Die Gelegenheiten zur Wende nicht ergriffen
09.05.2017 Männer Süd

Die Gelegenheiten zur Wende nicht ergriffen

09.05.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Die Gelegenheiten zur Wende nicht ergriffen

Der erhoffte Auswärtssieg zum Rundenende blieb aus: nach fast drei Monaten haben die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang wieder mal in einer fremden Halle verloren. Beim Tabellenfünften TV Germania Großsachsen unterlag der Drittligist mit 23:27. Mehrmals bot sich die Chance zur Wende, es mangelte aber an Durchschlagskraft aus dem Rückraum.

Die Murrtaler legten einen guten Start hin, verteidigten aufmerksam und gingen bis zur achten Minute mit 4:2 in Führung. Während die Defensivarbeit weiter das Prädikat „ordentlich“ verdiente, erlahmte der Schwung im Angriff aber. Vom Rückraum ging wenig Torgefahr aus, oft blieben die Gästewerfer am Block hängen. Wenn sich eine freie Wurfgelegenheit bot, war häufig Endstation bei Keeper Marius Fraefel.

Die Gastgeber von der Bergstraße glichen aus und lagen nach einem Fernwurf in das aufgrund einer doppelten Unterzahl verwaiste HCOB-Tor mit 11:6 vorne. Trainer Matthias Heineke nahm zwei Auszeiten. Die erste fruchtete nicht, die zweite trug zu einer Verbesserung bei. Der HCOB fand zurück ins Spiel. Die Gäste erarbeiteten sich Siebenmeter, die Lukas Köder nutzte; von sieben Würfen vergab er nur einen, bei diesem traf er im Nachwurf. Beim 11:14 war der Gast zur Pause wieder dran. Ein Ärgernis: TVG-Handballer Jan Triebskorn hätte, weil er Florian Schöbinger mit Schwung zu Boden stieß, als der Ball längst gespielt war, Rot sehen müssen. Die Schiedsrichter, die beim selben Spieler schon im Hinspiel ein Auge zugedrückt hatten, gaben ihm eine Zeitstrafe.

Dies war für das weitere Geschehen von Bedeutung, denn Triebskorn hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit mit seinen Vorarbeiten großen Anteil daran, dass die Hausherren wieder auf 20:14 davonzogen. Das Hauptproblem der Gäste lag dabei weiter in der nicht ausreichenden Durchschlagskraft im Angriff. Trainer Heineke stellte immer wieder um, ließ wenig unversucht, aber vieles misslang. Erfolgreich war aber die Maßnahme, Kevin Wolf verstärkt über den rechten Flügel kommen zu lassen. Er traf von dort dreimal binnen weniger Minuten. Der HCOB war wieder auf 18:21 dran.

Um die Begegnung vollends zu drehen, hätten sich die Handballer aus dem Murrtal in der Folgezeit aber weniger Fehler leisten dürfen. Wohl ließen sie in der Abwehr zwischen der 45. und der 56. Minute kaum etwas zu, vorne aber landeten Anspiele im Nirwana, dann folgten vergebene „Freie“ und zu allem Unglück gesellten sich auch Pfostentreffer in die Reihe der ungenutzten Gelegenheiten. Eine offene Manndeckung brachte einige Ballgewinne, am Ende aber keine markante Abstandsverkürzung. Der TV Germania Großsachsen erhöhte mit dem Abpfiff auf 23:27. Verdient, aus HCOB-Sicht aber ärgerlich, die Chancen waren da.

Matthias Heineke: „Man hat gemerkt, dass wir unbedingt gewinnen wollten. In der Abwehr haben wir den Gegner auch immer wieder vor Probleme gestellt. Leider hatten wir heute aus dem Rückraum eine schlechte Trefferquote. Außerdem haben wir in den entscheidenden Phasen, in denen die Partie hätte kippen können, nicht clever gespielt.“

Stefan Pohl: „Obwohl uns der HC Oppenweiler/Backnang in der Abwehr Schwierigkeiten bereitet hat, haben wir in den wichtigen Momenten doch unsere Tore gemacht. Und das Zusammenspiel von Block und Torwart in unserer Abwehr war heute sensationell.“

