Lange Anreise zur Premiere: Für die Biegler-Ladies zählt in der Türkei nur ein Sieg

Das 26:26 gegen Litauen wurde analysiert und aufgearbeitet, nun geht es in die Türkei: Bereits am Freitagmorgen hob die deutsche Frauen-Nationalmannschaft von Bremen ab zum zweiten Spiel der EURO-2018-Qualifikation. Via München ging es nach Ankara, von dort geht es für die Biegler-Ladies 360 Kilometer mit dem Bus in den Spielort Amasya im Hinterland des Schwarzen Meers.

„Wenn alles klappt, werden wir am Freitagabend noch eine Bewegungseinheit absolvieren“, sagte DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld vor der Abreise. Bevor es am Sonntag (Anwurf 16 Uhr deutscher Zeit, Livestream auf www.ehfTV.com) um Punkte in der EM-Qualifikation geht, stehen am Samstag noch zwei Trainingseinheiten an. „Unser Schwerpunkt war bereits vor der Abreise die Abwehr, dort müssen wir aggressiver aufgestellt sein, als am Mittwoch gegen Litauen“, sagt Sommerfeld.

Im deutschen Kader wird es im Vergleich zum Remis in Oldenburg einige geplante Änderungen geben, so werden zum Beispiel Clara Woltering, Kerstin Wohlbold und Isabell Klein in Amasya auflaufen. Nicht blenden lässt sich die DHB-Auswahl von der 16:35-Niederlage der Türkinnen am Mittwochabend in Spanien. „Sie haben ihre besten Spielerinnen für die Partie gegen uns geschont“, sagt Sommerfeld, für den die Türkei im Vergleich zu Litauen „der stärkere Gegner“ ist.

Vor allem die Fähigkeit der Gastgeberinnen, ständig zwischen vier Abwehrformationen zu wechseln, haben die Deutschen im Visier. „Darauf - und auf die kleinen, wendigen Spielerinnen - müssen wir uns einstimmen, auch schon im Hinblick auf die Weltmeisterschaft, wenn wir gegen ähnlich aufgestellte Gegner antreten“, sagt der DHB-Sportdirektor.

„Wir können deutlich besser spielen, als wir es gegen Litauen gezeigt haben“, war die selbstkritische Haltung der Biegler-Ladies nach dem 26:26 in Oldenburg. „In der Türkei zählt nur ein Sieg“, ergänzte stellvertretend Emily Bölk, mit sechs Toren in 30 Minuten beste DHB-Werferin gegen Litauen.

Im Gegensatz zur deutschen Mannschaft, die bei allen EURO-Turnieren seit 1994 dabei war, konnten sich die Türkinnen noch nie für eine Europameisterschaft qualifizieren. Zwischen beiden Mannschaften gab es in offiziellen Spielen auch noch nie ein Duell, somit wird es in Amasya eine Premiere geben.