Bundesfreiwilligendienst im Handball – Sophie von Rohr: „Das bringt einem unglaublich viel“
31.08.2017 Der DHB

Bundesfreiwilligendienst im Handball – Sophie von Rohr: „Das bringt einem unglaublich viel“

31.08.2017 · Home, Verband, Engagement, Jugend · Von: OTI

Bundesfreiwilligendienst im Handball – Sophie von Rohr: „Das bringt einem unglaublich viel“

Sophie von Rohr ist 19 Jahre alt, stammt aus dem Raum Nürnberg. „Mein Lebensmittelpunkt war schon immer der Handballsport“, sagt die Abiturientin. Im Alter von acht Jahren hatte sie beim TSV Wendelstein das erste Mal das Handballparkett betreten, unterstützte das Team später auch im Trainerstab. „Ich habe immer schon viel Zeit in der Halle verbracht. Handball ist der perfekte Ausgleich zur Schule und ein tolles Hobby.“ Vor dem anstehenden Studium wollte sie „noch ein Jahr etwas anderes sehen“. Sie entschied sich für den Bundesfreiwilligendienst. Der endet heute. Einsatzstelle war der Deutsche Handballbund. Im Interview spricht die 19-Jährige über An- und Einsichten, die sie in den letzten zwölf Monaten gewonnen hat, aber genauso über ihr zukünftiges Engagement.

 

Ein Jahr Freiwilligendienst liegt hinter Ihnen. Wie lautet Ihre persönliche Bilanz?

Sophie von Rohr: Besonders gut hat mir die Zusammenarbeit mit anderen Jugendlichen während der verschiedenen Events und der Seminare gefallen. Aber auch die Stimmung und Zusammenarbeit in der Geschäftsstelle war super. Wenn ich mich irgendwo beteiligen und einbringen wollte, war das immer möglich. Die Kollegen sind mir ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr wohlgefühlt. Nicht so gut gefallen hat mir eigentlich kaum etwas, abgesehen einmal von der einen oder anderen größeren Versand-Aktion. So etwas gehört aber dazu.

 

Das bedeutet, Ihre Erwartungen sind erfüllt worden?

Sophie von Rohr: Die Erwartung, ein spannendes und abwechslungsreiches Jahr zu erleben, wurde erfüllt. Ich wollte hinter die Kulissen eines Dachverbandes blicken, mehr über Aufgaben- und Tätigkeitsfelder erfahren. Ich habe mir da im Vorfeld eigentlich gar nicht so viele Gedanken gemacht, sondern das einfach auf mich zukommen lassen. Was mir dann total positiv aufgefallen ist, ist die Stimmung zwischen den Mitarbeitern. Egal ob Chef, Praktikant oder Freiwiligendienstler – alle begegnen sich sehr respektvoll und locker – echte Teamarbeit eben.

 

Womit haben Sie sich in den vergangenen zwölf Monaten konkret beschäftigt? Die Highlights?

Sophie von Rohr: Der Volunteer-Einsatz bei der Handball-WM der Männer im Januar in Frankreich war definitiv ein Höhepunkt. An so einer Veranstaltung mitzuwirken und Erfahrungen zu sammeln, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Auch der „Tag des Handballs“ im Frühjahr in Hamburg war ein tolles, wenn auch sehr stressiges Event. Hier haben echt alle Geschäftsstellenmitarbeiter mit angepackt, um den Familientag zu stemmen. Das Tagesgeschäft war sehr vielseitig. Ich begleitete mit anderen jungen Engagierten die AOK-Roadshow, habe an der Vor- und Nachbereitung von Tagungen und Seminaren mitgearbeitet, speziell im Bereich Jugend, aber auch für die Frauenkommission. Ansonsten hilft man dort, wo Unterstützung gebraucht wird – in der WM-Organisation, dem internationalen Spielertransfer oder in der Länderspielbegleitung.

 

Welche Mehrwerte für die Absolventen sehen Sie im Freiwilligendienst?

Sophie von Rohr: Erst einmal ist es eine sinnvolle Überbrückung bis zum Studium. Der Freiwilligendienst dient auch der Berufsorientierung. Man lernt Verantwortung zu übernehmen und sich und seine Tätigkeiten besser zu strukturieren. Man wächst mit seinen Aufgaben und wird eigenständiger. Außerdem wird die Teamfähigkeit geschult. Sich auf jede Situation individuell einzustellen und darauf einzugehen, ist nicht nur eine Kernaufgabe, sondern auch eine Herausforderung. Der Freiwilligendienst, egal ob im Verein oder im Verband, bringt einem unglaublich viel.

 

Ihren Schreibtisch in der DHB-Geschäftsstelle in Dortmund haben Sie bereits geräumt. Wie sehen Ihre Zukunftsplanungen aus?

Sophie von Rohr: Ich gehe jetzt wieder zurück in die Heimat und fange voraussichtlich im April in Erlangen mein Medizinstudium an. Bis dahin habe ich noch das ein oder andere Pflichtpraktikum zu absolvieren und werde natürlich die Handball-WM der Frauen im Dezember mit unterstützen.

 

Das bedeutet, Sie brennen weiter für den Sport mit Hand und Ball?

Sophie von Rohr: Definitiv. Ich werde mich auf jeden Fall im Jugendsprecherwesen engagieren, um mit anderen zusammen auf Veranstaltungen und ähnlichem weiter Werbung für unseren Sport zu machen. Ich glaube, dass man als Jugendlicher unglaublich gut Kinder und andere Jugendliche erreichen und begeistern kann. Wenn sich meine Zukunftspläne gefestigt haben, werde ich mich auch wieder im Verein engagieren. Handball hat mir bisher so viel gegeben, sodass ich dem Sport auch gerne etwas zurückgeben möchte.