Neun Torschützen als Beleg einer geschlossenen Mannschaftsleistung - Badenstedt schlägt Bayreuth

Stand in der Vorwoche die Zahl 24 beim Auswärtsspiel in Halle bereits im HSG-Fokus, so wiederholte sich dies beim Heimauftritt der JUNGEN WILDEN gegen den Tabellensechsten HaSpo Bayreuth. Waren es vor Wochenfrist noch technische Fehler, so stand die Zahl 24 für die gehaltenen Bällen von HSG-Goalie Chantal Pagel. Und da ihre oberfränkischen Gegenüber nur auf zwölf parierte Bälle kamen, war die starke Leistung der 18-jährigen Badenstedterin eine Ursache für den 27:24-Heimerfolg.

Gut 140 Zuschauer wohnten dem aus Badenstedter Sicht wieder einmal wichtigem Spiel bei. Motiviert durch die heutigen Niederlagen der Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt war von Spielbeginn an vor allem im HSG-Abwehrspiel viel Bewegung zu beobachten, die es den Gästen aus der Festspielstadt schwer machte zu einfachen Toren zu gelangen. Auch ohne Kathrin Pichlmeier, die zusammen mit ihrer A-Jugend-Mannschaftskameradin Mieke Düvel bei der DHB-Juniorinnennationalmannschaft zu einem Turnier in Portugal weilte, verstand es der HSG-Angriff Durchschlagskraft zu entwickeln. Und hätte HSG-Kreisläuferin Mini Gerber bei ihren ersten drei Aktionen nicht diese glasklaren Chancen vergeben, hätte das Spiel schon früh in ruhige Bahnen gelenkt werden können. So begann sich das Heimteam erst ab der 18. Minute langsam abzusetzen, als es Bayreuth mit einer kurzen Deckung gegen Kim Pleß versuchte - und HSG-Trainer Florian Marotzke mit dem Einsatz der wendigen Lena Seehausen im Rückraum konterte. Seehausen mit ihrem starken Eins gegen Eins-Spiel konnte sich wiederholt in Szene setzen, so dass Gästetrainer Thomas Hankel bereits nach 24 Minuten seine zweite Auszeit zur Korrektur benötigte. Das Heimteam setzte sich trotzdem bis auf 12:6 und 14:8 ab - beim Stand von 14:9 wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Pause durfte nach ihrem siebenmonatigen Auslandsaufenthalt erstmals wieder Leonie Neuendorf mitwirken - und in bekannter Manier holte sie sogleich einen Strafwurf heraus und brachte Saskia Rast ins Spiel. Überhaupt wurde in der zweiten Spielhälfte auf Badensteder Seite kräftig durchgewechselt, worunter zwar der Spielfluss etwas litt, aber die Führung nie in Gefahr geriet, da die Gäste sich durch technische Fehler immer wieder nach einer kurzen Aufholjagd selbst ausbremsten. Vier Minuten vor Spielende war beim Stand von 27:20 das Spiel entschieden; die nie aufgebenden Bayreutherinnen bestraften die etwas laxe Badenstedter Spielweise in der Schlussphase noch mit vier Treffern. Endstand: 27:24.

Erfreulich war auch die Tatsache, dass sich neun Badenstedter Spielerinnen in die Torschützenliste eintrugen - in Halle waren es nur fünf. Bei noch vier ausstehenden Spielen hat die HSG nun sechs Punkte Vorsprung auf Platz zwölf, der höchstwahrscheinlich noch für eine auszutragende Relegation ausreicht und derzeit vom MTV Rohrsen belegt wird, gegen den die JUNGEN WILDEN auch im direkten Vergleich die Nase vorn hätten.

HSG Badenstedt: Pagel - Rast (7/5), Neuendorf, K. Pleß (4), Steffek (1), Seehausen (3), Seidler (3), Hollender (2), Gerber (1), Skibba, Wagenlader (4), Steiner, C. Pleß (2).