Tränen in Kielce: DHB-Mädels verlieren Viertelfinale mit dem Schlusspfiff
16.08.2018 U17 weiblich

Tränen in Kielce: DHB-Mädels verlieren Viertelfinale mit dem Schlusspfiff

16.08.2018 · Slider, Home, Nationalteams, Jugend weiblich Nationalteam · Von: BP

Tränen in Kielce: DHB-Mädels verlieren Viertelfinale mit dem Schlusspfiff

Welch‘ eine bittere Niederlage für die DHB-Mädels, welch‘ ein Drama in Kielce: Mit dem Schlusspfiff kassierte die deutsche Mannschaft am Donnerstagabend den Treffer zum 29:30 gegen Korea im Viertelfinale der U18-Weltmeisterschaft, der Traum vom Halbfinale endete in Tränen und totaler Enttäuschung. Während der Asienmeister jubelnd übers Feld in der Arenas Legionow rannte, war die deutsche Mannschaft am Boden zerstört.

Sechs Sekunden vor dem Ende hatte Laetitia Quist für den ersten deutschen Ausgleich überhaupt beim 29:29 gesorgt, da schnappten sich die Koreanerinnen im Mute der Verzweiflung den Ball, stürmten aufs deutsche Tor - und von Linksaußen sicherte Yejin Yun mit ihrem neunten Tor ihrer Mannschaft den siebten Sieg im siebten Spiel und das Halbfinale am Samstag gegen Ungarn. Die deutsche Mannschaft trifft im ersten Spiel der Platzierungsrunde um die Ränge 5 bis 8 am Samstag um 12.30 Uhr auf die Spanierinnen, die ihr Viertelfinale gegen Ungarn mit 20:33 verloren hatten (Livestream unter dhb.de/u18wlive).

 „Das ist richtig bitter, dass wir nach dieser tollen Energieleistung nicht mehr um die Medaillen spielen können. Kein Vorwurf an die Mannschaft, nur Komplimente. Es waren Kleinigkeiten, die heute entscheidend waren“, sagte Bundestrainer Maik Nowak: „Wir kamen schwach ins Spiel und haben dann viele Kräfte gelassen, um heranzukommen. Unsere Abwehr stand wieder sehr gut, die Wurfeffektivität im Angriff lag bei über 70 Prozent, da kann man nichts sagen. Vielleicht hätten wir von Außen ein paar Bälle mehr halten müssen.“

Die deutsche Mannschaft war im gesamten Turnierverlauf die erste Mannschaft, die den Koreanern Paroli bieten konnte und zudem das sonst so extrem hohe Tempo der Asiatinnen unterband. Zudem kassierte keine Mannschaft bislang weniger Gegentore gegen die angriffsstärkste Mannschaft des Turniers, die zuvor im Schnitt 39 Treffer pro Partie erzielt hatte, Zwar lag das Team von Maik Nowak und Zuzana Porvaznikova bis sechs Sekunden vor Ende permanent in Rückstand, schaffte es aber, dass Korea sich nicht entscheidend absetzen konnte.

Nach dem frühen 1:5 kämpfte sich die deutsche Mannschaft zur Pause auf 13:15 heran, danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften mit offenem Visier kämpften. Korea lag nie mit mehr als drei Toren Differenz in Front, wurde in der Schlussphase teilweise hektisch. Beim 25:26 in der 54. Minute bot sich den DHB-Mädels erstmals die Chance zum Ausgleich, aber Korea wusste dies noch zu verhindern. Bei diesem Tor - ihrem siebten - verletzte sich Aimee von Pereira unglücklich und musste behandelt werden.

Mit zwei Paraden sorgte Torfrau Charley Zenner in den Schlussminuten für zwei Ballgewinne, die Laetitia Quist mit ihren Treffern vier und fünf  zum 28:29 und 29:29 verwertete  - aber am Ende waren es Yun und die zehnfache Torschützin Bitna Woo, die das Spiel zugunsten des Asienmeisters entschieden.

Zur besten deutschen Spielerin wurde Leonie Kockel gewählt, die hinter Pereira und gleichauf mit Quist mit fünf Treffern (aus fünf Versuchen) zweitbeste DHB-Werferin war. Ihre Auszeichnung nahm die Dortmunderin aber ohne jegliche Freude entgegen, zu tief saß der Stachel der Enttäuschung.

In den weiteren Viertelfinals gewann Schweden mit 27:17 (13:9) gegen die Niederlande und trifft im Halbfinale nun auf Russland, das Dänemark mit 29:25 besiegte.

Viertelfinale: Deutschland - Korea in Kielce 29:30 (13:15)
Deutschland: Laura Waldenmaier (FSG Waiblingen/Korb), Charley Zenner (BSV Sachsen Zwickau); Pauline Uhlmann (HC Leipzig/3), Lena Hausherr (BVB 09 Dortmund/1), Leonie Kockel (BVB 09 Dortmund/5), Julia Weise (HC Leipzig), Tamara Andreas (TV Nellingen), Maxi Mühlner (HSG Bad Wildungen/2), Laetitia Quist (SG Kappelwindek-Steinbach/5), Aimée von Pereira (TSV Bayer Leverkusen/7/5), Niddi Agwunedu (HSG Blomberg-Lippe/2), Mariel Wulf (BVB 09 Dortmund), Lea Neubrander (SG H2 Ku Herrenberg/2), Paulina Golla (1. FSV Mainz 05), Marie Michalzcik (BVB 09 Dortmund),  Dana Bleckmann (BVB 09 Dortmund/2) - Beste Werferinnen Korea: Bitna Woo (10/7), Yejin Yun (9)
Schiedsrichterinnen: Alpaidze/Berezkina (Russland) - Zeitstrafen: Deutschland 6 Minuten/Korea 8 Minuten - Rote Karte: Mühlner (nach 3x2 Minuten) -  Siebenmeter: Deutschland 5/5 - Korea 7/7