Die Überraschung bleibt aus - Erlangen-Bruck verliert gegen Eisenach
02.10.2018 3. Liga

Die Überraschung bleibt aus - Erlangen-Bruck verliert gegen Eisenach

02.10.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Die Überraschung bleibt aus - Erlangen-Bruck verliert gegen Eisenach

Brooklyn United verliert das nächste Spiel gegen einen potenziellen Aufstiegskandidaten, den ThSV Eisenach, nach einem ansehnlichen Spiel, in dem man über weite Strecken jedoch kämpferisch überzeugte und den Gegner forderte. Die Geschichte des Spiels ist eigentlich relativ schnell erzählt. Die Ausgangspositionen waren vorher klar und die Favoritenrolle hatte der Gast aus Eisenach inne. Verlustpunktfrei und als letztjähriger Absteiger aus der 2. Handball-Bundesliga erwartete wohl kaum jemand eine Überraschung für den TV 1861 Erlangen-Bruck.

Ob die Brucker unterschätzt wurden oder einfach nur mit mehr Einsatzwillen und Kampfgeist in die Partie gingen, ist nicht geklärt, aber in den ersten Minuten bis zum 5:4 (12. Minute) für Brooklyn United konnte man das Niveau halten. Man hatte sich auf den durchsetzungsstarken Kreisläufer Justin Mürköster und den starken Rückraumschützen Alexander Saul vorbereitet und verteidigte in einer aggressiven 6:0-Deckung.

Konzept ging auf

Dieses Konzept ging auf und die Abwehrleistung an diesem Tag war trotz der 36 Gegentore nicht das Problem. Klingt komisch, is‘ aber so. Die Schiedsrichter pfiffen ihre Linie und machten einen ordentlichen Job, daran lag es also schon einmal nicht. Doch im Angriff leistete man sich überhastete Würfe und technische Fehler, die mehr als konsequent von den Gästen ausgenutzt wurden. Jeder Ballverlust in der Offensive zog automatisch einen sofortigen Gegentreffer mit sich. Die Eisenacher wirkten abgebrüht, ruhig und in der vollkommenen Überzeugung zu wissen, was sie zu tun haben. Ihr konzentriertes Angriffsspiel stand im Gegensatz zu überhasteten Aktionen der Brucker.

Auf die harte Tour

So leistete man sich eine kurze Schwächephase, die einem Genickbruch gleichkam. Man konnte gar nicht so schnell schauen, da wendete sich das für Erlangen-Bruck. Brooklyn United sollte nun langsam auf die harte Tour gemerkt haben, dass Fehler gegen solche Teams nicht einfach auszubügeln sind. Die Gäste setzten sich bis auf fünf Tore ab und verwalteten geschickt ihren Vorsprung bis zum Halbzeitstand von 13:19, den Daniel Luther per Strafwurf herstellte. Wäre, hätte, könnte …

Man merkte, dass man den Thüringern nicht völlig schutzlos ausgeliefert war und wenn man diesen nicht zahlreiche Gegenstöße, als Geschenk verpackt mit einem schönen Schleifchen drum herum, geschenkt hätte, wäre das Spiel ausgeglichener gewesen. Wäre, hätte, könnte, blablabla … Die Realität sah jedoch anders aus. Der ThSV Eisenach, angepeitscht von lautstarken mitgereisten Fans, die zu einer guten Stimmung in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle beitrugen, spielte weiter seinen Stiefel herunter und änderte kaum etwas an seiner Spielweise.

Chapeau Sunshine

Doch auch die Erlanger Zuschauer unterstützten ihre Mannschaft, von Zeit zu Zeit animiert von Marius Hümpfer. Ach ja … ein paar Worte auch zu ihm: Keine Ahnung, was für Pillen jemand unserem „Sunshine“ an diesem Morgen ins Frühstück gemischt hatte, aber gesagt sei nur, dass die unbekannte Person das ab jetzt jedes Wochenende so machen soll! Vielleicht hatten die Eisenacher ihn bei der Spielvorbereitung nicht auf der Liste gehabt oder einen Rechtshänder auf der halbrechten Position unterschätzt, man weiß es nicht. Zahlen sagen mehr als Worte, also hier: 8 Tore bei acht Versuchen aus dem Rückraum. Chapeau!

Unruhe machte sich breit

Angetrieben von seiner Leistung zogen seine Teamkameraden mit und kämpften sich noch einmal auf drei Tore heran. Unruhe machte sich breit im Eisenacher Lager und auch die Gästefans reduzierten ihre lautstarken Trommeleinsätze etwas. Durch eine Auszeit von Sead Hasanefendic wurde der Brucker Spielfluss unterbrochen und der Abstand zwischen den beiden Teams vergrößerte sich wieder. Ausschlaggebend dafür waren die Leistungen von Gästespieler Adrian Wöhler, der nach Belieben traf und die Tatsache, dass sich der TV Erlangen-Bruck nun häufiger in Unterzahl auf dem Spielfeld befand.

Mission geht weiter

Am Ende muss man zugestehen, dass die Eisenacher einfach abgeklärter und erfahrener agierten. Somit gehen die zwei Punkte zu Recht nach Thüringen. 36:28 lautete das Endergebnis. Verstecken müssen sich die Brucker vor der Leistung am Wochenende nicht und man machte deutlich, dass das Niveau zumindest phasenweise gehalten werden kann. Es muss noch ein wenig an der Fehleranzahl geschraubt werden, aber im Großen und Ganzen war man zwar nicht zufrieden, konnte aber mit der Performance leben. Zwar holten die Eisenacher die zwei fest eingeplanten Punkte mit nach Hause, konnten ihren Vorsatz von höchstens zwanzig Gegentoren aber nicht umsetzen. Nächste Woche geht die Mission Klassenerhalt für Brooklyn United erst richtig los beim Auswärtsspiel bei der SG Leutershausen.

VORAN UNITED!

TV 1861 Erlangen-Bruck // Brooklyn United: Goebel, Naglik; Hümpfer (8), Krämer (6/1), Hirning (5), Mücke (3), Meyer (2), Schneck (2), Kohler (2), Härtl, Mignon, Mangen, Wolf, Duscher, Scholten, Völcker.

Zuschauer: 460

Schiedsrichter: Felix Pusch und Stefan Weiße