Großartige Aufholjagd und doch kein Ertrag - HC Oppenweiler/Backnang verliert 28:29 gegen die TGS Pforzheim
19.09.2017 Männer Süd

Großartige Aufholjagd und doch kein Ertrag - HC Oppenweiler/Backnang verliert 28:29 gegen die TGS Pforzheim

19.09.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Großartige Aufholjagd und doch kein Ertrag - HC Oppenweiler/Backnang verliert 28:29 gegen die TGS Pforzheim

Handball-Drama ohne Happy End. Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang brachten die 500 Zuschauer in der Karl-Euerle-Halle im Spiel gegen die TGS Pforzheim mit zahlreichen vergebenen Großchancen erst ins Ächzen, um sie in Durchgang zwei mit einer fantastischen Aufholjagd in Euphorie zu versetzen. Drei Sekunden vor dem Ende aber gelang der TGS mit dem 29:28 der Siegtreffer, die HCOB-Handballer standen mit leeren Händen da.

Vor dem Spiel gab’s die nächste schlechte Nachricht: Nicht nur Tobias Hold fiel aus, auch Ruben Sigle konnte wegen einer Muskelverletzung nicht mitspielen. Auf dem Spielfeld ging es auch nicht vielversprechend aus. Wohl brachte Florian Schöbinger die Hausherren mit 1:0 in Führung, nicht viel später aber liefen die Hausherren einem Zwei- oder Drei-Tore-Rückstand hinterher. Dabei mangelte es nicht an guten Torgelegenheiten, viel zu oft aber scheiterten die Murrtaler am starken TGS-Torwart Sebastian Ullrich. Nach einer Viertelstunde stand es 4:7.

Erst Co-Trainer Sebastian Frank, angesichts der Personalknappheit als Spieler aufgeboten, beendete die Torflaute. Er sorgte mit zwei Treffern dafür, dass der Rückstand zunächst nicht noch weiter anwuchs. In den Minuten vor der Pause aber setzte sich die TGS doch deutlicher ab. Weil die Hausherren kurz vor dem Seitenwechsel ein Stürmerfoul gepfiffen bekamen und Pforzheim in der letzten Sekunde des ersten Durchgangs einen auch nicht unstrittigen Siebenmeter zugesprochen bekam, hieß es zur Pause 11:16, eine riesige Hypothek.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich die Angriffsschwäche beim HCOB zunächst fort. Die ersten drei Angriffe blieben ohne Erfolg, Philipp Maurer vergab einen Siebenmeter. Dann ging ein Ruck durch die Mannschaft. Der HC Oppenweiler/Backnang verteidigte besser, belohnte sich mit Gegenstößen und kämpfte sich heran. Maurer agierte nun sehr treffsicher. Die Pforzheimer wussten sich oft nur mit Fouls zu wehren, die Gastgeber bekamen Siebenmeter zugesprochen, Benjamin Röhrle verwandelte einen nach dem anderen, nach 48 Minuten stand es 21:21.

Die Spannung war auf dem Siedepunkt. Die TGS legte wieder zwei Tore vor, der HCOB blieb dran, wieder traf Röhrle per Siebenmeter zum Ausgleich (24:24, 53. Minute). Das so wichtige Führungstor wollte dem HCOB nicht gelingen; auch nicht, als die Pforzheimer wiederholt in Unterzahl gerieten. Sie trafen auch mit einem Mann weniger, verteidigten ihre Führung. Zwei Minuten vor dem Ende stand es wieder Remis, wieder Röhrle, wieder Siebenmeter, 28:28.

Das Spiel stand auf des Messers Schneide, kaum einen Zuschauer hielt es auf seinem Sitz. Der lettische Handballspieler Maris Versakovs erzielte in Zeitspielnot das 28:27 für Pforzheim, Kevin Wolf erzielte – wie vor einer Woche in Nußloch – eine halbe Minute vor dem Ende den Ausgleich. Doch dieses Mal reichte das nicht zu einem Punktgewinn. Die TGS spielte die Sekunden herunter und Kreisläufer Michal Wysokinski frei. Drei Sekunden vor dem Ende traf er zum 29:28 und brachte den brodelnden Hexenkessel Karl-Euerle-Halle zum Verstummen.

HCOB-Trainer Matthias Heineke: „In den ersten 35 Minuten sind wir viel zu oft am überragenden Torwart der TGS gescheitert, das war bei uns im Wurfverhalten viel zu wenig. Die Mannschaft hat sich dann mit dieser großartigen Unterstützung unserer Zuschauer beeindruckend zurückgekämpft und wohl auch einen Punkt verdient gehabt. Aber egal, was wir derzeit tun, am Ende fehlt gerade immer etwas.“

TGS-Trainer Andrej Klimovets: „Entscheidend war, dass unser Torhüter viele Bälle gehalten hat. Wie im vergangenen Jahr war es ein sehr spannendes Spiel, und dieses Mal hatten wir am Ende einfach Glück.“

HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink, Sven Grathwohl (Tor), Florian Frank, Chris Hellerich (2), Lukas Köder, Tom Kuhnle, Philipp Maurer (5/1), Benjamin Röhrle (11/6), Florian Schöbinger (4), Philipp Schöbinger (1), Kevin Wolf (3), Sebastian Frank (2). – Trainer: Matthias Heineke.

TGS Pforzheim: Jonathan Binder, Sebastian Ullrich (Tor), Alexander Klimovets, Florian Taafel (8), Markus Bojutzek, Marco Kikillus (8/3), Maximilian Mitzel (2), Davor Sruk, Michael Wysokinksi (3), Filip Prsa (1), Evgeni Prasolov (2), Maris Versakovs (5). – Trainer: Andrej Klimovets.

Schiedsrichter: Florian Becker (Pfungstadt) und Marco Nickel (Frankfurt am Main).

Zuschauer: 500.

Siebenmeter: 7/9 : 3/3 (Röhrle und Maurer scheitern an Ullrich).

Zeitstrafen: 2:12 Minuten (P. Schöbinger – Wysokinksi/zweimal, Sruk, Taafel, Prasolov, Versakovs).

Spielverlauf: 4:7, 8:11, 11:16 – 11:17, 21:21, 24:24, 28:28, 28:29.