TV Germania Großsachsen: Sandro Sitter, Marius Fraefel (Tor), Lukas Göcke, Jan Triebskorn (5/1), Jan Straub (3), Alexej Rybakov (4), Simon Spilger (4), Tobias Kohl (1), Denny Purucker (2), Robin Unger (5), Jannik Schneider, Michell Hildebrandt (3). – Trainer: Stefan Pohl. HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink, Sven Grathwohl (Tor), Florian Frank (2), Chris Hellerich (3), Tobias Hold (1), Lukas Köder (9/6), Tom Kuhnle (1), Philipp Maurer (1), Benjamin Röhrle, Florian Schöbinger (2), Philipp Schöbinger, Ruben Sigle (1), Kevin Wolf (3). – Trainer: Matthias Heineke.

Schiedsrichter: Fabian Dietz (Hofweier) und Lukas Nachbaur (Augsburg).

Zeitstrafen: 14:10 Minuten (Triebskorn/zweimal, Straub, Kohl, Purucker, Unger, Schneider – P. Schöbinger/zweimal, Hellerich/zweimal, F. Schöbinger).

Zuschauer: 450.

„In den entscheidenden Phasen nicht clever genug“

Der HC Oppenweiler/Backnang beendet die Runde mit 29:31 Punkten auf Rang neun, wie schon in der Hinserie gab es auch jetzt in den letzten drei Begegnungen keinen Sieg mehr. So geht das letzte Ticket für den DHB-Pokal nun an die SG Köndringen/Teningen, die punktgleich ist, aber im „Direkten Vergleich“ die Nase vorne hat.

Trainer Matthias Heineke sagte nach der Partie in Großsachsen: „Man hat gemerkt, dass wir unbedingt gewinnen wollten. In der Abwehr haben wir den Gegner auch immer wieder vor Probleme gestellt. Leider hatten wir heute aus dem Rückraum eine schlechte Trefferquote. Außerdem haben wir in den entscheidenden Phasen, in denen die Partie hätte kippen können, nicht clever gespielt.“ Deshalb sei der Sieg für die Hausherren dann auch verdient gewesen.

TVG-Trainer Stefan Pohl meinte: „Obwohl uns der HC Oppenweiler/Backnang in der Abwehr Schwierigkeiten bereitet hat, haben wir in den wichtigen Momenten doch unsere Tore gemacht. Und das Zusammenspiel von Block und Torwart in unserer Abwehr war heute sensationell.“ Ohnehin zog der Coach des Fünften ein sehr zufriedenes Saisonfazit.

Schöne Geste: Die HCOB-Handballer bedankten sich bei ihren mitgereisten Fans, indem sie nach dem Spiel vor dem Mannschaftsbus groß auftischten. Auch in dieser Runde durfte sich die Mannschaft selbst bei den weitesten Fahrten stets auf große Rückendeckung verlassen.

Unterdessen nahm das Meisterschaftsrennen seinen erwarteten Gang. Die SG Nußloch siegte gegen die SG Kronau/Östringen II, der TSB Horkheim den TV Hochdorf. Damit sind die beiden führenden Teams auch nach 30 Spielen punktgleich. Nußloch ist aufgrund des gewonnenen „Direkten Vergleichs“ Meister. Weil die SG keinen Lizenzantrag gestellt hat, ist der Aufstiegsplatz der Süd-Staffel in die zweite Bundesliga „verschenkt“. Horkheim muss als Zweiter nun versuchen, diesen am kommenden Samstag um 14 Uhr in Hagen in einem Aufstiegsspiel gegen den Zweiten der Ost-Staffel, Eintracht Hildesheim, zurück zu erobern.

In der Abstiegsrelegation kann der Tabellen-14. SG Pforzheim/Eutingen noch den Ligaverbleib realisieren. Dazu nehmen die Goldstädter am kommenden Wochenende an einem Turnier der vier Drittletzten der vier Drittligastaffeln teil. Nach aktuellem Stand wird ein Startplatz für die kommende Saison ausgespielt. Die SG bekommt es dabei am Samstag um 15 Uhr mit der SG LVB Leipzig zu tun. Im Falle eines Sieges ginge es am Sonntag um 10 Uhr gegen den Gewinner der Partie zwischen der SG VTB Altjührden und dem gastgebenden TuS Volmetal.