DHB-Präsident Michelmann: „Wir wünschen uns mediale Vielfalt”
24.05.2017 Der DHB

DHB-Präsident Michelmann: „Wir wünschen uns mediale Vielfalt”

24.05.2017 · Slider, Home, Verband · Von: tok

DHB-Präsident Michelmann: „Wir wünschen uns mediale Vielfalt”

Der Deutsche Handballbund kämpft weiter um die Präsenz der Nationalmannschaften im frei empfangbaren Fernsehen. Nachdem bereits die Männer-WM Anfang dieses Jahres in Frankreich ohne Übertragungen im deutschen Free-TV stattfand, ist auch die Grundversorgung der deutschen Fernseh-Öffentlichkeit im Vorfeld der Handball-Weltmeisterschaft 2017 der Frauen (1. bis 17. Dezember in Deutschland) nach wie vor gefährdet. Deshalb suchen DHB-Präsident Andreas Michelmann und Generalsekretär Mark Schober seit Monaten das Gespräch mit den Verhandlungsparteien, um eine Lösung für den deutschen Fernsehmarkt zu finden.

„Spiele unserer Nationalmannschaften bei Welt- und Europameisterschaften bewegen Millionen Zuschauer und haben damit eine hohe gesellschaftliche Relevanz“, sagt Michelmann, der an die Entscheider der Sender appelliert: „Wir wünschen uns mediale Vielfalt in Sportdeutschland. Dieser Wunsch ist auch Auftrag für die Fernsehsender, Lösungen zu finden. Wir intensivieren daher auf allen Ebenen auch unsere politischen Bemühungen, um Spiele der Handball-Nationalmannschaften bei Europa- und Weltmeisterschaften auf die TV-Schutzliste zu bringen. Mit der WM der Frauen in diesem Dezember wollen wir neue Mitglieder gewinnen. Dafür ist die Sichtbarkeit mindestens der Spiele unserer Nationalmannschaft im Fernsehen unverzichtbar.“

beIN SPORTS, Inhaber der TV-Rechte an Weltmeisterschaften, und die frei empfangbaren deutschen Fernsehsender haben – vor allem aufgrund der sogenannten Overspill-Problematik – seit 2015 keine Einigung erzielen können. Die Männer-WM 2015 war bei Sky im Pay-TV zu sehen, das Turnier 2017 nur dank des Engagements der Deutschen Kreditbank im Livestream. Bereits bei der Frauen-WM 2015 gab es lediglich eine kurzfristige Livestream-Lösung. Die kommende Europameisterschaft der Männer (12. bis 28. Januar in Kroatien) wird von ARD und ZDF übertragen.

Regional-, Landes- und Ligaverbände bekräftigten gemeinsam mit dem Präsidium des Deutschen Handballbundes bei der Bundesratssitzung in Bremen den dringenden Wunsch an Rechteinhaber und Fernsehsender, die Gespräche zur WM 2017 der Frauen fortzuführen. Auch mit Blick auf künftige Großturniere sind verlässliche Lösungen anzustreben, denn ein stabiles TV-Angebot für Spiele der Nationalmannschaften bei WM und EM ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Handballs.