Viel Trubel und MTV-Sieg beim Derby
23.11.2016 Frauen Ost

Viel Trubel und MTV-Sieg beim Derby

23.11.2016 · 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Viel Trubel und MTV-Sieg beim Derby

Das war ein Duell mit viel Leidenschaft. 28:21 (15:10) besiegten schließlich in der 3. Liga Ost die Damen des MTV Altlandsberg den Berliner TSC und verteidigten damit ihren dritten Tabellenplatz.

Wichtig aus Sicht der Gastgeberinnen: Der 6:0 Start bis zur siebenten Minute machte den Weg frei. Ein völlig entspannter Abend wurde es für den Anhang der Grün-Weißen aus Märkisch-Oderland dennoch nicht. Das begann schon beim Start. Eine Würdigung von MTV-Ehrenpräsident Klaus-Jürgen Jahn, der kürzlich das Bundesverdienstkreuz erhalten hatte, und ein Papierregen der Fans sorgten für einen etwas verspäteten Anpfiff.

Immerhin, der prima Stimmung in der Erlengrund-Halle war es zuträglich. Genau wie die Tatsache, dass die Gastgeberinnen einen Katapultstart hinlegten. 6:0, 7:2 – was den Altlandsberger Anhang freute, ärgerte natürlich Carlo Gregarek. Der TSC-Trainer: „Wir haben den Anfang total verschlafen. Schon stand es 0:5. Erst deckte der MTV offensiv, dann stellten sie auf 6:0-Abwehr um und machten das zunächst gut.“

Die Grün-Weißen fingen immer wieder Bälle ab. Mandy Gramattke in der ersten Halbzeit alleine vier. Und das, obwohl die Rechtsaußen schwer angeschlagen (erst Angina, dann grippaler Infekt) ins Spiel ging. Torhüterin Jenny Haß („Bei mir geht gar nichts.“) konnte deswegen überhaupt nicht ran. Sie wurde von Julia Rettschlag aus dem 2. MTV-Team ersetzt. Und die konnte in der Endphase der Partie zeigen, dass sie auch eine prima Keeperin ist.

Ihre Kollegin Jennifer Höft hatte zunächst Maßstäbe gesetzt. Konnte ihre tolle Leistung aus der 7:2-Phase aber diesmal nicht über die volle Spielzeit durchhalten. Genau wie die MTV-Feldspielerinnen. Auch denen war die Konzentration zwischenzeitlich abhandengekommen. Fehler der Gastgeberinnen sowie eine gute Kampfkraft machten plötzlich wieder den TSC stark. Angeführt vom früheren FHC-Bundesliga-Star Anja Ziemer (Mädchenname Scheidemann), kamen die Berlinerinnen nach dem 2:7 auf 7:9 (18. Minute) und 10:11(21.) heran. Doch dann konnte sich der MTV noch vor der Pause wieder Luft verschaffen. Ging mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Kabine.

Und so machten die dann munter weiter. Die 20-jährige Lucyna Trzczak (8/4 Tore), die immer cooler wird und der der TSC besonders zu liegen scheint, legte zum 16:10 und 17:10 nach. „Ich musste schon wieder früh die Auszeit nehmen“, so Carlo Gregarek. Aber im Prinzip war damit sein Konzept schon zerstört.

Über die Stationen 20:13, 24:18 und 27:20 ließ die Heimmannschaft nichts mehr anbrennen. Der MTV spielte nicht brillant. Aber er kämpfte wieder aufopferungsvoll. Allen voran Kapitän Sophie Lütke (6 Treffer) und die keuchende Mandy Gramattke. „Das Derby setzt halt Kräfte frei“, sagte sie später. Was Gäste-Trainer Carlo Gregarek, für dessen Team Ann-Cartrin Höbbel und Franziska Chmurski je fünfmal trafen, so kommentierte: „Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die den Sieg mehr wollte…“

Und die mehr Alternativen hatte. Kristina Domann zum Beispiel, die ein tolles Spiel ablieferte und sechs Tore zum klaren Sieg beisteuerte. Kommentar der früheren Frankfurterin: „Ich fand ehrlich gesagt auch, dass ich heute recht gut gespielt habe. Ich komme jetzt öfter auf der Ruckraum-Mitte zum Zuge. Das liegt mir.“

Sah auch ihr Coach so. Thomas Klatt: „Krissi hat heute ein prima Spiel gemacht. Es war überhaupt eine geile Sache. Auch weil junge Damen, die bisher nicht so viele Spielzeiten hatten, länger ran konnten und ihre Sache bei allen Abstrichen, die es gibt, recht gut machten. Schade nur, dass sich TSC-Torhüterin Juliane Meyer kurz vor Spielende verletzt hat. Wir wünschen ihr schnelle und beste Genesung.“

Passiert ist es, als Sophie Lütke einen im Sechs-Meter-Raum befindlichen Ball ins Tor stupsen wollte und dabei (natürlich unabsichtlich) einen Finger erwischte. Der war ausgekugelt und verursachte bei „Klette“, wie sie in der Handball-Szene nur genannt wird, höllische Schmerzen. Aber der Finger wurde schnell wieder gerichtet. Ein Spiel in dem wirklich (fast) alles drin war.