158 Tage vor der Heim-WM – Emily Bölk: „Ich hoffe auf ein überragendes Turnier“
26.06.2017 A-Nationalmannschaft Frauen

158 Tage vor der Heim-WM – Emily Bölk: „Ich hoffe auf ein überragendes Turnier“

26.06.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: oti

158 Tage vor der Heim-WM – Emily Bölk: „Ich hoffe auf ein überragendes Turnier“

„simply wunderbar“ – noch 158 Tage bis zur 23. IHF Handball-Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland. „Eine Weltmeisterschaft im eigenen Land zu spielen, ist immer etwas Besonderes“, sagt die 14-fache Nationalspielerin Emily Bölk. Die 19-jährige Studentin in Diensten des Pokalsiegers Buxtehuder SV ist eine der 26 Spielerinnen, mit denen Bundestrainer Michael Biegler und Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld die „Ladies“ während eines Athletik-Lehrganges vom 2. bis 9. Juli im österreichischen Sölden weiter auf die Heim-WM vorbereiten wollen. Die Buxtehuderin Bölk lässt auch in der Sommerpause der Handballsport nicht los. Sonntag besuchte sie in Bremen das EM-Qualifikationsspiel der Männer-Nationalmannschaft gegen die Schweiz (29:22) – und sprach am Spielfeldrand mit der Redaktion von dhb.de über „simpy wunderbar", die Vereinbarkeit von Leistungssport und Ausbildung und vergleicht Frauen- mit Männerhandball.

Ihr Grund für den Besuch des EM-Qualifikationsspiels in der ÖVB-Arena?
Emily Bölk: Ich bin nach Bremen gekommen, um die Männer zu unterstützen – und auch um Werbung für unsere nächsten Spiele zu machen: für das EM-Qualifikationsspiel gegen Litauen am 27. September in Oldenburg, aber natürlich auch für die Heim-WM im Dezember in Deutschland. 

Was unterscheidet Frauen- und Männerhandball?
Emily Bölk: Das Spiel ist das gleiche. Es dauert zweimal 30 Minuten, das Runde muss in das Eckige. Das Spielfeld ist genauso groß wie bei den Männern. Natürlich sind Männer noch etwas dynamischer und kräftiger. Es geht vielleicht auch etwas ruppiger zur Sache. Wir Frauen liefern aber das gleiche Pensum ab und geben genauso Gas. Deswegen kann man Frauen- und Männerhandball schon vergleichen.

Viele sagen, dass Frauenhandball technisch brillanter sei als der der Männer. Was sagen Sie?
Emily Bölk: Ich weiß nicht, ob man das so stehen lassen kann. Bei den Männern sieht man in der Bundesliga schon mal eher einen Trickwurf als in der Bundesliga der Frauen. Ich glaube, Frauen denken mehr darüber nach, was sie auf dem Spielfeld tun. Ich probiere etwas erst 300-mal aus, bevor ich es dann tatsächlich im Spiel mache. Da sind Frauen und Männer grundsätzlich verschieden. Ich denke, wenn man genug übt, kann man genau das, was die Männer können – und umgekehrt.

Nach dem Abitur im Sommer 2016 haben Sie im Mai dieses Jahres ein Fernstudium aufgenommen. Nimmt das Studium Einfluss auf Ihr Engagement für den Leistungssport?
Emily Bölk: Natürlich lege ich jetzt den Fokus auch auf das Studium, keine Frage, aber der Leistungssport wird darunter nicht leiden. Als ich in der Schule war, habe ich dort auch meine Stunden abgerissen. Das mache ich jetzt von zuhause aus. Ich habe wieder Lust darauf, etwas zu machen, um mir das wichtige zweite Standbein neben dem Handball aufzubauen.

Es sind noch 158 Tage bis zum Eröffnung der Frauen-WM in Deutschland. Welche Erwartungen stellen Sie an „simply wunderbar"?
Emily Bölk: Ich hoffe natürlich, dass wir da ein überragendes Turnier hinlegen. Ich hoffe auch auf eine Medaille und damit darauf, dass wir die Endrunde in Hamburg spielen dürfen. Dann ist sicherlich, gefühlt, ganz Buxtehude in der Arena. Letztendlich steht im Vordergrund, dass wir die Leute erreichen und mitnehmen. Wir wollen mit dem Frauenhandball einen Schritt nach vorne gehen und zeigen, dass es toll ist, unseren Sport anzuschauen. Da wollen wir hin. Die Frauen-WM ist auf jeden Fall eine große Chance für uns alle.