8:0 Punkte und Altlandsberg blickt nach vorn
18.10.2016 Frauen Ost

8:0 Punkte und Altlandsberg blickt nach vorn

18.10.2016 · 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

8:0 Punkte und Altlandsberg blickt nach vorn

Das wird jetzt mega-spannend in der 3. Liga Ost. Der MTV Altlandsberg hat sein Heimspiel gegen den HC Leipzig II mit 33:29 (17:13) gewonnen und bleibt damit Tabellenführer.

Aber an der Spitze tobt ein exklusiver Dreikampf. Neben dem Team aus Märkisch-Oderland haben auch die Berliner Füchse und die SG 09 Kirchhof 8:0 Punkte. Das wird sich allerdings am kommenden Wochenende ändern. Dann muss der MTV zum Punktspiel in den Melsunger Ortsteil Kirchhof. Kürzlich hatte man ja in der 2. Runde des DHB-Pokals knapp (31:33) gegen den Zweitliga-Absteiger verloren.

Nun wollen die Damen um Kapitän Sophie Lütke möglichst den Spieß umdrehen. Dazu müssten sie dann allerdings wieder souveräner aufdrehen als am vergangenen Sonnabend gegen die sächsischen Talente.

„Gut ist erst mal, dass wir das Spiel gewonnen und damit die vierjährige Serie ohne einen Sieg gegen den HCL II beendet haben“, sagt Altlandsbergs Trainer Thomas Klatt. „Das bleibt als Fakt bestehen. Wie der Erfolg zustande kam, wird man relativ schnell vergessen. Aber wir müssen jetzt sehr konzentriert und energisch daran arbeiten, dass wir unsere Fehlerquote verringern. Und dass wir vor allem unsere Chancenverwertung verbessern. Das war heute gar nicht gut. Die klaren Möglichkeiten hätten eigentlich für mehrere Siege gereicht.“

Bei der 13:6-Führung und einer Super-Stimmung, die die Fans, veranstalteten, sah alles danach aus, als hätten die Grün-Weißen alles im Griff. Und würden wie in den vergangenen drei Partien einen klaren Sieg ansteuern. Aber Fehlwürfe und Abspielfehler – leider auch von sehr erfahrenen Spielerinnen – bauten den Gegner wieder auf. Sie ließen Leipzigs Junior-Team vor den Augen des früheren Weltklasse-Handballers und heutigen TV-Experten Stefan Kretzschmar wieder auf 19:17 herankommen. Und spätestens beim 20:20 (38. Minute) war wieder alles offen.

Kretzsche-Töchterchen Lucie-Marie (3 Treffer) – mit 16 Jahren die Jüngste in ihrem Team – zeigte, dass sie die Gene ihres prominenten Papas intus hat. Aber auch die der Großeltern. Waltraud und Peter Kretzschmar (viele Jahre DDR-Auswahltrainer) waren auf dem Handball-Rasen und Parkett einst ebenfalls Weltklasse.

Doch auch die ehemaligen MTV-Talente im HCL-Team zeigten, was sie drauf haben. Lea Guderian (3 Tore) war die vielleicht Beste bei den Gästen. Sie führte klug Regie, spielte schöne Pässe und ging auch dort hin, wo es wehtat. Außen Elaine Rode (auch drei Treffer) fiel vor allem mit ihrem unbändigem Elan auf. Aber letztendlich setzte sich die größere Cleverness des MTV durch. Auch die Tatsache, dass Altlandsbergs Damen den sehr professionell ausgebildeten Gästen in puncto Schnelligkeit und Ausdauer 60 Minuten lang keinen Deut unterlegen waren. Im Gegenteil! Dazu kam auch die bessere Altlandsberger Torhüterleistung. Jennifer Höft hielt unteranderem zwei Siebenmeter.

Nach dem 24:24 (47.) konnte sich das MTV-Team durch drei Tore von Sophie Lütke und jeweils eins von Martyna Rupp und Bianca Trumpf auf 29:24 absetzen. Damit war die Angelegenheit durch.

„Wir werden uns taktisch jetzt sehr gewissenhaft auf das Kirchhof-Spiel vorbereiten. Das hatten wir diesmal nicht so intensiv gemacht“, gestand Thomas Klatt. Ein kluger Mann, der weiß, dass er gerade auch im taktischen Bereich noch einige Reserven im Ärmel hat. Nehmen wir nur mal Dagmara Stuparicova. Die slowakische Ex-Nationalspielerin – dreimal Handballerin des Jahres ihres Landes – kam in der ersten Halbzeit nach einer zwischenzeitlichen Verletzung von Sophie Lütke auf die Regieposition. Und sie machte ihre Sache mit klugen, beherzten Aktionen und drei Treffern bei ihrem relativ kurzen Auftritt am Sonnabend prima.

Summa summarum – es war in der Endabrechnung auch mit dem tollen Sieg der Männer über Stralsund ein sehr gelungener Spieltag. Anmerkung von André Witkowski, dem 1. MTV-Vorsitzenden: „Stefan Kretzschmar, der ja damals als Spieler unsere Halle auch mit eingeweiht hatte, bestätigte mir, dass es ihm bei uns wieder gut gefallen hat. Und dass er von der Atmosphäre hier sehr angetan war.“

Nur Sophie Lütke und Vicky Varkónyi waren etwas traurig, weil es mit einem Foto gemeinsam mit dem so verehrten „Kretzsche“ nicht geklappt hatte. So unauffällig er in die Halle gekommen war, so schnell verschwand der Familienvater und TV-Handball-Experte mit seinem Clan wieder. Er wollte keinen Wirbel um seine Person, weil diesmal die Drittliga-Damen aus Altlandsberg und Leipzig im Mittelpunkt stehen sollten. Auch das zeigt echte Größe.

MTV mit: Jennifer Höft, Jenny Haß; Bianca Trumpf 9/2, Sophie Lütke 4, Martyna Rupp 9, Mandy Gramattke 2, Viktória Várkonyi 1, Lucyna Trzczak 2; Dagmara Stuparicova 3, Annika Fleck 2, Monique Günther 1, Kristina Domann, Melanie Wüstner, Anne-Christine Miniers.