Wahnsinns-Aufholjagd sichert Sieg zum 20. Jubiläum der Piranhas

Irre, unfassbar und Adrenalin pur: Die Piranhas hatten zum 20. Jubiläum des SC Markranstädt ein besonderes Präsent für ihre Fans parat. Im Spitzenspiel der 3. Bundesliga Ost gegen den 1. FSV Mainz 05 II lag das Team von Cheftrainerin Ina Schaarschmidt zur Halbzeit fast aussichtslos mit 11:20 zurück. Dann begann die furiose Aufholjagd im Sportcenter: Mit einem 14:5-Lauf gelang in der 47. Minute der 25:25-Ausgleich, dann die erste Führung. Fünf Sekunden vor Schluss stand die Halle beim 31:29-Endstand Kopf. Kein Halten mehr auf den Rängen, das Team begrub sich selbst im Freuden-Knäuel.

„Das, was meine Mannschaft heute in der zweiten Halbzeit geleistet hat, verdient höchste Anerkennung. Sich nach so einer desolaten Halbzeit so zurückzukämpfen, wo wir mit dem Rücken zur Wand standen und das Spiel verloren schien, zeigt die tolle Moral und den starken Charakter meiner Mannschaft. Sie haben sich nicht aufgegeben und sich mit unglaublichem Kampf und Leidenschaft in die Partie zurückgekämpft. Ich habe mit Kerstin (Vogel) immer daran geglaubt. Wir sind unheimlich stolz, die Stimmung in der Halle war der Wahnsinn. Danke an alle Fans für diese lautstarke Unterstützung“, sagte Ina Schaarschmidt, die in der Halbzeit die richtigen Worte an ihr anfangs völlig überdrehtes Team richtete.

Beste Werferinnen beim SCM, der zuvor auch alle Nachwuchs-Begegnungen siegreich gestalten konnte, waren Julia Pöschel(6) sowie Jenice Funke (5). Martyna Rupp, Lena Smolik und Lisa Thieme trugen mit jeweils vier Treffern zur kompakten Teamleistung bei. Im Freibier-Taumel kam dann noch die Belohnung der euphorisierten Fans: Die Versteigerung der Originaltrikots von der treffsicheren Henriette Dreier und der stark haltenden Torhüterin Stephanie Wähner spülte 115 und 120 Euro in die Kasse.

Verfolgt wurde der Handball-Thriller zum Jubiläum von vielen ehemaligen Spielern wie aus dem Zweitliga-Aufstiegsteam von 2000mit Claudia „Schlüti“ Forchert, Steffi „Inge“ Klausing, Yvonne „Onni“ Kaiser sowie Christina „Tina“ Greif und Heike „Oschi“ Oschmann. Aus der Nachbarstadt Halle kamen nicht nur viele Spielerinnen vom Handball-Erstligisten SV Union Halle-Neustadt, sondern auch die WM- und EM-Zweite im Diskuswerfen, Nadine Müller.

Für den SCM spielten: Detjen, Wähner - Schwarz, Dreier (3), Pöschel (6), Smolik (4), Paluszkiewicz, Thieme (4/davon 4 Siebenmeter), Okon, Funke (5), Rupp (4), Kathner (3), Paul (2).