Neu gewähltes SCM-Präsidium will Markranstädter Handball mit der Stadt verknüpfen
06.02.2018 Frauen Ost

Neu gewähltes SCM-Präsidium will Markranstädter Handball mit der Stadt verknüpfen

06.02.2018 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Neu gewähltes SCM-Präsidium will Markranstädter Handball mit der Stadt verknüpfen

Der VIP-Raum im Sportcenter war zur einberufenen Mitgliederversammlung prall gefüllt, da staunten sogar alt eingesessene Mitglieder. „Wow, so voll war es noch nie“, hieß es unisono. Die Zukunft des SC Markranstädt beschäftigte in den vergangenen Wochen Klein und Groß, Spielerinnen und TrainerInnen sowie Eltern und Förderer des Handballs in der (Sport-)Stadt am See. „Wir wollen die Stadt Markranstädt mit dem Handball wieder verknüpfen, intelligente Netzwerke schaffen und mit Transparenz, Offenheit und vor allem Spaß die Piranhas wieder zu einem Aushängeschild, quasi dem Leuchtturm der Stadt am See machen“, sagte Präsident Jens Doberschütz, der wie sein komplettes Gremium am Donnerstagabend mit überwältigender Mehrheit von den 61 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern gewählt wurde. An seiner Seite wird sich Vizepräsident Frank Kastner neben der Sponsorenbetreuung um die sportlichen Belange kümmern. Der im Anfang Januar zunächst kooptierte Schatzmeister Rainer Schröder wurde nun offiziell ins geschäftsführende Gremium gewählt. Ins erweiterte Präsidium wurde erneut Dr. Bernd Hierse gewählt.

Doberschütz und Kastner sind in Markranstädt keine unbekannten Gesichter: Diplomsportlehrer Doberschütz gehörte bereits nach der Insolvenz der Spielbetriebs-GmbH 2009 dem damaligen Rettungsvorstand an, Sportredakteur Kastner war im Trainerteam der Aufstiegsmannschaft 1999/2000 unter Cheftrainerin Marion Mendel (heute HC Leipzig) und erlebte glorreiche Anfangsjahre in der 2. Bundesliga mit. „Diese Euphorie, diese Stimmungslage müssen wir wieder entfachen. Die Mädels müssen wieder ins Leben der Stadt integriert werden. Und wir müssen uns immer selbstkritisch die Frage stellen: Was können wir für die Stadt und ihre Handballfans tun, damit es sich wieder lohnt, ins Markranstädter Sportcenter oder in die Stadthalle zu gehen“, meinte Kastner und verwies auf ein fertiges Konzept mit der Neuausrichtung des Vereins, der am 17. November sein 20-jähriges Bestehen feiert.

Für die Umsetzung steht bereits ein breites Team hinter dem Präsidium in den Startlöchern. Die Feuertaufe bestand die Crew bei der erfolgreich umgesetzten Mini-Weltmeisterschaft am 2.12.2017 im Markranstädter Sportcenter. „Das war ein sensationelles Event, da hat man die Kraft der Eltern, die möglichen Impulse der Stadt für den Handball gespürt“, sagte Schröder. In seinem Finanzbericht an die Mitglieder schilderte er die kritische Lage des Vereins, der praktisch über Nacht ohne Transportmittel dasteht. „Erste Lösungen sind bereits gefunden, um den Trainings- und Wettkampfbetrieb der ersten und zweiten Mannschaft aufrecht zu erhalten. Die Damen sollen den Kopf wieder frei bekommen, mit Spaß Handball spielen und Vorbilder für unsere Kids im Verein sein“, sagte Doberschütz, der sich mit seiner Crew auf die arbeitsintensive Zeit freut. „Jetzt, wo wir offiziell zu Verhandlungen legitimiert sind, können wir die Probleme intensiv angehen“, betonte der ehemalige Ruder-Weltmeister (1979 im Vierer mit Steuermann) und Olympiasieger von 1980 im DDR-Achter.