Luisa Schulze: Perfektes Comeback in einer „coolen Truppe“

Am 21. April 2011 hatte Luisa Schulze im Alter von 20 Jahren gegen Spanien ihr Debüt im Frauen-Nationalteam gefeiert, rund sieben Jahre später gab sie am Mittwoch ausgerechnet gegen Spanien ihr Comeback im Trikot mit dem Bundesadler. Nach rund 18-monatiger Nationalmannschaftspause feierte die großgewachsene Kreisläuferin vom deutschen Meister SG BBM Bietigheim einen Wiedereinstand nach Maß beim 33:24-Sieg gegen Spanien in der EM-Qualifikation in Stuttgart.

Vor dem Rückspiel am heutigen Samstag um 20 Uhr in San Sebastian (Livestream auf www.sportdeutschland.tv) spricht Schulze über ihr Comeback, den neuen Bundestrainer Henk Groener und die neuformierte Mannschaft.

Waren Sie mit Ihrem Comeback im Nationalteam zufrieden?
Luisa Schulze: Das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Natürlich war ich nach eineinhalb Jahren Pause etwas nervös und das Kribbeln war im Bauch, aber als ich - und wir alle gemeinsam - gut ins Spiel gefunden hatten, ging alles ganz schnell. Mein Comeback und der Neuanfang dieser Mannschaft sind also auf jeden Fall geglückt.

Was waren Ihrer Meinung nach die Schlüssel zum deutlichen Hinspielsieg gegen Spanien?
Luisa Schulze: Wir haben Vollgas gegeben, wir haben gut in der Defensive gestanden - und wir hatten einfach Spaß auf dem Feld. Zudem haben uns die Zuschauer in Stuttgart toll nach vorne gepusht. In unserer Vorbereitung hatten uns sehr gezielt auf Spanien vorbereitet, zum Beispiel, was unsere zweite Welle im Angriff betrifft. Ich denke, wir haben Henks Vorstellungen sehr gut umgesetzt. Und am Ende hatte fast jede Spielerin getroffen - egal, wer auf dem Feld stand, es gab keinen Leistungsabfall.

Am heutigen Samstag steht nun in San Sebastian das Rückspiel an - stimmen Sie, zu, dass die Aufgabe deutlich schwieriger wird?
Luisa Schulze: Definitiv. Heute wird Spanien ganz anders auftreten. Sie spielen vor ihren eigenen Fans - und wollen sich sicher für die Niederlage in Stuttgart revanchieren. Aber wenn wir so auflaufen wie am Mittwoch, sind wir nicht chancenlos.

Sie haben den Neuanfang angesprochen: Das Thema Heim-WM 2017 scheint abgehakt, alles blickt nach vorne…
Luisa Schulze: Ich hatte die WM auch nur am Fernseher verfolgt und war natürlich auch sehr enttäuscht. Aber dieses Thema ist jetzt wirklich kein Thema mehr, es ist abtgeschlossen. Alle Zeichen stehen mit Henk auf und vielen jungen Spielerinnen auf Neuanfang. Einige Spielerinnen wie Marlene Zapf oder ich sind zurück im Team. Natürlich darf man nicht gleich erwarten, dass alles klappt, aber ich denke, gegen Spanien haben wir schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir haben eine coole Truppe, mit der wir etwas erreichen können. Wir wissen, was wir wollen. Unter Henk haben wir klare Regeln, aber auch das nötige Stück Freiheit - und das tut gut.