Nach 350 Länderspielen: Dirk Metz als DHB-Hallensprecher verabschiedet
01.11.2018 A-Nationalmannschaft Männer

Nach 350 Länderspielen: Dirk Metz als DHB-Hallensprecher verabschiedet

01.11.2018 · Slider, Home, Verband, Männer Nationalteam · Von: BP

Nach 350 Länderspielen: Dirk Metz als DHB-Hallensprecher verabschiedet

Alles begann als normaler Zuschauer von Heimspielen der SG Wallau-Massenheim. Dass daraus 350 Länderspiele als Hallensprecher für den Deutschen Handballbund werden würden, hätte Dirk Metz (61) nie gedacht. Mit dem EM-Qualifikationsspiel der DHB-Männer gegen Israel in Wetzlar endete eine Ära am Mikrofon bei DHB-Heimspielen. Metz wurde von DHB-Vizepräsident Bob Hanning und dem DHB-Vorstandsvorsitzenden Mark Schober offiziell verabschiedet.

„Ich kam 1991 beruflich nach Wiesbaden und habe mir ein paar Spiele der SG Wallau-Massenheim angeschaut, habe mich dann beim Vereinschef Bodo Ströhmann erkundigt, ob ich irgendwo helfen könnte.“ Der frühere Redakteur der Siegener Zeitung bot seine journalistischen Dienste an, zudem könne er auch mit dem Mikrofon ganz gut umgehen. Beim nächsten Heimspiel der SG saß Metz in der Sprecherkabine neben dem Hallensprecher, beim übernächsten war er bereits der Hallensprecher.

Und wie kam er zum DHB? „Der damalige DHB-Pressesprecher Otto Ulrich Bals wollte einen ständigen Hallensprecher für die Länderspiele haben, er wollte nicht bei jedem Spiel dem lokalen Hallensprecher alle Abläufe erklären müssen. Bei einem Spiel in Wallau sprach er mich an, ob ich das machen wolle“, sagt Metz. Am 23. November 1991, beim Supercup-Spiel gegen Jugoslawien in der Frankfurter Ballsporthalle, gab Metz sein Debüt, bis zu seiner Verabschiedung vergangene Woche in Wetzlar folgten 349 weitere Einsätze. „Dass es so viele werden würden, hätte ich nie gedacht“, sagt Metz: „In den Anfangszeiten spielten wir noch in ganz kleinen Hallen, nicht nur wie heute an Bundesligaspielorten.“

1994 war er zudem Hallensprecher bei der Frauen-EM in Deutschland, 1997 bei der Frauen-WM - der absolute Höhepunkt seiner Karriere am Mikrofon war aber die mit Gold gekrönte Heim-WM 2007. Damals war er Sprecher der hessischen Landesregierung: „Mein Chef, Roland Koch, hatte verstanden, dass ich diese zwei Wochen Urlaub brauchte. Es war ein unvergessliches Erlebnis in den Hallen von Berlin bis Köln und zusammen mit der Mannschaft.“

Elf Jahre, bis zu Kochs Rücktritt im Jahr 2010, war Metz Sprecher der Wiesbadener Regierung, danach gründete er seine eigene Agentur, deren Spezialgebiet Krisenkommunikation ist. Zudem ist er unter anderem als Moderator von Eliteforen der Sporthilfe aktiv, wie derzeit am Comer See.

„Meine Verabschiedung in Wetzlar hat mich schon berührt - klar, nach so langer Zeit, aber ich wusste ja auch, dass es irgendwann zu Ende geht“, sagt Metz. Und der wird natürlich auch die nächste Heim-WM im Januar verfolgen, genauso, wie zum Karrierestart als Hallensprecher in Wallau - als ganz normaler Zuschauer.