groener sprachen am Freitag in Böblingen übereinstimmend von „guten und sehr guten Leistungen“ sowie „viel Herzblut“, die sie bei ihren Besuchen der Vorrundenspiele in Rutesheim, Leonberg, Weil im Schönbuch sowie in Schwieberdingen gesehen hätten. Herzblut sei Grundlage für alles. Beppler: „Wir brauchen Spielerinnen und Spieler, die von sich aus brennen. Da sehe ich eine gute Basis.“

Groener: „Ich denke wir sind näher an der Weltspitze, als es sich vielleicht heute andeutet. Ich denke, es macht Sinn, da hoffnungsvoll heranzugehen. Es gibt Talente genug. Es ist jede Menge Potential vorhanden.“ Aber: „Es entsteht keine Mannschaft über Nacht.“ Es seien bereits viele Dinge angeschoben. „Aber es wird eine Weile dauern bis das greift.“ Der Frauen-Bundestrainer in Richtung der Auswahlspielerinnen der Landesverbände: „Wichtig wird sein, Ziele zu setzen und diese auch zu verfolgen. Wenn ihr daran arbeitet, dann kommt auch der Erfolg.“

Eröffnet hatten den DHB-Abend am Freitag neben Hans-Artschwager, Präsident des Handball-Verbandes Württemberg, DHB-Trainer Maik Nowak und U17-Europameisterin Lena Hauherr, die in Böblingen unter anderem noch einmal den Gewinn der U17-EM in Erinnerung riefen. Nowak: „Für mich persönlich war die Arbeit mit diesem Team eine neue Herausforderung, die riesig Spaß gemacht hat. Nach einigen Titeln im Bundesligabereich bedeutet mir der Gewinn dieser Europameisterschaft sehr viel. Die Mannschaft hat Historisches geleistet. Wenn man da oben steht, ist das der Lohn harter Arbeit.“ Lena Hausherr sprach über Vereinbarkeit von Leistungssport und Ausbildung, aber auch Trainingspensum. Hausherr zur Entscheidung pro Leistungssport: „Das habe ich bisher nicht bereut.“