Der ASC 09 Dortmund triumphiert im Westfalen-Derby bei der PSV Recklinghausen
13.04.2015 Frauen West

Der ASC 09 Dortmund triumphiert im Westfalen-Derby bei der PSV Recklinghausen

13.04.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Der ASC 09 Dortmund triumphiert im Westfalen-Derby bei der PSV Recklinghausen

Die Serie hält: Zum vierten Mal in Folge blieben die Handballerinnen des ASC 09 Dortmund ungeschlagen (7:1 Zähler) und hätten am Sonntag fast schon den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz der 3. Liga West geschafft. Da sich Lokalrivale Borussia Dortmund aber mit 28:25 in Solingen beim HSV Gräfrath behauptete und auf den viertletzten Rang kletterte (16:32 Punkte), liegen die Aplerbecker Aufsteigerinnen nach ihrem 29:28 (16:16)-Sieg im Westfalen-Derby bei der PSV Recklinghausen auf dem drittletzten Platz (15:31). Allerdings haben sie noch das Nachholspiel bei den Juniorelfen in der Hinterhand: Die Partie beim TSV Bayer 04 Leverkusen II wird am kommenden Mittwoch (15. April) um 20 Uhr in der Smidt-Arena an der Bismarckstraße 125 angepfiffen.

Vorab: Diese Partie des drittletzten Spieltages lebte vor 241 Zuschauern vor allem von ihrer Spannung. Diese hielt jedoch bis zum Schlusspfiff, den Kim Sørensen letztendlich sehnsüchtig herbeigesehnt hatte. „Es ist zwar noch einmal knapp geworden, aber zum Glück haben wir mit einem Tor gewonnen“, sagte der Trainer des ASC 09 Dortmund, dessen Mannschaft das Spiel in der Schlussphase mit einem 4:0-Lauf gedreht hatte. Nicol Bojda verkürzte auf 26:27, ehe sie einen Gegenstoß zum 27:27 abschloss. Ebenfalls per Gegenstoß war Marie Borgolte zum 28:27 für den ASC 09 erfolgreich, ehe in Überzahl – Lea Imping saß auf der Strafbank – Kristin Niklaus zum 29:27 traf. „Im Angriff haben wir in den entscheidenden Phasen zu viele individuelle Fehler gemacht, die der Gegner dann zum Gegenstoß genutzt hat. Das war letztlich für Aplerbeck der Schlüssel zum Sieg“, sagte Kirsten Lübbert, die mit Christina Weber das Trainerinnen-Duo der PSV bildet.

Die beiden hatten nach dem 27:29 eine Auszeit genommen und nach einer Möglichkeit gesucht, zumindest noch einen Punkt zu ergattern. 1:19 Minuten waren noch zu spielen. Schließlich schaffte Jana Püntmann mit ihrem achten Treffer per Gegenstoß das 28:29-Anschlusstor und sorgte für Recklinghäuser Hoffnung sowie für Aplerbecker Sorgen. Kim Sørensen reagierte sofort und nahm eine Auszeit, doch nur kurze Zeit später musste er leiden, weil die starke Melina Fabisch – die Linkshänderin wird den ASC 09 verlassen und zum Wuppertaler Zweitligisten TV Beyeröhde wechseln – an Iris Schultz scheiterte. Die PSV-Torhüterin sah, dass Neele Gerick gestartet war. Der Ball kam an, aber auch Aplerbecks Marie Borgolte, und die brachte die Recklinghäuserin zu Fall. Das Schiedsrichter-Duo Udo Boeken/Ingo Sellinger entschied auf Freiwurf, und der brachte nichts mehr ein.

Das war eine Szene, die Kirsten Lübbert durchaus zum Thema hätte machen können. Doch die Trainerin des Tabellenneunten, der drei Pluspunkte vor den Aplerbeckerinnen liegt und noch nicht endgültig gesichert ist, suchte die Gründe für die Niederlage bei ihrer Mannschaft. „Wir waren zu dumm: Wir haben das Sperre-Absetzen von Melina Fabisch und Vivien Busse nicht in den Griff bekommen“, sagte sie. „Damit haben uns die Aplerbeckerinnen ausgehoben.“ Und dieses Mittelchen wirkte in beständiger Regelmäßigkeit – schon in der Anfangsphase. Im ersten Abschnitt setzte sich der ASC 09 mehrere Male auf vier Treffer ab. Dafür machte Kirsten Lübbert aber nicht nur die Angriffsqualitäten des ASC 09 verantwortlich. Sondern? „Wir hatten 50 Minuten keine Torhüter-Leistung“, sagte die 36-Jährige. Die Recklinghäuserinnen hatten Mühe, in diesem Spiel den richtigen Faden aufzunehmen. Doch nach dem 10:14-Rückstand kam das PSV-Team besser in Schwung. Und pünktlich zur Pause stellten Neele Gerick und Lea Imping den Ausgleich her. Das hatte Kim Sørensen überhaupt nicht gefallen. „Da hat man gemerkt, dass wir in der Osterwoche nicht so gut trainiert haben“, sagte der Coach des ASC 09 Dortmund. „In den letzten fünf, sechs Minuten der ersten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht.“

Auch nach dem Wechsel ging es dem Dänen auf der Aplerbecker Bank zunächst nicht besser. „Der Rückraum“, kritisierte er, „hat nicht die richtigen Lösungen gefunden. Das war nicht das Niveau, das wir in den vergangenen Wochen hatten.“ So ging es nun hin und her: Zunächst brachte die klasse aufgelegte Jana Püntmann die PSV Recklinghausen mit 20:18, 21:19 und 23:21 in Führung, ehe dann wieder die ASC-09-Frauen knapp vorne lagen – dank Melina Fabisch mit 24:23 und dank Ayse Schroll mit 25:24. Der Rest ist bekannt. Die Gastgeberinnen schafften durch Tore von Lea Imping und Kathrin Huck (2) einen 3:0-Lauf zum 27:25, den die Aplerbeckerinnen mit einem 4:0-Lauf beantworteten. Siehe oben.

Verantwortlich dafür machte der ASC-09-Trainer dafür vor allem seine Defensiv-Abteilung. „Wir haben weiterhin gut hinten gestanden“, sagte Kim Sørensen, „und Vani hat ein, zwei gute Dinger gehalten.“ Er meinte Vanessa Sudolski, die die kompletten 60 Minuten zwischen den Aplerbecker Pfosten gestanden hatte. Gar nicht zum Einsatz kam Paula Petersen, die den Klub verlassen und in der neuen Saison für den Oberligisten Königsborner SV Handball im Tor stehen wird. Namen neuer Spielerinnen will Kim Sørensen noch nicht nennen. Indes ist klar, dass der Recklinghäuser Kader 2015/16 erweitert wird: Vom Verbandsligisten ETSV Witten wird Sophie Hugger kommen.

PSV Recklinghausen: Schultz (1.-11., 49.-60.), Moormann (11.-49.) – Wöstmann, Seelbach (1/1), Gerick (7), Huck (4), Peters (1), J. Püntmann (8), M. Brühan, Willebrand, Thoms, C. Püntmann (1), Imping (6), J. Brühan.

ASC 09 Dortmund: Sudolski, Petersen (n. e.) – Bruns (2), Borgolte (1), Fabisch (8), Bojda (5/1), Kroll, Busse (5), Holste (1), Neurath, Butzen, Krumscheid, Schroll (4), Niklaus (3).