Noch ein Dämpfer für die MTV-Damen
22.03.2017 Frauen Ost

Noch ein Dämpfer für die MTV-Damen

22.03.2017 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Noch ein Dämpfer für die MTV-Damen

Start vor ein paar Monaten mit Platz 1 – doch jetzt scheinen beim Handball-Drittligisten MTV Altlandsberg für diese Saison die guten Zeiten vorbei zu sein. Die Grün-Weißen verloren nach dem 17:36 gegen die Füchse auch das zweite Derby. 19:27 (10:11) hieß es diesmal beim Berliner TSC. Vierte Niederlage in Folge. Das Beste aus der Sicht der Damen aus dem Land Brandenburg: Man steht immer noch auf dem 3. Rang.

Der MTV trat im Velodrom der Hauptstadt mit zwei Torhüterinnen und acht Feldspielerinnen an, also mit nur zwei Damen zum Wechseln. Auf der Bank – aber wegen bekannter Verletzungen nicht einsetzbar: Martyna Rupp, Kristina Domann, Katarina Pavlovic sowie Tülay Bayram – gleich vier starke Rückraumspielerinnen. Auch die Hoffnung, dass Katarina Pavlovic (Ex-Torjägerin beim Bundesligisten Blomberg-Lippe) im Saisonverlauf noch helfen kann, zerschlug sich inzwischen.

„Wir werden im Hinblick auf die kommende Saison nichts mehr riskieren“; so MTV-Abteilungsleiter Thomas Klatt. „Ihre lädierte Schulter braucht Ruhe. ,Kata‘ wird athletisch völlig neu aufgebaut. Sie wird auch auf den Beinen viel arbeiten müssen und sich dann zum Start des neuen Spieljahres topfit präsentieren.“ Ganz sicher auch mit neuen Team-Kolleginnen. Da ist schon einiges fix, wird zu gegebener Zeit öffentlich gemacht.

Doch momentan kriecht der MTV auf dem Zahnfleisch. Vor allem die jungen Spielerinnen zahlen gegenwärtig jede Menge Lehrgeld, bekommen schmerzhafte Abreibungen. Die Schule des Lebens sozusagen.

Klar, Kapitän Sophie Lütke (7 Tore), ging mit gutem Beispiel wieder voran. Mandy Gramattke, erst im rechten Rückraum, dann auf ihrer Flügel-Stammposition, wo sie sich sichtlich wohler fühlte, kämpfte. Allerdings auch mit persönlichen Problemen. „Mir war vor dem Spiel völlig schwindlig“, so die Rechtsaußen. Sie biss sich, so gut es ging, durch. Aber die beiden Routiniers konnten die jungen Kolleginnen kaum und in manchen Fällen gar nicht mitnehmen.

Immerhin gab es bis zur Halbzeit (10:11 aus MTV-Sicht) einen numerischen Fast-Gleichstand. „Aber schon da war unsere Angriffsleistung zu schwach, obwohl wir uns jede Menge bester Chancen herausgespielt hatten“, so Altlandsbergs Trainer Andy Nötzel. Nur 10 Tore bei 30 vorgetragenen Angriffen, das ist weit weg vom gehobenen Drittliga-Niveau.

In der zweiten Halbzeit wurde dann die gut funktionierende 6:0-Abwehr der routinierten Gastgeberinnen immer wirkungsvoller. Da hatte TSC-Trainer Carlo Gregarek das Füchse-Match des MTV wohl aufmerksam ausgewertet und die richtigen Schlüsse für das Spiel seiner Mannschaft gezogen. Die zeigte allerdings auch manche Fehlzündungen. Selbst die Bundesliga-erfahrene Anja Ziemer (5 Treffer) vergab Hundertprozentige.

Aber das fiel alles nicht ins Gewicht. Weil die Ziemer & Co. präsent waren, als es darauf ankam. Das galt vor allem für Ann-Catrin Höbbel. Die Rückraum Linkshänderin warf wie zuletzt in Markranstädt 10 Tore. Der TSC traf immer besser. Im Gegensatz zum MTV. „Mit 20 Fehlwürfen in der zweiten Halbzeit kannst du nichts mehr ausrichten“, so Andy Nötzel. Mit 11:14, 13:20 und 18:24 gerieten Altlandsbergs Damen aussichtslos in den Rückstand. Nur noch vereinzelt gab es ermutigende Szenen. „Luisa Ludewig nutzte ihre Einsatzzeit gut, die sie zur Verfügung hatte“, so Andy Nötzel.

Die 18-Jährige, die zu Jahresbeginn vom FHC kam, traf zwar selbst nicht, legte aber ein paar Bälle für die Nebenspielerinnen auf. Kleiner Hoffnungsschimmer. Aber insgesamt natürlich viel zu wenig, um eine so routinierte Truppe wie den TSC zu erschüttern. Davon war an diesem Tag selbst eine Lucyna Trzczak weit entfernt, die in den vergangenen gewonnenen TSC-Duellen den Berlinerinnen noch neun beziehungsweise acht Treffer verpasst hatte. Aber immerhin: Die 20-jährige Polin verwandelte ihre vier Siebenmeter sicher.

Jetzt ist erst mal bis zum 8. April Punktspielpause. Dann geht es in der Erlengrund-Halle gegen Bayreuth ran. Nun heißt es, nicht die Nerven verlieren. „Bei uns wird das nicht der Fall sein“, so MTV-Coach Andy Nötzel. „Gleich nach dem Spiel hat die Mannschaft noch ziemlich lange in der Halle zusammengesessen. Es gab keine gegenseitigen Schuldzuweisungen. Im Gegenteil. Man versuchte, sich untereinander sofort wieder aufzubauen.“ So muss es in einem gut funktionierenden Team auch sein.