HSGS im Tilesius-Gymnasium Mühlhausen
20.03.2013 Landesverbände

HSGS im Tilesius-Gymnasium Mühlhausen

20.03.2013 · Verband, Landesverbände, Thüringer HV ·

HSGS im Tilesius-Gymnasium Mühlhausen

Am Tilesius Gymnasium wurde alles hergerichtet, um einen nicht alltäglichen Vormittag zu erleben. Wieland Schmidt, schon in den frühesten Morgenstunden aus Leipzig Richtung Mühlhausen aufgebrochen, kam, um mit vielen talentierten Jungen und Mädchen ein zweistündiges Handball-Training zu absolvieren.

Dass der Olympiasieger von 1980 immer noch sehr erfolgreich im Handball tätig ist, zeigt die Wahl von Katja Schülke, Torhüterin des HC Leipzig, zu Deutschlands Handballerin des Jahres. Denn sie ist eine seiner Schützlinge. Dass Wieland Schmidt aber nicht nur bei Torhütern, sondern auch als Trainer fürs Ganze zu glänzen weiß, bewies er schon am Anfang der Einheit. Um die vielen handballbegeisterten Schülerinnen und Schüler zu trainieren, griff er sich kurzer Hand wie ein alter Hase aus dem Showbusiness das Mikro der Hallenanlage. So konnten alle seinen Einweisungen folgen, und auch die vielen Zuschauer, die das Training aufmerksamen beobachteten, hörten ihn so hervorragend. Obwohl Schmidts großer Triumph nun schon über 30 Jahre her ist, waren die Faszination und Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern ungebrochen.

Anhand von Schmidts aufgebauten Parcours bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck, wie vielseitig man ein Training gestaltet kann. Prellend mussten die Teilnehmer eine Hütchenreihe durchqueren, danach mit dem Ball eine Rolle vorwärts meistern, um anschließend auf einer Bank zu balancieren. Beendet wurde der Rundlauf durch einen Wurf aufs Tor. Der Parcours wurde immer wieder durch das Wechseln der Laufrichtung und neue Übungen erschwert, so dass die Schülerinnen und Schüler schnell ins Schwitzen kamen.

Der „Star-Talk“ bei dem nicht nur die Aktiven, sondern auch die Zuschauer ihre Fragen stellen konnten, war ein Highlight des HSGS-Tages. Er offenbarte den Zuhörern einige Geheimnisse aus Schmidts Karriere. Sein berühmtes gelbes Trikot zog er immer an, „damit die Werfer von der grellen Farbe abgelenkt wurden und ich somit mehr Bälle halten konnte.“ Gelüftet wurde auch der Hintergrund seines Wurfes in die Zuschauermenge nach dem Finale in Moskau. Wieland Schmidt berichtete mit einem Lächeln: „Jedes Mal wenn ich ein Tor reinbekommen habe, hat dieser russische Kameramann mich ausgelacht. Das hat mich so geärgert. Ich beschloss, dass - wenn wir gewinnen - ich diesen Typen mit dem Ball abschießen werde! Wir gewannen, und ich rannte zur Tribüne, warf, aber verfehlte ihn. Nun ist ein Loch in der Wand, und die deutsch-russische Freundschaft war auch nicht gefährdet.”

Dass schon kleine Profis in der Halle waren, wurde nicht nur durch „ein Training auf hohem Niveau” deutlich. Als Konstantin den Ball am Speedgoal auf 103 km/h beschleunigte, staunten alle in der Halle. „Wahnsinn, so schnell hat doch Matthias Gerlich gestern in Leipzig auch geworfen“, zeigte sich Wieland Schmidt beeindruckt. Gerlich ist übrigens Profi des Zweitligisten SC DHfK Leipzig.

Weitere Informationen unter www.handball-in-schulen.de
Von: PM / tok
Foto: brand unit berlin