2000 Tage entfernt vom großen Traum: Der DHB-Nachwuchs und die Heim-EM 2024
22.07.2018 A-Nationalmannschaft Männer

2000 Tage entfernt vom großen Traum: Der DHB-Nachwuchs und die Heim-EM 2024

22.07.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam, Junioren Nationalteam, Jugend männlich Nationalteam · Von: BP

2000 Tage entfernt vom großen Traum: Der DHB-Nachwuchs und die Heim-EM 2024

12. Januar 2024, 22 Uhr: Mehr als 50.000 Fans feiern den Sieg der deutschen Männer im EM-Eröffnungsspiel in der Düsseldorfer Fußball-Arena, dem ersten Männer-EM-Spiel überhaupt auf deutschem Boden. Der Deutsche Handballbund stellt mit dieser Kulisse zudem einen Zuschauer-Weltrekord auf - ein perfekter Start ins Turnier in allen Belangen.

Sonntag, 22. Juli 2018, 13 Uhr: Im slowenischen Celje stehen die deutschen Junioren im letzten Vorrundenspiel der U20-EM gegen Island auf dem Feld - genau 2000 Tage vor dem EM-Eröffnungsspiel in Düsseldorf.

„Natürlich denken die Jungs im Hier und Jetzt und an die aktuelle Junioren-EM, aber das 2024er Turnier ist natürlich eine Super-Motivation für die Spieler. Bei der Heim-EM wären sie mit 25, 26 Jahren im besten Handballalter. Unser aktuelles Ziel ist ein gutes EM-Resultat in Slowenien - aber vorrangig geht es ja immer darum, die Talente auch in die A-Nationalmannschaft zu bringen. Und da zieht so etwas wie eine Heim-EM natürlich“, sagt Junioren-Bundestrainer André Haber.

Das sieht Jugend-Bundestrainer Erik Wudtke ähnlich: „Just an dem Tag, als Deutschland beim EHF-Kongress in Glasgow den Zuschlag für die EM 2024 erhielt, hatten wir einen Lehrgang mit der U18-Nationalmannschaft. Da habe ich den Jungs gleich gesagt: Das ist eure Chance, das ist euer Ziel, darauf müsst ihr hinarbeiten, 2024 dabeizusein. Das ist euer Leuchtturm in der Ferne, daran solltet ihr bei jedem Lehrgang, jedem Länderspiel, jedem Turnier im Nachwuchsbereich denken.“

DHB-Sportvorstand Axel Kromer war im Jahr 2016 Co-Trainer von Dagur Sigurdsson, als Deutschland Männer-Europameister wurde. Aus dieser Erfahrung weiß er, wie schnell junge Spieler ihre Chance im Männer-Nationalteam bekommen können: „Der Jahrgang um Paul Drux, Fabian Wiede, Jannik Kohlbacher oder Simon Ernst ist ein Super-Beispiel, oder Rune Dahmke. Alle haben mehr oder weniger kurz vor dem Turnier den Sprung ins Nationalteam geschafft“, sagt Kromer. Im aktuellen Kader von Christian Prokop stehen in Marian Michalczyk und Tim Suton ebenfalls zwei Spieler, die den fließenden Übergang aus den Junioren ins A-Team geschafft haben.

„Zwar gibt es im Handball unglaublich viele Höhepunkte, wie jedes Jahr entweder EM oder WM, aber eine Olympia-Teilnahme oder eine Heim-EM oder Heim-WM stechen da doch heraus, davon träumt doch jeder Sportler schon als Kind. Daher ist es für unsere aktuellen Senioren- und Nachwuchs-Spieler umso toller, dass wir 2019 eine Weltmeisterschaft in Deutschland und 2024 eine Heim-EM haben. 2024 ist natürlich das Super-Paket, denn da ist ja auch noch Olympia“, sagt Kromer: „Sowohl für unsere Nachwuchstrainer als auch unsere Nachwuchsspieler gibt es doch keine tollere Motivation als solche Ziele.“

Beim Blick auf das aktuelle Männer-Nationalteam weiß der DHB-Sportvorstand, dass ein Umbruch kommen wird - auch wenn die Mannschaft in den vergangenen Jahren konsequent verjüngt wurde. „Nach der Heim-WM 2019 oder 2020, wenn wir hoffentlich in Tokio bei Olympia an den Start gehen, werden einige Spieler nicht mehr dabei sein. Dann werden die in vorderster Front stehen, die aktuell in unseren Nachwuchsmannschaften die Akzente setzen. Für 2024 dürfen sich selbst die gerade erst gesichteten U16-Spieler des Jahrgangs 2002 Hoffnungen machen, die sind dann 22 Jahre alt“, sagt Kromer.

Mit diesen Spielern des Jahrgangs 2002 war Jochen Beppler, Chef-Bundestrainer Nachwuchs im DHB, gerade zu drei Testspielen im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks im Nachbarland. „Für diese Jungs sind fünfeinhalb Jahre bis zur EM 2024 natürlich eine riesige Zeitspanne. Wenn man aber bedenkt, dass aktuell die A-Nationalspieler mit 20, 21 Jahren ihr Debüt bei den Männern geben, ist es realistisch, dass auch einer dieser Spieler 2024 dabei ist.“

Beppler hat gerade bei den ganz jungen Nachwuchsspielern dieses große Interesse daran erkannt, wann die „großen“ Nationalspieler ihr erstes Länderspiel absolviert haben. „Wenn die beim ersten Lehrgang ihr DHB-Buch erhalten, geht genau da der erste Blick hin. Und natürlich thematisieren wir aktuell mit allen Jahrgängen auch die große Chance, die sie mit der EM 2024 haben werden“, sagt Beppler.

In 2000 Tagen wissen alle Beteiligten mehr - wer von den Jahrgängen 1998 bis 2002 am 12. Januar 2024 in Düsseldorf beim EM-Eröffnungsspiel auf dem Feld stehen wird.