Oppenweiler/Backnang erwischt gebrauchten Tag - Gäste in jeder Hinsicht gedanken- und handlungsschneller
25.04.2017 3. Liga

Oppenweiler/Backnang erwischt gebrauchten Tag - Gäste in jeder Hinsicht gedanken- und handlungsschneller

25.04.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Oppenweiler/Backnang erwischt gebrauchten Tag - Gäste in jeder Hinsicht gedanken- und handlungsschneller

Bei den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang ist im Heimspiel gegen die SG Köndringen/Teningen wirklich gar nichts zusammengelaufen. Hinten zu langsam, vorne ohne den notwendigen Druck – am Ende stand eine deprimierende 35:41 gegen eine zeitweise wie entfesselt aufspielende Gastmannschaft aus dem Breisgau zu Buche.

Während die HCOB-Handballer zu Beginn mental noch in der Kabine zu sein schienen, legte die SG los wie die Feuerwehr und führte nach wenigen Minuten mit 5:1. Die Gastgeber mühten sich, besser ins Spiel zu finden, aber die Gäste waren in jeder Hinsicht gedanken- und handlungsschneller.

Gelangen der Mannschaft von Trainer Matthias Heineke mal zwei Treffer hintereinander, antwortete der alte Rivale postwendend und baute seinen Vorsprung weiter aus. In Summe mangelte es den Hausherren im Angriff an Struktur, an Durchschlagskraft und an Aufmerksamkeit. Zu viele Bälle endeten als Fehlabgabe. Freie Bälle, sei es als Folge von ungenauen Zuspielen oder als Abpraller, waren nahezu ausnahmslos Beute der Gäste.

In der Abwehr waren die Hausherren nicht auf der Höhe, fast immer einen Schritt zu spät. Sie ließen die wurfgewaltigen Rückraumspieler Felix Zipf und Pascal Bührer aus zu kurzer Distanz ungehindert werfen und fanden auch gegen Kreisläufer Jonathan Fischer kein Mittel. HCOB-Trainer Heineke nahm nach 15 Minuten beim Spielstand von 6:11 eine erste Auszeit, nach 24 Minuten beim 8:16 eine zweite. Besser wurde es nicht, zur Pause lagen die Hausherren mit 12:21 hinten.

Den zweiten Durchgang nutzte Gästetrainer Ole Andersen, um sein Team fast durchgängig mit sieben Feldspielern angreifen zu lassen. Auch dieser Schachzug ging auf, die Handballer aus Südbaden blieben im Angriff durchschlagskräftig und zogen weiter davon, bis zum 29:15 nach 40 Minuten. Und dabei war es weiterhin die torgefährliche Troika Zipf, Bührer und Fischer, die nach Belieben einnetzte, die Wurfeffektivität des Gästeteams war bemerkenswert hoch.

Die Gastgeber kamen erst zu einem Zeitpunkt ins Spiel, als die Begegnung längst gelaufen war. Sie liefen nun den einen oder anderen Konter, wobei sich vor allem Philipp Maurer als regelmäßiger Torschütze hervortat. Auch Kevin Wolf setzte sich häufig durch. Torwart Sven Grathwohl warf zweimal aus großer Distanz ins vorübergehend unbewachte Tor der SG Köndringen/Teningen. Die Hausherren entschieden die letzten 20 Minuten mit 20:12 Toren für sich – aber natürlich reichte dies nur noch zur Resultatsverbesserung. Am Ende stand ein allemal deprimierendes 35:41.

HC Oppenweiler/Backnang: Stefan Merzbacher, Thomas Fink (n.e.), Sven Grathwohl (Tor), Florian Frank, Chris Hellerich (2), Tobias Hold (1), Lukas Köder (1), Tom Kuhnle (2), Philipp Maurer (9), Benjamin Röhrle (7/1), Florian Schöbinger (1), Philipp Schöbinger (1), Ruben Sigle (1), Kevin Wolf (8). – Trainer: Matthias Heineke.

SG Köndringen/Teningen: Jonas Bayer (n.e.), Dino Spiranec (Tor), Johannes Silberer (2), Lukas Zank (2), Axel Simak (1), Felix Bühler, Felix Zipf (11/2), Sebastian Endres (1), Pascal Bührer (9/1), Jan-Lennart Beering (2), Jonathan Fischer (13).

Schiedsrichter: Tobias Lay (Bruchsal) und Kai Morlock (Ubstadt-Weiher).

Zuschauer: 650.

Zeitstrafen: 0:0 Minuten.

Merzbacher hat den Rekord - Torwart wird für seinen 375. Einsatz ausgezeichnet

Bei den Heimspielen des HC Oppenweiler/Backnang werden die besten Spieler beider Mannschaften nach dem Abpfiff ausgezeichnet und mit einem Bierfass von Haller Löwenbräu beschenkt. Bei den Gastgebern kam für diese Auszeichnung nur ein Mann in Frage: Stefan Merzbacher. Der routinierte Torwart war zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison und damit zu seinem 375. Mitwirken seit 2002 gekommen. Er ist damit alleiniger Rekordspieler. Jürgen Buck, der Merzbacher einst aus Oßweil ins Murrtal geholt hatte, hielt eine schöne Laudatio, und der Schlussmann konnte trotz deutlicher Niederlage schon wieder ein bisschen strahlen. „Wir haben schon bessere Spiele gezeigt“, meinte Merzbacher, um dann vor versammelter Handballfamilie anzukündigen, dass man noch viele schöne gemeinsame Jahre miteinander erleben werde. Die nächste Herausforderung für die Torwartlegende: Dabei mithelfen, die zweite Mannschaft in der Landesliga zu etablieren.

Zum Spiel sagte HCOB-Trainer Matthias Heineke: „Wir haben keinen Zugriff gefunden. Das ist umso ärgerlicher, weil die SG viele Tore aus Bewegungen erzielt hat, die wir kennen. Wir haben viel versucht, aber die Gastmannschaft hatte auf alles eine Antwort.“ Deren Trainer Ole Andersen lobte seine Mannschaft, fand aber auch, dass bei den Hausherren „alles schief gelaufen ist, was hat schieflaufen können.“ Bezeichnend für die Partie war, dass beide Mannschaften nur zwei gelbe Karten sahen, der HCOB sogar beide wegen Reklamierens. Man könnte das auch so interpretieren: Hinten waren die Hausherren zu brav, vorne stellten sie die gegnerische Abwehr nicht ernsthaft vor Probleme – und dann gab’s eben wenig Arbeit für die Schiedsrichter. Apropos: Für Tobias Lay aus Bruchsal und Kai Morlock aus Ubstadt-Weiher war es der letzte Auftritt in der Gemeindehalle, das erfahrene und konstant zu den besten der Dritten Liga zählende Schiedsrichterteam hört nach dieser Runde auf.