Die DHB-Bilanz der EURO: Das große Ziel verpasst, nun folgt die intensive Analyse
25.01.2018 A-Nationalmannschaft Männer

Die DHB-Bilanz der EURO: Das große Ziel verpasst, nun folgt die intensive Analyse

25.01.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Die DHB-Bilanz der EURO: Das große Ziel verpasst, nun folgt die intensive Analyse

Am Donnerstagmorgen hieß es Abschied nehmen von der EM in Kroatien für die DHB-Männer. Nach der 27:31-Niederlage im finalen Hauptrundenspiel gegen Spanien am Vorabend in Varazdin hatte die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop das Halbfinale verpasst. Am Ende wurde Deutschland EM-Neunter, stellte nach der Hauptrunde aber auch die zweitbeste Abwehr aller 16 Turnierteilnehmer.

In einer Abschlusspressekonferenz kurz vor der Heimreise zogen DHB-Präsident Andreas Michelmann, DHB-Vizepräsident Bob Hanning, Sport-Vorstand Axel Kromer und Bundestrainer Christian Prokop ihre EM-Bilanz. Hier die wichtigsten Aussagen:

DHB-Präsident Andreas Michelmann: Wir haben unser sportliches Ziel, das Halbfinale, nicht erreicht und wir stehen alle gemeinsam zu unserer Verantwortung für dieses Abschneiden.

DHB-Vizepräsident Bob Hanning: Ich bin sehr traurig, denn wir haben innerhalb von zwölf Monaten bei zwei Großereignissen unsere Zielvorgaben – das Halbfinale und uns in der Weltspitze zu etablieren - nicht erfüllt. Nun heißt es, diese EM ernst, ehrlich und hart mit uns selbst zu analysieren. Diese Analyse soll in den nächsten vier bis sechs Wochen abgeschlossen sein, aber wir werden uns die nötige Zeit nehmen. Es wird in mehreren Runden Gespräche geben, mit dem Trainerstab, dem Vorstand und der Mannschaft. Wir – und das beinhaltet auch jeden einzelnen Spieler – müssen uns hinterfragen, was wir nun zu tun haben.

Es war bei dieser EM nicht alles schlecht, zum Beispiel stellen wir die zweitbeste Abwehr, aber eben auch nicht alles gut. Das Gesamt-Puzzle hat nicht richtig gepasst. Von unserer Vision mit dem Olympiasieg 2020 und einer WM-Medaille 2019 gehen wir aber nicht ab, aber bei der EURO in Kroatien haben wir nicht die Leistung gebracht, die wir erwartet hatten.

Axel Kromer, Vorstand Sport: Wir haben unser Ziel verpasst, aber es war nicht alles so schlecht, wie es teilweise geredet worden ist. Wir bleiben bei unseren Zielen für 2019 und 2020, wissen aber auch, dass es ein schwieriger Weg wird. Wir haben aber gezeigt – wenn man die Vorbereitung mit dazu nimmt – dass wir Möglichkeiten haben, richtig tollen Handball zu spielen.

Bundestrainer Christian Prokop: Auch einen Tag nach der Niederlage gegen Spanien ist die Enttäuschung groß. Angesichts der Leistungsdichte wussten wir, dass es nicht einfach wird, dazu kam auch eine nicht immer optimale Spielweise. Wir hatten bis zur Pause des Spiels gegen Spanien die große Chance, unter die vier besten europäischen Teams einzuziehen, dann haben wir uns aber zu viele einfache Fehler geleistet. Der Angriff war insgesamt unsere Baustelle bei diesem Turnier. Es war bitter, aber trotzdem ziehe ich aus diesem Turnier wichtige Erkenntnisse für die Zukunft.

Wir hatten einige holprige Spiele, manchmal war das Nervenkostüm zu dünn und der Rucksack der Favoritenrolle wurde zu schwer. Auf zentralen Positionen fehlte uns zudem die Konstanz, das war nicht die Qualität, die wir uns vorstellen.