Altlandsberg: Souveräner Sieg beim FHC
25.04.2017 3. Liga

Altlandsberg: Souveräner Sieg beim FHC

25.04.2017 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Altlandsberg: Souveräner Sieg beim FHC

Da haben Altlandsbergs Drittliga-Handballerinnen noch mal für ein schickes Ergebnis und ein sehr sehenswertes Brandenburg-Duell gesorgt. Der MTV siegte in seiner letzten Auswärtsbegegnung der Saison beim Frankfurter HC mit 27:17 (12:11).

Heldinnen des Tages in einem tollen Team waren vor knapp 400 Zuschauern mit exzellenten Paraden Torhüterin Jennifer Höft und Top-Talent Anne-Christine Miniers mit ihren acht Treffern. „Entscheidend für mich war allerdings unsere großartige Abwehrleistung“, freute sich Team-Manager Wolfram Eschenbach. Wer hatte im Lager der Grün-Weißen das vor dieser Partie zu hoffen gewagt?

Das Ensemble aus Märkisch-Oderland verteidigte damit den 3. Tabellen-Rang. Aber: Damit das so bleibt, muss der MTV wohl unbedingt seine letzte Partie am 30. April in der Erlengrund-Halle gegen Markranstädt gewinnen. Der Grund: Kirchhof, lange Meisterschafts-Mitfavorit, versemmelte sein Spiel gegen Blomberg-Lippe II mit 28:33. Die Bundesliga-Reserve liegt nur einen Punkt hinter dem MTV. Hat aber im direkten Duell mit Altlandsberg (26:28 beim MTV, 31:19 zuhause) die besseren Karten.

Ergo: Da man 100-prozentig davon ausgehen kann, dass Blomberg-Lippe seine Schluss-Begegnung beim Vorletzten Zirndorf gewinnt, benötigt der MTV beide Punkte für den Bronze-Rang. Vorne uneinholbar Meister sind endgültig die Füchse-Damen. Glückwunsch nach Berlin-Reinickendorf.

Zur Partie in der gut gefüllten Brandenburg-Halle. Der MTV legte einen Blitzstart hin. Schockte die Gastgeberinnen – 5:0-Führung nach sechs Minuten. Das gab eine gewisse Sicherheit. Bildete aber kein Ruhekissen. Beim 6:6 durch Emilia Heinrich (16. Minute) war der schöne MTV-Vorsprung wieder futsch – und alle Beteiligten stellten ihre Sensoren auf Nervenschlacht.

Die begann auch. 9:9, 11:10 für den FHC, 11:11 – und in der letzten Sekunde vor der Pause hämmerte Sophie Lütke aus zwölf Metern Entferneng zur 12:11-Führung ein. Was für ein Kracher von der MTV-Kapitännin, die nach der Saison zu einem höherklassigen Verein wechseln wird.

Nach der Pause begann dann die Tini-Show so richtig. Da sorgte Anne-Christine Miniers, die zum Saisonbeginn vom Fünfliga-Aufsteiger Ajax Köpenick gekommen war, für die MTV-Treffer zum 14:13, 15:13, 16:13 und 17:13. „Tini hat heute sowohl in der Abwehr als auch im Angriff einen Sahne-Tag erwischt“, freute sich später ihr Trainer Andy Nötzel. Und weil Sophie Lütke zum 18:13 und 19:13 nachlegte, dann noch zweimal die 17-jährige Außen Melanie Wüstner einlochte (21:13, 22:13/45. Minute), war bereits frühzeitig alles geklärt.

Altlandsberg überzeugte mit Treffern aus allen Lagen, von allen Positionen. Besonders brillant – wie der MTV 60 Minuten lang die lauf- und konzentrationsaufwendige 3-2-1-Deckung durchhielt. „Ich habe lange überlegt, wollte eigentlich 6:0 decken lassen“, gab Andy Nötzel zu. Der Coach ließ sich aber dann von der offensiveren Variante überzeugen. Ein absoluter Glücksgriff. „Bei dieser Belastung in der zweiten Halbzeit nur sechs Treffer zu kassieren, das ist schon echt stark“, so der Altlandsberger Trainer.

Und der FHC? „An sich kam mir die Altlandbergs 3-2-1-Abwehr entgegen. Weil Michéle Dürrwald und Chantal Bartholomé nach ihren Verletzungen noch nicht wieder alte Fernwurfqualitäten haben“, sagte Frankfurts erfahrener Coach Dietmar Schmidt. „Ich hoffte, wir können in Lücken stoßen. Aber wir fanden gegen diese MTV-Abwehr nicht die richtigen Mittel, wollten kreuzen, spielten zu viel quer.“ Da spritzten die hochmobilen Lucyna Trzczak und Co. immer wieder dazwischen, erkämpften sich so sehr oft den Ball.

Und Dietmar Schmidt, der ehemalige Weltklasse-Kreisläufer, betonte: „Auf der Torwartposition bot der MTV diesmal die dreimal bessere Leistung.“ Das ging vor allem an die Adresse von Jennifer Höft, die rund zehn Minuten vor Schluss von Jenny Hass abgelöst wurde. Mehr Lob aus dem Mund eines Olympiasiegers geht nicht.

Jubel im MTV-Lager nach den 60 Minuten. Die verletzte Torjägerin Katarina Pavlovic drückte die achtmalige Torschützin Anne-Christine Miniers kniend. Die 23-jährige Senkrechtstarterin sagte: „Es war eine Kopfsache. Nach meinem schwachen Spiel gegen Bayreuth, das mich maßlos ärgerte, wollte ich unbedingt zeigen, was ich drauf habe. Ich hatte mich zuletzt wohl zu sehr unter Druck gesetzt. Die Osterfeiertage taten mir zur Erholung gut. Jetzt freue ich mich riesig darüber, wie wir das hier hinbekommen haben.“

Auch die routinierte Mandy Gramattke (5 Tore) kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus, weil sie wieder ein astreines Spiel ablieferte. Und Martyna Rupp, die bis zu ihrem Kreuzbandanriss im Rückraum-Angriff und in der Abwehr eine Super-Saison abgeliefert hatte, freute sich mit den Team-Kolleginnen. Die 27-jährige Polin: „Das war ein sehr schön anzusehendes Spiel. Die Abwehr und der Rückraum mit Rike, Mandy und Tini sowie die anderen waren toll. Das hat ganz viel Spaß gemacht.“

Wie sieht es mit den eigenen Aktivitäten aus? Martyna: „Ich mache täglich ganz viel Athletik im Fitnessstudio. Ab Ende des Monats beginne ich mit dem Laufen. Und zum Saisonbeginn will ich wieder voll dabei sein.“