Große Enttäuschung nach dem Aus in der Hauptrunde - die Stimmen
24.01.2018 A-Nationalmannschaft Männer

Große Enttäuschung nach dem Aus in der Hauptrunde - die Stimmen

24.01.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: bp/tk

Große Enttäuschung nach dem Aus in der Hauptrunde - die Stimmen

Die EHF EURO in Kroatien ist für die deutsche Nationalmannschaft vorbei. Nach einer 27:31-Niederlage im entscheidenden Gruppenspiel gegen Spanien scheitert die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop in der Hauptrunde. Die Stimmen nach dem Spiel: 

Christian Prokop (Bundestrainer): „Wir haben unser Ziel Halbfinale nicht erreicht, und wir sind sehr enttäuscht. Ich muss aber erst einmal eine Nacht darüber schlafen, bevor ich eine detaillierte Analyse machen kann. In der engen ersten Hälfte haben wir es nicht geschafft uns abzusetzen, weil wir klare Chancen liegengelassen haben. Dennoch war es zur Pause eng – aber dann haben wir uns fünf Minuten lang mit technischen Fehlern übertroffen. Dann hat das auch mit dem siebten Feldspieler nicht geklappt, weil wir uns drei weitere Fehlpässe geleistet haben. Und so hatte Spanien das Spiel entschieden. Danach und ohne Druck hat die Mannschaft viel mehr Zug zum Tor gezeigt. Aber wir konnten das Blatt nicht mehr wenden. Wir waren in der entscheidenden Phase einfach zu überhastet und haben zu viele technische Fehler produziert.“

Jordi Ribera (Nationaltrainer Spanien): „Der ganze spanische Handball ist heute froh und stolz. Es war ein schwieriges Spiel mit viel Taktik auf beiden Seiten. Natürlich war es entscheidend, als wir in der zweiten Hälfte von 15:15 auf 23:15 weggezogen sind. Wir waren auf alle deutschen Spielzüge und taktischen Maßnahmen gut vorbereitet und konnten so das ganze Spiel kontrollieren. Wir hatten zwei harte Spiele gegen Slowenien und Deutschland innerhalb von 24 Stunden, jetzt müssen wir uns irgendwie für das Halbfinale gegen Frankreich regenerieren.“

Bob Hanning (DHB-Vizepräsident Leistungssport): „Nach so einem Spiel ist es schwer, gleich Erklärungen zu finden. In der Tat war das, was wir Anfang der zweiten Halbzeit gespielt haben, einfach nicht würdig, um ins Halbfinale einzuziehen. Wir haben viel zu viele einfache technische Fehler gemacht und im Sieben-gegen-Fünf versucht, die Situation zu nutzen. Wir haben das Risiko auf uns genommen und durch ganz einfache Ballverluste die Situation herbeibeschworen und das Spiel aus der Hand gegeben. Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben natürlich vom Halbfinale geträumt, was auch die Zielsetzung war. Wir haben mit vielen Höhen und Tiefen gespielt, manche Dinge sind erklärbar, manche weniger erklärbar. Die Art und Weise, wie wir uns diese zehn Minuten in der zweiten Halbzeit präsentiert haben, das tat besonders weh.“

Uwe Gensheimer (Kapitän): „Es war ein verdienter Sieg für Spanien. Wir sind richtig enttäuscht, weil wir diese Chance nicht beim Schopfe gepackt haben. Die Hauptrundengruppe war verrückt, mit ständig wechselnden Konstellationen. Am Ende hatten wir es selbst in der Hand, ins Halbfinale einzuziehen. Mit Ausnahme von zehn Minuten war die Partie ausgeglichen, aber in dieser Zeit hat Spanien das Spiel mit der 8:0-Serie eben entschieden. Da  haben wir viel zu viele technische Fehler verursacht, allerdings muss man auch die starke spanische Abwehr hervorheben, die uns auch zu diesen Fehlern gezwungen hat.“

Julius Kühn (Rückraum links): „Es ist schwierig zu erklären. Ich glaube in der zweiten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht, gerade mit dem siebten Feldspieler. Das ist immer eine Zockerei und das ist nach hinten losgegangen. Wir haben uns da nicht gut angestellt und haben leichtfertig die Bälle weggeworfen.“

Andreas Wolff (Torhüter): „Wir sind ein Team und es trifft uns alle die Schuld. Man gewinnt als Team, man verliert als Team. Ich bin absolut schockiert. Wir wussten, dass Spanien eine gute Mannschaft hat, aber ich denke nicht, dass sie hier so aufgetreten sind, dass man dieses Spiel verlieren muss. Wir hatten es in der eigenen Hand und haben die Bälle einfach weggeworfen. Die Köpersprache war schlecht, wir haben uns ein Stück weit aufgegeben und keinen kühlen Kopf bewahrt und keine Härte gezeigt.“