04.12.2017 A-Nationalmannschaft Frauen

"Wir spielen voll auf Sieg" - Ladies optimistisch vor dem Spiel gegen Serbien

04.12.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam, WM 2017 Frauen · Von: sid

"Wir spielen voll auf Sieg" - Ladies optimistisch vor dem Spiel gegen Serbien

Starke Leistungen, tolle TV-Quoten, die K.o.-Runde ganz dicht vor Augen - doch nach großen Emotionen stand Michael Biegler nicht der Sinn. "Sie sehen mich nicht tanzen", sagte der Bundestrainer der deutschen Handballerinnen vor dem Showdown gegen Serbien am Dienstag (18.00 Uhr/Sport1): "Wir brauchen noch ein paar Punkte für das Achtelfinale. Da müssen wir uns noch steigern. Serbien ist ein anderes Kaliber."

Natürlich war Biegler nach der passenden sportlichen Antwort auf die personellen Rückschläge der letzten Tage mächtig "stolz" auf seine Ladies, doch der Fokus im Team lag am Ruhetag ganz auf dem Duell gegen den ebenfalls verlustpunktfreien Tabellenführer. "Wir spielen wieder voll auf Sieg", sagte DHB-Kapitänin Anna Loerper. Man wolle den Aufwind des imponierenden 23:18-Erfolges gegen Südkorea mitnehmen und "unseren Homecourt" verteidigen. Bei einem weiteren Sieg wäre das Achtelfinal-Ticket vorzeitig gelöst.

Die mitreißenden Auftritte des deutschen Teams kommen an. 780.000 Zuschauer saßen am Sonntagabend in der Spitze vor dem Fernseher, 590.000 waren es im Schnitt. Coach Biegler sprach am Montag von "überragenden Zahlen" und hob den "leidenschaftlichen und kämpferischen" Charakter seiner Spielerinnen hervor. "Ich habe ihnen gesagt, dass sie mit ihrer Art Handball zu spielen sehr viel bewegen." Selbst vom tragischen Ausscheiden von Rückraum-Ass Kim Naidzinavicius (Kreuzbandriss) lässt sich die Mannschaft nicht verunsichern.

Sinnbildlich dafür steht Friederike Gubernatis. Obwohl sie ursprünglich garnicht für die WM vorgesehen war, avanciert die Linkshänderin vom Buxtehuder SV nun zur großen Überraschung. "Das ist eine Art Traum, die Krönung, was hier gerade passiert", sagte Gubernatis.

In den ersten beiden Spielen wurde sie als beste Spielerin ausgezeichnet, dabei war sie erst Mitte Oktober wegen der schweren Verletzung von Rückraumspielerin Anne Hubinger (Mittelfußbruch) auf den WM-Zug aufgesprungen. Acht lange Jahre hatte sie nicht mehr für Deutschland gespielt, ehe sie Ende Oktober erstmals wieder das Trikot der Nationalmannschaft überstreifte. "Nach so einer langen Zeit hätte ich nicht mehr damit gerechnet", erzählt Gubernatis. Das sei "alles unglaublich".

Bei ihrer späten Rückkehr ins DHB-Team hatte Gubernatis keinerlei Anlaufschwierigkeiten, integrierte sich in Rekordzeit und ist als kampfstarke Antreiberin im rechten Rückraum nicht mehr aus dem deutschen Spiel wegzudenken.

"Ich bewundere Fredda. Mit welcher Coolness und Abgezocktheit und auch welcher Selbstverständlichkeit sie auftritt und ihre Dinger macht - Wahnsinn", sagte Loerper. Und Coach Biegler meinte: "Es freut mich natürlich, dass sie so schnell Fuß gefasst hat. Ich habe gewusst, dass Friederike uns helfen kann mit Deckungsqualität und ihrem Zug zum Tor."

Diese Qualitäten werden auch gegen Serbien vonnöten sein. Denn eine starke Abwehr und schnelle Gegenstöße seien, so Biegler, das beste Mittel, um gegen den Vize-Weltmeister von 2013 erfolgreich zu sein. Die Erinnerungen an die körperlich robusten Ost-Europäerinnen sind gut. Bei der EM vor Jahresfrist in Göteborg siegte das deutsche Team deutlich mit 26:19.