Knapper Erfolg der Jung-Gallier gegen Zweibrücken-Saarpfalz

Dem ersten Auswärtssieg vor einer Woche ließ der Perspektivkader des HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend in der heimischen SparkassenArena auch den ersten Heimsieg folgen. Mit 31:30 (13:17) fiel das Ergebnis allerdings denkbar knapp aus, und Trainer Ecki Nothdurft und seinen Mannen atmeten nach dem Schlusspfiff erstmal kräftig durch. Mit 4:0 Punkten sind die „Jung-Gallier“ damit optimal in die neue Saison der 3. Liga Süd gestartet und können ihre nächsten Aufgaben etwas gelassener ins Visier nehmen.

HBW-Trainer Nothdurft hatte im Vorfeld vor einem starken Aufsteiger gewarnt, der in der Breite sehr gut aufgestellt sei. und Nothdurft sollte Recht behalten. Die Gäste stellten vor ihrem Torhüter eine richtig starke 6:0-Deckung hin, mit der die Balinger ihre liebe Mühe hatten. Sie brachten die großgewachsenen Pfälzer einfach nicht in Bewegung und fanden so kaum Lücken zum erfolgreichen Torwurf. Selber hatten die „Jung-Gallier“ in der Abwehr aber größte Probleme mit dem bulligen Kreisläufer Tomas Mazar.

Trotzdem blieb die Partie völlig offen. Nach zehn Minuten hatte es sogar den Anschein, als ob die Hausherren besser ins Spiel kommen. Sie konnten von 5:5 auf 7:5 erhöhen, und auch beim 8:6 hatte der Zwei-Tore-Vorsprung noch Bestand. In Überzahl glichen die Gäste allerdings wieder aus, und nach dem 10:10 in der 19. Spielminute riss bei den Schwaben irgendwie der Faden. Plötzlich stand es 10:12 und Nothdurft nahm seine erste Auszeit. Die nutzte allerdings wenig. Saarpfalz war jetzt das präsentere Team, nutzte seine Chancen, und der HBW begann an sich selbst zu zweifeln. Plötzlich wurden beste Gelegenheiten ausgelassen und immer wieder einfache Ballverluste im Angriff ermöglichten dem Aufsteiger eine komfortable 13:17-Führung zum Pausenpfiff.

In der Halbzeitpause schien Nothdurft die richtigen Worte gefunden zu haben. Er stellte für die zweiten 30 Minuten Marco Azevedo Marques zwischen die Pfosten, und der machte seine Sache richtig gut. In der Abwehr wechselten die Schwaben jetzt öfters das System und brachten mit einer ganz offensiven Variante den Angriff der Pfälzer ins Stocken. Nach nur drei Minuten nahm der Gästetrainer beim Stand von nur noch 15:17 eine Auszeit. Aber auch die brachte nicht viel. Die Hausherren kämpften sich mehr und mehr in die Partie zurück. Als sie aber eben den Anschluss geschafft hatten, schien ihnen eine Zeitstrafe das Genick zu brechen. Kreisspieler Nico Hiller musste nämlich nicht nur für zwei Minuten auf die Bank, sondern mit der dritten Zeitstrafe war sein Arbeitstag beendet. Nach dem sich Fabian Wiederstein am Tag zuvor bei einem Trainingsspiel der ersten Mannschaft genauso verletzt hatte wie sein Mannschaftskamerad Jannik Hausmann, hatte Nothdurft nicht nur ein Linkshänderproblem, sondern jetzt hatte er plötzlich keinen Kreisspieler mehr.

Das Improvisieren mit Benedikt Brielmeier am Kreis hatte allerdings Erfolg. Der HBW machte weiter Druck, „aber wir haben uns selber den Gefallen nicht getan, unsere Chancen zu verwerten“, stellte Nothdurft im anschließenden Pressegespräch fest. Trotzdem stand es acht Minuten vor dem Schlusspfiff 26:26. Nur zwei Zeigerumdrehungen später brachte Felix Zipf die „Jung-Gallier“ erstmals seit der 17. Spielminute wieder in Führung, und beim 30:28, zwei Minuten vor dem Schlusspfiff, schien die Partie für die Balinger gelaufen. Die Gäste kamen aber nochmals zurück und konnten neunzig Sekunden vor dem Ende wieder  ausgleichen. Patrick Weber, der schon das 30:28 erzielte, nagelt die Kugel erneut in die Saarpfälzer Maschen, aber noch waren 50 Sekunden zu spielen. Der HBW überstand diese  mit Glück und Können unbeschadet und konnte am Ende einen sehr glücklichen Heimerfolg feiern.

HBW Balingen-Weilstetten: Karim Ketelaer, Marco Azevedo Marques, Felix Beutel; Julian Thomann, Timo Hildebrand 7, Jan Remmlinger 1, Christian Wahl 8/3, Aleksandar Stevic 3/1, Nico Hiller, Felix Zipf 5, Felix Saueressig, Patrick Weber 3, Benedikt Brielmeier 4

VT Zweibrücken-Saarpfalz: Manual Weinmann, Stefan Dreßler; Thorsten Bas 2, Philip Wiese 6, David Biehl, Steffen Kiefer 3/3, Daniel Kiefl, Max Ulbrich, Valdis Gutmanis 4, Björn Zintel, Marek Galla 1, Stauch Tobias, Raimonds Trifanovs 6, Tomas Mazar 8