18.01.2017 A-Nationalmannschaft Männer

"Bad Boys" wahren weiße Weste - Glandorf kommt zum Gruppenfinale

18.01.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: SID

"Bad Boys" wahren weiße Weste - Glandorf kommt zum Gruppenfinale

Die weiße Weste gewahrt, ein Ex-Weltmeister im Anflug: Die deutschen Handballer haben bei ihrer Medaillen-Mission in Frankreich den Gruppensieg vor Augen. Der bereits zuvor für das WM-Achtelfinale qualifizierte Europameister besiegte Weißrussland dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 31:25 (16:16) und spielt nach dem vierten Erfolg am Freitag (17.45 Uhr/handball.dkb.de) gegen den EM-Dritten Kroatien um Platz eins.

Dafür gibt es prominente Unterstützung. Holger Glandorf wird am Donnerstag zum Team stoßen und Kai Häfner im rechten Rückraum unterstützen. Glandorf hatte bei der WM-Generalprobe gegen Österreich sein überraschendes Blitz-Comeback im Nationaltrikot gegeben. Nun wurde er von Bundestrainer Dagur Sigurdsson nachnominiert.

Bester Werfer des Olympia-Dritten gegen die Weißrussen war Kapitän Uwe Gensheimer mit acht Toren. Mit dem Gruppensieg würde sich die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson die bestmögliche Ausgangsposition für die K.o.-Phase verschaffen."Mit dem Kroatien-Spiel beginnt nun ein neues Turnier. Für den Gruppensieg müssen wir alles abrufen. Ich vertraue den Jungs", sagte Hanning.

Nach den locker herausgespielten Erfolgen gegen Chile (35:14) und Saudi-Arabien (38:24) hatte Sigurdsson vor dem EM-Zehnten Weißrussland gewarnt. "Sie sind in der Lage, jede Mannschaft in der Gruppe zu besiegen", hatte der Isländer erklärt. Er sollte recht behalten.

Seine Bad Boys offenbarten gerade in der ersten Halbzeit in der Defensive große Probleme, da half es auch nicht, dass Torhüter Andreas Wolff trotz einer Prellung des Gesäßmuskels zwischen den Pfosten stand. Von seiner Abwehr öfters im Stich gelassen, bekam der EM-Held kaum einen Ball zu fassen. Die Folge war ein 8:10-Rückstand (16.).

Sigurdsson nahm eine Auszeit und mahnte seine Mannschaft zu "mehr Konzentration". Durch leichte Tore aus dem Rückraum von Steffen Fäth und Julius Kühn kam das deutsche Team wieder etwas besser ins Spiel und ging mit 11:10 in Führung (19.). Die Abwehr agierte aber weiter zu passiv, im Angriff kamen einige technische Fehler und ausgelassene Chancen hinzu. Dank eines Treffers von Kai Häfner Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit verhinderte die DHB-Auswahl aber immerhin einen Pausen-Rückstand.

Der WM-Siebte erwischte aber vor 4000 Zuschauern in der Kindarena einen glänzenden Start in den zweiten Durchgang. Patrick Groetzki erzielte drei Treffer zum 19:16 (34.) in Folge, dem Rechtsaußen des deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen gelang auch das 4000. WM-Tor einer DHB-Auswahl.

Im Tor zeigte Silvio Heinevetter, der Wolff in der 23. Minute abgelöst hatte, einige starke Paraden. So setzte sich der Favorit, der wieder auf Paul Drux (Sprunggelenkprobleme) zurückgreifen konnte, auf 24:18 (41.) ab. Der deutsche Erfolg geriet nicht mehr in Gefahr. Jetzt steht der Härtetest gegen Kroatien an - mit Glandorf.

Weißrussland - Deutschland 25:31 (16:16) in Rouen
Weißrussland: Saldazenka (1), Mazkewitsch - Karalek (4), Schylowitsch (4), Schynkel (4), Jurjinok (3), Baranau (2), D. Rutenka (2), Puchuski (2), Kulesch (2), Padschywalau (1)
Deutschland: Wolff, Heinevetter - Gensheimer (8/4), Fäth (6), Groetzki (5), Kühn (5), Drux (4), Häfner (2), Reichmann (1), Kohlbacher, Dahmke, Wiencek, Ernst, Pieczkowski, Lemke
Zuschauer: 4000. - Schiedsrichter: Khenissi/Boualloucha (Tunesien). Siebenmeter: -/-:4/5 (Gensheimer verwirft). - Zeitstraßen 6:6 Minuten (zweimal Shumak, Tsitou - Wiencek, Kühn, Drux)