Sauerland Wölfe legen vor
21.04.2018 3. Liga

Sauerland Wölfe legen vor

21.04.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

Sauerland Wölfe legen vor

Bevor die direkte Konkurrenz in der 3. Liga am Samstag und Sonntag zum 28. Spieltag antritt, haben die Wölfe der SG Menden Sauerland am Freitagabend in eigener Halle gegen die Bundesligareserve des VfL Gummersbach furios vorgelegt. Dank einer grandiosen Vorstellung aller Mannschaftsteile überrollten die Wölfe die mit schmalem Kader und teils überfordert wirkenden Gäste vor knapp 900 Zuschauern in der Mendener Kreissporthalle regelrecht mit 39:24 (19:14).

Besonders bitter für die Gäste war zudem die Verletzung von Sebastian Schöneseiffen, der sich bei einer unglücklichen Aktion zu einem frühen Zeitpunkt in der zweiten Halbzeit offenbar am Knie verletzte und länger auszufallen droht. Entsprechend galten die ersten Gedanken beider Trainer direkt nach der Partie dem verletzten Akteur, den die Gäste schon im weiteren Spielverlauf schmerzlich vermissten. "Zunächst einmal möchte ich Sebastian alles Gute wünschen", betonte SG-Trainer Sascha Simec, der ansonsten natürlich jeden Grund zur Freude hatte. Denn seine Mannschaft hatte von Beginn an überzeugt, egal über Spieler der Startformation oder von der Bank. Selbst die auf der Bühne platzierten Akteure brachten sich engagiert ein, nahmen in Pausen die aktiven Spieler zur Seite oder feuerte an.

Genau diese Energie war es, die von der ersten Sekunde an dafür sorgte, dass die Wölfe am Ende als verdienter Sieger vom Platz gingen. "Wir haben eine harte Trainingswoche hinter uns. Die Jungs haben die Euphorie aus Habenhausen mitgenommen. Es macht einfach Spaß zu sehen wie die Jungs Handball spielen, wenn sie die Handbremse lösen", meinte Simec. Besonders betonte er aber den Kollektivgedanken: "Jeder Spieler, egal ob er heute gespielt hat oder nicht oder ob er uns im Training geholfen, jeder hat heute seinen Anteil an diesem Sieg. Das ist eine Mentalität, die man in dieser Liga entwickeln muss. Keiner steht über dem Kollektiv, das Kollektiv ist das Wichtigste. So präsentieren wir uns seit Wochen und so sind wir auch erfolgreich."

So war es auch nicht verwunderlich, dass gleich vier Spieler zum "Spieler des Tages" gekürt wurden. Ansgar Heunemann, Marcel Vogler, Mathis Vornholt und Dominik Flor bezeichnete Birgit Völker-Albrecht als "magisches Viereck", das ein "überragendes Spiel" geboten hätte. Vornholt war nicht nur mit acht Feldtoren erfolgreichster Torschütze der Partie, dank vieler spektakulärer Aktionen riss er die Fans mehrfach von den Sitzen. Seine stärkste Phase hatte der Außenspieler Ende der ersten und Anfang der zweiten Halbzeit. Nach dem 15:14 durch Tobias Weiler in der 25. Minute blieb der VfL fast 16 Minuten ohne Torerfolg. Die Wölfe nutzten diese Schwächeperiode, um sich einen vorentscheidenden 21:14-Vorsprung herauszuarbeiten. Allein Vornholt traf in dieser Phase viermal. "Ich habe schon erlebt, dass man wenige Tore wirft. Aber dass man eine so lange Torflaute hat, auch noch nicht oft", sah auch Gästetrainer Maik Thiele, der absprachegemäß seine A-Jugendlichen wegen des anstehenden Einsatzes um die Deutsche Meisterschaft schonte.

Bereits am Samstag treten die Wölfe wieder in heimischer Halle an, im Walram geht es dann gegen den Longericher SC Köln möglicherweise um entscheidende Punkte. Es sei denn, diese Aufgabe nimmt die Konkurrenz den Wölfen bereits an diesem Wochenende ab. So oder so dürfen sich die Mendener Handballfans auf einen bewegenden Abend freuen, da sich gegen Köln mehrere sehr verdiente Akteure vom heimischen Publikum verabschieden werden. Anwurf ist dann bereits um 19 Uhr.