Das Ende einer Leidenszeit
30.01.2018 Männer Nord

Das Ende einer Leidenszeit

30.01.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Nord · Von: cb

Das Ende einer Leidenszeit

Einen schier unglaublichen Weg voller Rückschläge hat er hinter sich. Entmutigen ließ sich Chris Genilke vom Oranienburger HC davon jedoch nicht. Nach seinem Wechsel zum Oranienburger HC bremste ihn im August 2015 eine Sprunggelenksverletzung. Wenige Monate später, genauer gesagt drei, folgte ein Kreuzbandriss. Ein Jahr später brach die Mittelhand. Aber das war immer noch nicht alles. Im Januar 2017 riss erneut das Kreuzband. Nun, nach vielen Monaten Reha streifte sich der 27-Jährige mal wieder das Trikot über und feierte bei seinem Kurzeinsatz und dem 21:20-Sieg über Empor Rostock ein gelungenes Comeback.

Vor dem ersten Einsatz, der ohnehin für völlig überraschend kam, hatte Genilke lediglich dreimal mit der Mannschaft trainiert. Abläufe passten nicht und die Mannschaftstaktiken saßen natürlich ach noch nicht. Trotzdem wollte ihn sein Trainer Christian Pahl unbedingt mit dabei haben. „Ich habe mich mega gefreut, als ich es erfahren habe, dass ich dabei bin. Es war dann von der Spielsituation abhängig, ob ich irgendwie gebraucht werde“, verriet Genilke im Interview mit der Märkischen Oderzeitung.

Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit war es dann soweit. Die OHC-Abwehr stand blendend und verwertete die Ballgewinne durch schnelle Gegenstöße in eine sichere Führung. Doch im gebundenem Spiel tat sich das Team von Trainer Christian Pahl einigermaßen schwer. In der 28. Minute war es soweit. Der Rückraumspieler traf zum 13:8-Zwischenstand. „Es ist unbeschreiblich. Überragend. Es war schon super, hier einzulaufen. Das war schon das erste Mal Gänsehaut. Und dass ich dann kommen durfte für einige Minuten und auch noch ein Tor gemacht habe, ist natürlich umso schöner“, sprudelte es aus dem 27-Jährigen gegenüber der Lokalzeitung heraus.

Der Mann, der ihm das Vertrauen nach so vielen Rückschlägen schenkte, ist Trainer Christian Pahl. „Immer, wenn ich in der Halle war oder wir uns gesehen haben, hat er mir das Gefühl gegeben, dass er mich braucht, mir vertraut und das Gefühl gegeben, dass ich wieder zurückkomme. Ich hatte das Gefühl, dass er mehr daran geglaubt hat, dass ich zurückkomme, als ich manchmal. Es macht es leichter, wenn du weißt, dass jemand auf dich wartet.“

Auch in dem Wissen, dass sein Trainer wieder auf ihn setzen würde, kam Genilke über die schweren Momente in der Reha hinweg. „da gibt es schon die eine oder andere Situation, in den man sich fragt, warum mache ich das gerade. Aber die Frage hat sich heute beantwortet“, sagte Genilke glücklich und machte sich noch keine großen Gedanken über die Zukunft. „Der Fokus liegt jetzt erst einmal darin, zu trainieren. Nach Einsatzzeiten zu fragen, wäre jetzt nicht der richtige Weg.“